Zum Inhalt springen

Balkanologie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. September 2007 um 10:23 Uhr durch Pitichinaccio (Diskussion | Beiträge) (Weblinks: eingedeutscht und lf). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Balkanologie ist eine Teilwissenschaft von Ethnologie und Linguistik, „deren Ziel es ist, die Kulturen auf der Balkanhalbinsel in ihren sprachlichen und außersprachlichen Manifestationen ethnien- und sprachfamilienübergreifend, vergleichend und interdisziplinär-integrativ zu untersuchen“ [1]

Beim Vergleich der Sprachen auf dem Balkan fallen strukturelle Ähnlichkeiten der genealogisch unterschiedlichen Familien (Slawisch, Romanisch, Griechisch, Albanisch) angehörenden Sprachen auf. Beispielsweise wird der Infinitiv im Bulgarischen, Rumänischen und Griechischen durch eine Art Nebensatzkonstruktion wiedergegeben, dt. etwa "Ich-will, dass ich-gehe" für "Ich will gehen". Die Erforschung solcher gegenseitiger Sprachbeeinflussung (Substrat-, Superstrat- bzw. Adstrat-Wirkung) am Beispiel der Balkansprachen ist auch von großer Bedeutung für die allgemeine Linguistik.

An der Friedrich-Schiller-Universität Jena gibt es seit 1997 das Lehrfach "Südosteuropastudien" mit einem Lehrstuhl für Südslawistik und Balkanologie. In ähnlicher Form wurde dieses Studienfach 2003 auch an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg im Rahmen eines Europastudien-Bachelor-Programmes eingeführt.

Quellen

  1. [1]

Siehe auch

Sprachbund

Liste bekannter Balkanologen