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Robert Zimmermann (Schiffbauingenieur)

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Robert Zimmermann ( * 3. Juni 1851 in Hamm, Westfalen; † 5.Januar 1912 in Eutin) war ein deutscher Schiffbauingenieur.


Leben und Leistung

Robert Zimmermann war der erste Sohn des Stabs- und Bataillonsarztes Gustav Heinrich Eduard Zimmermann vom 1. Bataillon des 4. Garde-Landwehr-Regiments in Hamm in Westfalen. Er konnte nach dem frühen Tod des Vaters das Gymnasium verlassen und seinem Wunsch nachgehen, eine technische Laufbahn einzuschlagen. Seine erste Tätigkeit begann er bei der renommierten Danziger Werft Klawitter. Nach der Gewerbeschule wechselte Robert Zimmermann zur Schiffbauabteilung der Königlichen Gewerbeakademie in Berlin.

Während des Studiums dort lernte Zimmermann Konsul Hermann Henrich Meier, dem mächtigen Vorsitzenden des Aufsichtsrates des Norddeutschen Lloyd, kennen. Er empfahl Robert Zimmermann, nach seinem Studium zunächst nach Schottland zu gehen, um internationale Erfahrungen zu sammeln. Im Sommer 1873 schloss er sein Studium erfolgreich ab.

Meiers Empfehlungsschreiben verschaffte ihm die große Chance, bei der berühmten schottischen Werft von Caird & Co in Greenock anzufangen, die zur damaligen Zeit Schiffsneubauten für den Norddeutschen Lloyd anfertigte. Obwohl er keine praktische Erfahrung hatte, wurde er im technischen Büro eingesetzt

Durch Vermittlung eines weiteren Förderers wechselte Zimmermann zu der Palmers Shipbuilding and Iron Company deren Werft in Yarrow-on-Tyne lag.

1880 wurde er Leiter des technischen Büros in Barrow-in-Farness, der späteren Werft Vickers Ltd.

1884 verließ er, trotz großer Erfolge, Großbritannien, um eine leitende Stellung in der Direktion der Germaniawerft in Kiel zu übernehmen.

Trotz großer Bau-Erfolge nahm Zimmermann 1895 Abschied von Kiel, um seiner nächsten Berufung an die Spitze der damals größten deutschen Werft, der „Stettiner Maschinenbau AG Vulcan", zu folgen. Unter seiner Leitung wurden nun in Stettin Schiffe gebaut, deren technische Leistungen die Bremer und Hamburger Reedereien in die Lage versetzten, das begehrte „Blaue Band" für die jeweils schnellste Ozeanüberquerung zu gewinnen. Aufgrund seiner hervorragenden Tätigkeit in Kiel und Stettin wurde Zimmermann zum "Königlich Geheimen Baurat und Schiffbaudirektor" ernannt.

Durch die Wassertiefe der Oder konnte man in Stettin aber keine noch größeren Schiffe bauen. Die Werftleitung unter Zimmermann sah sich gezwungen, einen günstigeren Standort zu suchen, den man 1906 im Hamburger Freihafengebiet fand. Jetzt waren die Voraussetzungen für einen dauerhaften Schiffsbaubetrieb gegeben. Trotz dieser günstigen Entwicklung zog sich der fast sechzigjährige Zimmermann aufs Altenteil zurück, nachdem er zuvor noch 1908/09 erfolgreich in Peking mit der Regierung Verhandlungen über eine Modernisierung der chinesischen Kriegsmarine geführt hatte. Gerade als das nach seinen Entwürfen gebaute Privathaus fertig war, trafen ihn Schlaganfälle, an denen er verstarb.

Zimmermann war mit einer Britin verheiratet und hatte einen Sohn.


Von Zimmermann projektierte und entworfene Schiffe

Unter anderem hat Zimmermann folgende Schiffe entworfen oder war leitend an der Projektierung beteilligt:

Caird & Co

Palmers Shipbuilding and Iron Company

  • zahlreiche Kriegsschiffe und Handelsdampfer, vorrangig für britische Reeder

Technisches Büro in Barrow-in-Farness, später Vickers Ltd.

  • zahlreiche Kriegsschiffe und Handelsdampfer, vorrangig für britische Reeder

Germaniawerft Kiel

Stettiner Maschinenbau AG Vulcan