Kuppelradsatz
Eine Kuppelachse ist bei einer Lokomotive oder einem Triebwagen eine Treibachse, die mit mindestens einer weiteren Treibachse zusammen angetrieben wird. Die Verbindung für den gemeinsamen Antrieb erfolgt meist durch eine Kuppelstange, die an exzentrisch angebrachten Kurbelzapfen befestigt ist. Die Anordnung der Kuppelachsen wird bei einem Eisenbahnfahrzeug in der Achsfolge angegeben.
Durch diese Bauweise können die Kräfte und Drehbewegungen einer Treibachse synchron auf die anderen angetriebenen Achsen übertragen werden. Verhindert wird das Durchdrehen oder Schleudern einer einzelnen Achse beim Anfahren.
Badische II c, Dampflokomotive mit zwei Kuppelachsen und zwei Laufachsen. Das innenliegende Treibwerk macht die Kuppelstange zwischen den beiden Treibachsen gut sichtbar.
Verwendung des Begriffs Kuppelachse
Der Begriff Kuppelachse ist eher umgangssprachlich. Streng genommen spricht man bei Schienenfahrzeugen von Radsätzen, weil über die Welle zwischen den Rädern auch Drehmomente übertragen werden.
Mit dem Begriff Kuppelachse oder gekuppelte Achsen wird oft bei Dampflokomotiven das Laufwerk charakterisiert. Genau genommen unterscheidet man bei einer Dampflokomotive die Treibradsätze, auf die die Dampfmaschine wirkt von den Kuppelradsätzen, die nur durch die Kuppelstangen angebunden sind. Es wird oft in beiden Fällen von Kuppelachsen oder von Treibachsen gesprochen.
Bayerische S 2/5 Dampflokomotive mit zwei Kuppelachsen und drei Laufachsen. Das Laufwerk dieser Lokomotive hat vorne der Treibradsatz mit dem Antrieb durch die Zylinder der Dampfmaschine und hinten der Kuppelradsatz.