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Obere Ruhrtalbahn

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Obere Ruhrtalbahn
Strecke der Obere Ruhrtalbahn
Streckennummer:2550
Kursbuchstrecke (DB):435
Streckenlänge:151,2 km
Maximale Neigung: 14,5 
Streckengeschwindigkeit:120 km/h
Strecke
zur Strecke nach Aachen
Abzweig nach links und geradeaus
zur Volmetalbahn nach Dieringhausen
Abzweig nach rechts und geradeaus
zur Nordbahn nach Gevelsberg
141,7 Hagen Hbf
Abzweig nach rechts
zur Ruhr-Sieg-Strecke nach Siegen
Abzweig nach links und geradeaus
149,3 Hohensyburg
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
151,5 Westhofen (Westf.)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
154,5 Schwerte (Ruhr) Swf
Bahnhof
155,6 Schwerte (Ruhr) 124 m
Abzweig nach links
zur Strecke nach Hamm
Abzweig nach rechts und geradeaus
156,0 Sof Richtung Abzw. Heide
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
158,0 Schwerte(Ruhr) Ost
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
158,0 Geisecke(Ruhr)
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
166,0 Langschede 120 m
Abzweig nach rechts und geradeaus
zur Hönnetal-Bahn nach Unna
Bahnhof
170,9 Fröndenberg Keilbahnhof 126 m
Abzweig nach rechts
zur Hönnetal-Bahn nach Neuenrade
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
174,6 Warmen
Bahnhof
178,8 Wickede (Ruhr) 140 m
Ruhr
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
184,8 Bk Voßwinkel
Abzweig ehemals nach rechts und geradeaus
zur RLG-Strecke nach Soest
Bahnhof
190,8 Neheim-Hüsten 162 m
Abzweig nach links
zur RLG-Strecke nach Arnsberg Süd (nur Gv)
Abzweig nach rechts
zur Röhrtalbahn nach Sundern (RLG, nur Gv)
Kreuzung geradeaus oben
Schlossbergviadukt Strecke Neheim-H.–Arnsb. Süd
Schlossbergviadukt Ruhr
Tunnel
Schlossbergtunnel 277m
Bahnhof
198,8 Arnsberg (Westf.) 195 m
Haltepunkt / Haltestelle
204,6 Oeventrop 210 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
206,3 Wildshausen
Tunnel
Glösinger Tunnel 685m
Tunnel
Freienohler Tunnel 650m
Haltepunkt / Haltestelle
209,8 Freienohl 233 m
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
zur Strecke nach Finnentrop
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
212,0 Wennemen 241 m
Bahnhof
218,6 Meschede 261 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
223,1 Eversberg 278 m
Abzweig nach rechts
224,3 Anst Eversberg Häger
Bahnhof
227,0 Bestwig 295 m
Abzweig nach rechts
228,9 Abzw Nuttlar zur Ruhr-Eder-Bahn n. Winterberg
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
229,2 Nuttlar 304 m
Tunnel
Schellensteintunnel 247m
Haltepunkt / Haltestelle
233,9 Olsberg 359 m
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
239,4 Elleringhausen
Tunnel
Elleringhäuser Tunnel 1393m
Abzweig nach links und geradeaus
zur Uplandbahn nach Korbach
Bahnhof
241,8 Brilon-Wald 446 m
Abzweig nach links
zur Almetalbahn nach Paderborn
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
246,2 Bremecketal
Haltepunkt / Haltestelle
247,8 Hoppecke 391 m
Tunnel
Messinghauser Tunnel 323m
Bahnhof
251,1 Messinghausen 360 m
Tunnel
Beringhauser Tunnel 236m
Haltepunkt / Haltestelle
257,2 Beringhausen 289 m
Haltepunkt / Haltestelle
259,6 Bredelar
Abzweig ehemals nach rechts
zur Umladevorrichtung der Rhene-Diemeltalbahn
Bahnhof
267,9 Marsberg 249 m
Haltepunkt / Haltestelle
273,2 Westheim 226 m
Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
280,1 Wrexen 199 m
Bahnhof
283,4 Scherfede 192 m
Abzweig ehemals nach links
Bahnstrecke Holzminden–Scherfede nach Holzminden
Abzweig nach rechts und geradeaus
Bahnstrecke Hamm–Warburg nach Altenbeken
Abzweig ehemals nach links und geradeaus
zur Twistetalbahn nach Volkmarsen (Unterführung)
Bahnhof
292,9 Warburg (Westf.) 206 m
Strecke
zur Friedrich-Wilhelms-Nordbahn nach Kassel Hauptbahnhof
Strecke
und nach Kassel-Wilhelmshöhe

Obere Ruhrtalbahn ist der Name der weitgehend nicht elektrifizierten Eisenbahnstrecke von Hagen durch das Hochsauerland nach Warburg. Sie wird bei der Deutschen Bahn als Kursbuchstrecke 435 geführt.

Geschichte

Bahnhof Arnsberg

Im Jahre 1856 wurde ein Komitee aus Vertretern der damaligen Kreise Meschede, Brilon, Arnsberg, Soest und Iserlohn sowie der kreisfreien Städte Dortmund und Hamm gegründet, das sich für den Bau einer Eisenbahnstrecke durch das Hochsauerland einsetzte. Unter anderem hatte der Werler Bürgermeister für die Streckenführung Werl–Arnsberg–Meschede–Warburg geworben, der Präsident des Regierungsbezirks Arnsberg, Franz von Spankeren, bevorzugte jedoch die Strecke Hagen–Warburg.

Am 1. Juni 1870 wurde das Teilstück von Schwerte nach Arnsberg, am 18. Dezember 1871 der Abschnitt Arnsberg–Meschede und am 1. Juli 1872 die Strecke von Meschede nach Nuttlar eröffnet. Am 6. Januar 1873 folgte schließlich das letzte Teilstück von Nuttlar nach Warburg, dort bestand bereits seit 1849 Anschluss nach Kassel.

Die Kernstadt Brilons wurde nicht an die Strecke angeschlossen (topographische Gründe machten dies unmöglich), stattdessen wurde der etwa 7 Kilometer südlich gelegene Bahnhof Brilon Wald angelegt. Das Zentrum Brilons wurde am 1. Juli 1900 mit der Oberen Ruhrtalbahn verbunden; von dort aus bestanden Schienenverbindungen nach Paderborn und Geseke (über Büren) sowie nach Soest und Lippstadt (über Belecke).

Eine zuletzt Anfang der 1990er Jahre diskutierte Elektrifizierung der Oberen Ruhrtalbahn unterblieb wegen des immensen Kostenaufwands zur Herstellung des für die Oberleitung notwendigen Lichtraumprofils in den zahlreichen Tunneln.

Außerdem sollte die Strecke bis Ende 2006 für höhere Geschwindigkeiten mit dem Einsatz von Neigetechnik ausgebaut werden. Was die Fahrzeit der RE 17 von Hagen nach Kassel von derzeit 3 Stunden auf ca. 2 Stunden reduziert hätte. Aber weil sich dadurch angeblich Anschlüsse verschlechtern, wurde dieser Ausbau in den weiteren Bedarf des Bundesverkehrswegeausbauplans festgeschrieben. Dadurch kann ein Ausbau frühestens 2015 erfolgen. Dieser Ausbau sollte 31,1 Millionen € kosten.

Bedienungsangebot

Personenverkehr

RE 17 im Bahnhof Meschede
Westportal des Messinghauser Tunnels

Die Strecke wird zwischen Hagen und Warburg(zweistündlich bis Kassel-Wilhelmshöhe) im Stundentakt vom RE 17 „Sauerland-Express“ und auf dem Abschnitt FröndenbergBestwig zusätzlich im Stunden-Takt vom RE 57 „Dortmund-Sauerland-Express“ (Endpunkt Winterberg) bedient. An Wochenenden finden zudem einzelne Fahrten nach Willingen statt. Unter der Woche wird mit der RE 57 im Abschnitt Fröndenberg-Bestwig ein 30 Minuten Takt realisiert. Dieser kann am Wochende durch die stündliche Bedinung von der Strecke Bestwig-Winterberg aufgrund der Zugkreuzung in Siedlinghausen nicht realisiert werden. Hier fährt der RE 57 im 50/10 Takt mit der RE 17. Die Strecke wird mit den VT 612 Umläufen zwischen Hagen und Wickede mit 140 Km/h befahren. Die anderen Züge fahren dort mit maximal 120 Km/h. Auf den übrigen Streckenabschnitten beträgt die Höchstgeschwindigkeit maximal 120Km/h.

Auf der Strecke finden auch viele Sonderfahrten mit Dampfzügen oder Schienenbussen statt.

Linie Linienbezeichung Linienverlauf
Vorlage:S-Bahn-Linie Sauerland-Express Hagen Hbf – Bestwig – Warburg – Kassel-Wilhelmshöhe
Vorlage:S-Bahn-Linie Dortmund-Sauerland-Express Dortmund Hbf – Bestwig – Winterberg

Früher kamen auf der RE 17 die 218 mit 4-5 N-Wagen teilweise auch der VT 634, später auch der VT 628 zum Einsatz. Heute teilen sich die Diesel-Triebwagen der Baureihen 612 (RE 17 39xx) und RE 29201, 628 (RE 17 292xx) und 648 (RE 57 RE 295xx).

Güterverkehr

Die Bedienung der Oberen Ruhrtalbahn im Güterverkehr erfolgt planmäßig mit Loks der Baureihe 294. In den frühen Morgenstunden fährt ein Zug von Schwerte mit Halt in Neheim-Hüsten nach Bestwig. Die Lok bedient tagsüber diverse Anschließer im Raum Bestwig/Brilon und fährt nachmittags über Neheim nach Schwerte zurück. Im Jahr 2007 befahren zusätzlich zahlreiche Güterzüge zum Abtransport des Kyrill-Sturmholzes die Obere Ruhrtalbahn. Ziele sind vor allem der Holzwerkstoffhersteller Egger in Brilon, die Binnenhäfen des Ruhrgebiets sowie ein holzverarbeitender Betrieb in Brandenburg. Zur Verladung des Holzes wurden einige von DB Netz bereits ausgebuchte Bahnhofsgleise wieder in Betrieb genommen, so zum Beispiel in Arnsberg und Wennemen. Nachdem die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, Railion Deutschland, den Forstbetriebsgemeinschaften zunächst kaum Transportraum zur Verfügung stellen wollte, da ein Einsatz ihrer Wagen im Verkehr der Stahl- und Walzwerke wirtschaftlicher erschien, sprangen zahlreiche private Eisenbahnverkehrsunternehmen ein, darunter die Westfälische Landeseisenbahn und die Osthannoversche Eisenbahnen. Inzwischen verkehren sogar private EVU als Subunternehmer der Railion Deutschland AG mit Holzzügen.

Bauarbeiten

In dem letzten Jahren gab es viele Abschnitte auf denen Oberbausanierungen durchgeführt wurden.

  • Frühling 2006 Bestwig - Brilon-Wald SEV
  • Sommer 2006 Meschede - Arnsberg SEV
  • Sommer 2007 Wickede - Fröndenberg SEV

Zurzeit wird auch die Ruhrbrücke in Freienohl erneuert. Hier steht zurzeít nur ein Gleis zur Verfügung und im Fahrplan mussten die Fahrzeiten angepasst werden und wenige Züge entfallen sogar ganz.

Langsamfahrstellen

  • BÜ zwischen Neheim-Hüsten und Wickede 20Km/h, wegen mehrer Unfälle.
  • BÜ zwichen Brilon Wald und Hoppecke 20Km/h
  • Weiche in Wrexen 70Km/h

Literatur

  • Riedel, Christoph: Eisenbahn im Sauerland – Schienenwege zwischen Ruhr und Sieg, S. 51 ff., GeraMond-Verlag, München 1999, ISBN 3-932785-22-3
  • Pieler, F.J.: Das Ruhrtal. Reise auf der Ruhrtaleisenbahn. 2.Aufl. Werl, 1881 [Nachdr. Werl, 1983]
  • Högemann, Josef: Die Eisenbahn im Altkreis Brilon – Eisenbahngeschichte aus dem östlichen Sauerland, Verlag Uhle & Kleimann, Lübbecke 1988, ISBN 3-922657-70-2