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Hendrik Fassmann

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Hendrik Fassmann (*1949) ist ein deutscher Sozialwissenschaftler, Rehabilitationswissenschaftler, Autor und Dozent.

Leben

Henrik Fassmann studierte von 1971-1976 Sozialwissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. 1977 erwarb er den akademischen Grad eines Diplom-Sozialwirt. Fassmann promovierte zunächst bei dem Medizinsoziologen Karl Gustav Specht. Bedingt durch Spechts frühen Tod setzte er seine Promotion bei Ulrich Pagenstecher zum Dr.rer.pol. am Lehrstuhl für Sozialpolitik fort. Seit Ende der 70er Jahren ist Fassmann in der Rehabilitationsforschung engagiert, zuletzt als stv. Geschäftsführer des Instituts für empirische Soziologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. Auch war Fassmann in der Lehre tätig durch die Übernahme von Lehraufträgen an der Universität Bamberg, an der Universität Erlangen-Nürnberg und an der Fachhochschule Nürnberg. Schließlich ist er hervorgetreten durch ein umfangreiches Schrifttum zur Rehabilitationsforschung.

Wissenschaftlicher Ansatz

Hendrik Fassmann hat seine wissenschaftliche Sozialisation vor allen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg erfahren. Seine gesundheits- und rehabilitationswissenschaftlichen Arbeiten sind geprägt worden durch seine akademischen Lehrer.

Von Gerhard Wurzbacher hat er übernommen den soziologischen Grundgedanken, den Menschen als soziales und personales Wesen zu begreifen. Gerade die Herausforderungen einer Behinderung tangieren den Menschen sowohl in der sozialen Vernetzung wie in seiner lebenslangen Sozialisation. Von Karl Gustav Specht hat Fassmann sowohl das systemische Denken aufgegriffen und für die Rehabilitationsforschung aufbereitet wie die Forderung nach einer empirischen Grundlegung umgesetzt. Um die Komplexität der Rehabilitationsprozesse besser zu verstehen, ist die moderne Soziologie auf systemisches Denken mit Blick auf Kommunikation, Sinn und Komplexitätsreduktion angewiesen. Die dritte Einflussgrösse war die kritische Fragestellung bei Ulrich Pagenstecher. Pagenstecher vertrat den Kritischen Rationalismus in der Tradition von Karl Popper. Fruchtbar machte Fassmann diesen Ansatz für die Rehabilitationsforschung, indem Programme und Projekte immer auch einer ideologiekritischen Überprüfung unterzogen wurden.

Insgesamt ist es die wissenschaftliche Leistung von Hendrik Fassmann, dass er die verschiedenen soziologischen Schulen integrierte bei der empirischen Untersuchung von Rehabilitationsfragen, wie die Publikationen belegen.

Schwerpunkte in der Rehabilitationsforschung

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Rehabilitation liegen bei Hendrik Fassmann im Bereich der beruflichen und sozialen Rehabilitation wie die Evaluationsforschung, Casemanagement, Rehabilitation lernbehinderter Jugendlicher, Früherkennung von Ausbildungsabbrüchen, Pflegequalität, Sozialstationen, Rehabilitation psychisch Kranker, berufliche Rehabilitation und Effektivität stationärer Heilverfahren.

Internationalität

Henrik Fassmann hatte bei dem Romanisten und Soziologen Hanns-Albert Steger die Regionalwissenschaft romanischer Länder <ref>Hanns-Albert Steger, 1989: Weltzivilisation & Regionalkultur. Wege zur Entschlüsselung kultureller Identitäten. Reihe : Grenzen und Horizonte. Eberhard Verlag. München<ref>studiert. Auf diesem Hintergrund unternahm er vielzählige Studienaufenthalte und Studienreisen nach Asien, Europa und Lateinamerika. Die interkulturellen Begegnungen mit den Kulturen und Sozialstrukturen waren nützlich, um sein hermeneutisches Wissen für das Verständnis von Rehabilitationsprozessen zu stärken.

Werke

  • Soziale Konflikte in der rehabilitationswissenschaftlichen Evaluationspraxis, 2001
  • REGINE - ein neues Lernortkonzept zur Rehabilitation (lern-)behinderter Jugendlicher, 2000
  • Aufgaben und Zielsetzung eines Case-Managements in der Rehabilitation, 2000
  • REGINE und MobiliS im Spannungsfeld zwischen allgemeinen und besonderen Leistungen zur Rehabilitation, 2000
  • (mit Martina Oertel) Erfassung des Leistungsangebotes von Krebsberatungsstellen, 2000
  • Ausbildungsabbruch bei behinderten und benachteiligten Jugendlichen, 2000
  • Konzept der BAR-Modellinitiative REGIonale NEtzwerke zur beruflichen Rehabilitation (lern-)behinderter Jugendlicher (REGINE), 1998
  • Abbrecherproblematik und Prävention von Ausbildungsabbrüchen, 1998
  • Früherkennung und Reduzierung von Abbrüchen der Berufsausbildung in Berufsbildungswerken, 1997
  • Pflegeberatung zur Sicherung der Pflegequalität im häuslichen Bereich, 1995
  • Ambulante Rehabilitation durch Sozialstationen, 1994
  • Sozialstationen, 1992
  • Erfolge beruflich-sozialer Rehabilitation von psychisch Behinderten, 1991
  • Massnahmen zur Wiedereingliederung Behinderter in den Arbeitsprozess, 1991
  • Psychisch Behinderte in der beruflichen Rehabilitation, 1988
  • Die Einleitung beruflicher Rehabilitation, 1988
  • Langzeiterfolge beruflicher Rehabilitation, 1985
  • Effektivität und Effizienz von stationären Heilverfahren in der Beurteilung von ärztlichen und nichtärztlichen Experten der Rehabilitation, 1979
  • Ziele, Mittel und Erfolge der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, 1978

Quellen