Neumayer-Station III
Die Neumayer-Station III wird die neuste deutsche polare Forschungsstation in der Antarktis. Nach einer zehnjährigen Projektzeit bestehend aus Konzeption, Umweltverträglichkeitsstudie sowie den Planungs- und Bauphasen wird der Stationsbetrieb voraussichtlich im Februar 2009 beginnen.[1] Sie wird sich wenige Kilometer südlich der derzeit aktiven Neumayer-Station II befinden und Anfang November 2008 zum Zielort transportiert. Die Betriebsdauer ist auf 25 bis 30 Jahre ausgelegt.
Stationsaufbau
Die Station soll ganzjährig betrieben werden und ist mit 210m² wissenschaftlicher Laborfläche verteilt auf 12 Räume doppelt so groß wie der Vorgänger. In den 15 Unterkunftsräumen gibt es 40 Schlafplätze. Sie besteht aus einer 6m über der Oberfläche befindlichen Plattform, welche auf 16 Stützen mit hydraulischen Hebevorrichtungen steht und wird mit darunter gelegenen Anlagen, welche sich in einem Schneegraben befinden werden, verbunden. Der oberirdische Stationsbetrieb der Neumayer III ist in der Antarktis vorherrschend und wird bei den neuen Stationen, wie der Amundsen-Scott-Südpolstation sowie der weitgehend privat finanzierten neuen belgischen Station Prinzessin Elisabeth[2] ebenfalls umgesetzt.
Montageplanungen
Bis Ende Dezember 2008 sollen der Hauptteil der Baumaterialen sowie die schweren Baugeräte angeliefert sein, letztere sollen nach Plan das Ekström-Schelfeis im März 2009 wieder verlassen. Für die Montage wird eine Baumannschaft in die Antarktis entsandt, welche inklusive deren Voraustrupp mindestens drei Monate vor Ort sein wird.[3]
Inneneinrichtung
Neben den genannten Labor- und Unterkunftsräumen gibt es eine nach Süden ausgerichtete, vergleichsweise große Lounge mit vielen Fenstern, einen Waschraum mit zwei Waschmaschinen und zwei Wäschetrocknern, eine Sauna, einen Serverraum, Dusch- und Waschräume, einen Essensraum mit Durchreiche in die Küche, einen Besprechungsraum, einen Krankenbehandlungs- und einen Operationsraum, verschiedene Lagerräume, eine Großraumkühlzelle, einen Kleiderwechselraum, einen Heizraum, einen Schulungs- bzw. Planungsraum und einen Wasseraufbereitungsraum.
spezielle Daten
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Außenstationen
Um durch den Stationsbetrieb Messergebnisse nicht zu beeinflussen wird es in ähnlicher Lageanordnung wie bei der Neumayer-Station II kleinere Plattformen in 900m bis 1500m Entfernung geben. In diesen Langzeitobservatorien wird Magnetik-, Seismik-, Spurenstoff- und Akustikforschung betrieben.
Forschung
Auf den Neumayer-Stationen wird seit 1981 in den einzelnen Observatorien kontinuierlich geforscht. Neben den Hauptrichtungen Meteologie, Geophysik und Luftchemie, welche seit den 1980er Jahren beforscht werden, gibt seit fünf Jahren auch Forschung zu Infraschall und seit 2005 zu mariner Akustik.
Einzelnachweise
- ↑ Interview Dr. Hartwig Gernandt, Leiter Abteilung Logistik Alfred-Wegener-Institut
- ↑ Nachrichtenbeitrag Deutschlandfunk
- ↑ Umweltverträglichkeitsstudie vom Umweltbundesamt