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Weinbau in Argentinien

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Überblich über den Staat Argentinien. Die Weinbaugebiete erstrecken sich vom Norden über nahezu 70 % der Länge des Staates bis zur Provinz Chubut. Die Weinbaugebiete liegen allesamt in den Ausläufern der Anden

Die Wurzeln des Weinbaus in Argentinien liegen in Spanien. Weinbau wird seit der Zeit der Conquistadores im 16. Jahrhundert betrieben. Argentinien gehört seit einigen Jahrzehnten zu den bedeutendsten Weinbauländern der Erde und nimmt aktuell (Statistik OIV, 2004) den 5. Rang hinter Frankreich , Italien, Spanien und den USA ein. Argentinien liegt damit innerhalb der südamerikanischen Rangliste noch vor dem in Europa bekannteren Weinbauland Chile auf Platz eins. Auf fast 220.000 Hektar Rebfläche werden jährlich ca. 13.500.000 Hektoliter Wein produziert (Stand 2004). Diese Menge entspricht in etwa 5% der weltweit produzierten Weinmenge.

Die stark zergliederten Rebflächen erstrecken sich in etwa von von Salta im Norden bis zur Provinz Chubut im Süden. Sie bilden im Westen des Landes entlang der Ausläufer der Anden einen Streifen in einer Länge von 1.750 km und einer Breite von 100 km.

Geschichte des Weinbaus in Argentinien

Die Anfänge

Begründet wurde der Weinbau in Argentinien durch die ersten europäischen Siedler, die aus Spanien und Portugal nach Südamerika kamen. Denkbar war er jedoch nur durch die Vorarbeit der Inka. Ihnen ist es zu verdanken, das in dem semi-ariden Klima der Region um die Provinz Mendoza durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem der Boden der steppenhaften Monte fruchtbar gemacht wurde. Zu diesen Zwecken wurden die Wasserläufe der Flüsse Rio Mendoza, Rio Tunuyán, Rio Atuel and Rio Diamante (alles Nebenflüsse des Río Desaguadero) in das System eingebunden. Als die ersten europäischen Siedler in die Gegend kamen, wurde das Bewässerungssystem vom indigenen Stamm der Huarpe genutzt.

Wildreben wie die bekannte Vitis labrusca in Nordamerika, fand man in Argentinien kaum vor. Der spanische Seefahrer Juan Díaz de Solís erreichte als erster Europäer das heutige Argentinien im Jahre 1516. Erste Versuche mit dem Weinbau machten die Konquistadoren ab 1541 an der Atlantikküste in der Nähe der Atlantikküste am Río de la Plata mit importierten Reben aus Europa.

Das Gebiet des heutigen Argentiniens wurde im 16. Jahrhundert von den Spaniern aus zwei Richtungen kolonisiert: Von Peru aus nahmen sie die nordwestlichen Teile des Landes in Besitz, während andererseits vom Atlantik aus spanische Niederlassungen am Stromsystem des Río de la Plata gegründet wurden. Auf ähnlichen Wegen kam auch der Weinstock in das Land.

Als erster Winzer gilt der spanische Missionar und Priester Juan Cidrón , der zusammen mit Soldaten von La Serena in Chile nach Argentinien kam. Die Bürger der im Norden liegenden Stadt Santiago del Estero, die älteste durchgängig bewohnte Stadt Argentiniens, bauten eine Kirche und suchten einen Pfarrer und benötigten den entsprechenden Messwein. Je nach schriftlicher Quelle legte Juan Cidrón zwischen 1554 und 1556 in der Nähe der Kirche erste Weinanpflanzungen an. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurde der Weinberg mit der Rebsorte Criolla grande bestockt, eine Sorte die vermutlich von der in Chile País (in Kalifornien Mission benannt) abstammt, deren wahrer Ursprung aber noch unbekannt ist.

Einige Jahre später legt Juan Cidrón zusammen mit Juan Jufré einen ersten Weinberg in der 1551 gegründeten Stadt Mendoza an. Im Jahr 1561 gab es offiziell zwei Weinberge in dieser Stadt. In den nächsten 200 Jahren stieg diese Zahl auf mehr als 100 Weinberge in Mendoza. Die Jesuiten des Landes fanden in den Ausläufern der Anden generell die günstigsten Voraussetzungen für den Weinbau. Zwischen 1569 und 1589 wurden die Grundlagen des gewerblichen Weinbaus in der nördlich von Mendoza gelegenen Provinz San Juan gelegt. Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde der Wein der Region Mendoza im fast 1000 km entfernten Buenos Aires gehandelt. In den 1820er Jahren kam es nach der Gründung einer argentinischen Konföderation zu einer ersten starken Einwanderungswelle, so daß der Inlandsmarkt massiv anwuchs. Doch erst die im Jahr 1885 durch die Briten eingeweihte Eisenbahnlinie zwischen Mendoza und Buenos Aires erleichterte den Transport der Weine zu diesem Absatzmarkt deutlich und sorgte mittelfristig für einen erheblichen Aufschwung im Handel mit Wein.

Einem Dokument aus dem Jahr 1887 ist zu entnehmen, das die bestockte Rebfläche bei Mendoza zu diesem Zeitpunkt bei beachtlichen 2.700 Hektar lag. Eine Folge dieses plötzlichen Aufschwungs war es, daß die Winzer primär um hohe Produktionsmengen bemüht waren, um den boomenden Inlandskonsum zu befriedigen. Quantität ging vor Qualität und es dominierte einfacher Tafelwein, der so ausgebaut wurde, daß er auch die längsten Transportwege des Landes im genießbaren Zustand überstand.

Die trotz guter Randbedingungen mangelnde Qualität der Weine beklagte bereits Don Eusebio Blanco in seinem 1872 erschienen Buch Las viñas y los vinos en Mendoza ("Weingärten und Weine in Mendoza"). Sein Schwiegersohn und späterer Gouverneur der Provinz Mendoza, Tiburcio Benegas Ortíz (1844 - 1908), war von dem Qualitätspotential des Standorts Mendoza überzeugt und gründete im Jahr 1883 in San Vicente im Distrikt Godoy Cruz ein 250 Hektar großes Weingut namens El Trapiche. Er gilt als einer der Vorreiter des südamerikanischen Qualitätsweinanbaus. Sein Gut darf nicht mit der heute bekannten Bodega Trapiche verwechselt werden. Diese Bodega kaufte lediglich die Rechte an der Verwendung des Namens und gilt somit als legitimer Nachfolger.