Kleinmachnow
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Kleinmachnow ist eine Gemeinde im Landkreis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg und liegt südwestlich des Berliner Bezirkes Steglitz-Zehlendorf sowie östlich von Potsdam.
Erstmals im Landbuch Karls IV. von 1375 erwähnt, spielte der Ort eine wichtige Rolle am Bäkeübergang, den verschiedene mittelalterliche Burgen sicherten. Die letzte dieser sämtlich nicht erhaltenen Burgen gehörte den Rittern von Hake, deren Familie bis in das 20. Jahrhundert die Ortsgeschichte prägte. Der Ersatz der Bäke durch den Teltowkanal im Jahr 1907 bescherte dem Dorf die imposante und denkmalgeschützte Schleuse Kleinmachnow.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die Gemeinde zum aufstrebenden Villen- und Wohnort vor den Toren Berlins. Nach dem 2. Weltkrieg geriet Kleinmachnow mit der Trennung West-Berlins von seinem brandenburgischen Umland in eine die Entwicklung der Gemeinde hemmende Randlage, welche mit dem Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 noch verstärkt wurde. Seit der Wiedervereinigung 1990 entwickelt sich Kleinmachnow wieder zum begehrten Wohnort vor den Toren der nunmehrigen Bundeshauptstadt.
Geografie

Geografische Lage
Das Gemeindegebiet Kleinmachnow wird im Süden in weiten Teilen vom Teltowkanal begrenzt, nur entlang des Machnower Sees und östlich des Sees im Bereich des historischen Ortskerns ragt das Gemeindegebiet über den Teltowkanal nach Süden hinaus. Nach Norden, Westen und Osten liegt in einer Art Einbuchtung des Berliner Bezirks Steglitz-Zehlendorf die Stadtgrenze zu Berlin. Zu Zeiten der Berliner Mauer war der Ort nur von Teltow und Stahnsdorf über zwei Brücken über den Teltowkanal erreichbar, ab 1990 wieder von Berlin-Zehlendorf. Heute existiert ein eigener Autobahnanschluss an die A115 im Westen des Ortes.
Geologie
Kleinmachnow liegt auf einer Grundmoränenhochfläche, die Teltow genannt wird und den südwestlichen Teil Berlins und den angrenzenden Teil Brandenburgs einnimmt. Die Grundmoräne entstand in der jüngsten, der Weichsel-Eiszeit vor zirka 21.000 Jahren.
Im Bäketal formten die Wasserströme ein besonders bewegtes Relief mit kleinräumigen Hügelketten aus Geschiebemergel und Schmelzwasserrinnen, die heute mit Pfuhlen und Tümpeln durchsetzt sind. Diese aus geologischer Sicht verhältnismäßig lockere Ablagerung erleichterte den Bau des Teltowkanals zwischen dem 65 Meter hohen Seeberg und dem Weinberg erheblich.
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend: Berlin, Teltow und Stahnsdorf.
Eine Fusion der Gemeinden Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow wurde schon 1967 in der DDR angedacht. Ab 1972 bildete die Region verwaltungsorganisatorisch einen Gemeindeverband, bei dem die drei Gemeinden ihre rechtliche Eigenständigkeit behielten. Seit der deutschen Einheit 1990 hält die Diskussion um die geeignete funktionale Struktur an. Dabei schwankt das Spektrum der Meinungen zwischen informeller Zusammenarbeit, vertraglich vereinbarter Kooperation und Fusion zur Großgemeinde. Bei einer Großfusion entstünde eine Stadt mit etwa 53.000 Einwohnern, die fünftgrößte in Brandenburg.
Die Diskussion wird durch die Verabschiedung des Landesentwicklungsplanes Berlin-Brandenburg 2007[1] belebt, der ein neues zweistufiges System der zentralen Orte für Brandenburg mit vier Oberzentren und 50 Mittelzentren vorsieht. Der Entwicklungsplan weist von den drei Gemeinden ab 2008 nur Teltow als Mittelzentrum aus, was für Stahnsdorf und Kleinmachnow reduzierte Fördermittel bedeutet. Ein Ergebnis der politischen Diskussion ist noch nicht zu erkennen.[2]
Die Kommunen Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf gründeten 1999 die kommunale Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“ (KAT). Diese soll eine Vertiefung der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit in den Bereichen räumliche Entwicklungsplanung, Verkehr und Verwaltungstätigkeit sowie sozialen, gesundheitlichen, kulturellen, schulischen und sportlichen Einrichtungen erreichen. Beispiele der aktuellen Zusammenarbeit sind der Erhalt des Freibads Kiebitzberge oder das Projekt Teltowkanalaue. Dennoch, in grundlegender und struktureller Hinsicht konnte die KAT die Region bislang nicht prägen.
Stadtgliederung
Klima

In Kleinmachnow herrscht ein gemäßigtes Klima, das sowohl von Norden und Westen her vom atlantischen Klima als auch vom kontinentalen Klima aus Osten beeinflusst wird. Wetterextreme wie Stürme, starker Hagel oder überdurchschnittlicher Schneefall sind selten.
Der Temperaturverlauf entspricht in etwa dem bundesdeutschen Durchschnitt. Die jahreszeitlichen Temperaturschwankungen sind geringer als im üblichen kontinentalen Klima und höher als im ausgeglicheneren Meeresklima der Küstenregionen. Die Niederschlagsmenge[3] ist mit einer Jahressumme von 551 mm geringer als der bundesweite Durchschnitt von zirka 800 mm. Pro Jahr scheint die Sonne durchschnittlich 1.618 Stunden.[4]
Geschichte
Ursprünglich ein Rittergut, entwickelte sich das Gutsdorf Kleinmachnow durch die Siedlungsvorhaben des 20.Jahrhunderts zu dem Berliner Vorort der heutigen Prägung. In Zeiten der deutschen Teilung lag Kleinmachnow in relativer Abgeschiedenheit vom restlichen Staatsgebiet der DDR, da der Ort an drei Seiten von der Mauer zu West-Berlin umgeben war. Die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung waren geprägt von den Auseinandersetzungen über die Rückgabe von Grundstücken an Alt-Eigentümer. Mittlerweile ist Kleinmachnow zu einem der attraktivsten Wohngebiete im sogenannten Berliner „Speckgürtel“ geworden.
Mittelalter, Namensgebung
Der Namensbestandteil Machnow geht auf die slawische Bevölkerung zurück, die zwischen dem späten 7. und dem 12. Jahrhundert im Teltow siedelte. Machnov bezeichnet einen Ort, der in einer moosreichen (feuchten) Gegend angelegt wurde. (Schlimpert). Die sumpfige Senke wurde durch die Bäke (früher Telte) gebildet, die vom Berlin-Steglitzer Fichtenberg bis zum Griebnitzsee floss. Bis auf einen kleinen Restteil in Steglitz sowie im Bäketal Kleinmachnow ging der Bach im Teltowkanal auf. Den Zusatz „klein“ erhielt Machnow zur Unterscheidung gleichnamiger Orte. Der längere Zeit verwendete Zusatz auf dem Sande widerspricht der feuchten Gegend nicht, denn naturgemäß versuchten Slawen und Deutsche, innerhalb des Sumpfes erhöhte, trockene Stellen für ihre Häuser und Burgen zu nutzen. Da die eiszeitlich herausgebildete Teltowhochfläche weitgehend aus Geschiebemergel besteht, waren und sind diese Stellen sehr sandig.
Familie von Hake
Im Zuge des Landesausbaus der 1157 durch Albrecht den Bären gegründeten Mark Brandenburg sicherten die askanischen Markgrafen den damals einzigen Bäkeübergang mit einer Burg. Der askanischen Burg folgte an der gleichen Stelle mindestens eine weitere Burg, die über Jahrhunderte wie das gesamte Dorf Kleinmachnow der Familie von Hake gehörte. Noch bis 1470 bestand lediglich dieser eine Übergang im ausgedehnten Bäke-Sumpfgebiet. Der Knüppeldamm lag an der mittelalterlichen Burg und bildete einen strategisch wichtigen Punkt auf der Handelsstraße Leipzig-Saarmund-Spandau. Erst als die brandenburgischen Kurfürsten 1470 ihre Residenz von Spandau nach Berlin verlegten, kamen zwei weitere Bäke-Übergänge hinzu.
Die erste urkundliche Erwähnung fand Kleinmachnow im Landbuch Karls IV.. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts kaufte der Junker Heinrich Hake aus Lebus das Gut Kleinmachnow mit der bestehenden Burg. Das Gut blieb bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Hake. Das Dorf südlich des Machnower Sees war ein Ensemble aus der heute nicht mehr vorhandenen Burg (der „Alten“ Hakeburg), einem gleichfalls abgetragenen Schloss beziehungsweise Herrenhaus, dem heute denkmalgeschützten Medusenportal, der Kleinmachnower Dorfkirche, einer Wassermühle („Bäkemühle“) und einigen Wohnhäusern. 1906 bis 1908 wurde im Auftrag Dietloff von Hakes auf dem nördlich des Machnower Sees gelegenen Seeberg die Neue Hakeburg gebaut. Im Gegensatz zur alten Burg ist sie heute noch zu besichtigen.
- Zu Burg und Gutshof siehe Hake'scher Gutshof mit Burg und Schloss
Entwicklung Anfang des 20. Jahrhunderts
Der Bau des Teltowkanals 1901–1907 und der Schleuse Kleinmachnow stellte den Wendepunkt in der Entwicklung des Dorfes dar. Die Schleuse galt als große Attraktion und lockte an den Wochenenden viele Berliner Ausflügler in die nahe gelegenen Wirtshäuser.
Nachdem sich Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts die Stadt Berlin rapide ausdehnte, wurden in den Vororten Lichterfelde, Zehlendorf, Schlachtensee, Nikolassee und Wannsee eine Vielzahl von Villenkolonien gegründet, die dem Großbürgertum und dem gehobenen Bürgertum Berlins neuen Wohnraum im Grünen erschlossen. Aufgrund seiner großen Beliebtheit als Ausflugsziel rückte Kleinmachnow in das Blickfeld von Erschließungsgesellschaften, die den kommerziellen Erfolg der anderen Villenkolonien kopieren wollten.
Als erste Gesellschaft erwarb die Zehlendorf-Kleinmachnower Terraingesellschaft zwischen 1903 und 1906 von der Familie Hake ein 264 Morgen großes Grundstück östlich des heutigen Zehlendorfer Damms, um dieses als Villenkolonie zu vermarkten. Das heute unter dem Namen „Alte Zehlendorfer Villenkolonie“ bekannte Gebiet wurde erschlossen, parzelliert und in den Verkauf gegeben. Wegen der im Vergleich zu den Kolonien in Zehlendorf etwas abgelegenen Lage (der nächstgelegene Bahnhof war und ist Zehlendorf Mitte) und der fehlenden Infrastruktur gestaltete sich der Verkauf schwieriger als erwartet. Der Erste Weltkrieg trieb die Terraingesellschaft dann zwischen 1914 und 1919 in die Liquidation. Prächtige Villen wie die „Villa Elisabeth“ (Zehlendorfer Damm 16) und die „Villa Medon“ (Klausenerstrasse 15) zeugen noch heute von den frühen Landhausbauten in der Villenkolonie.
Am 1. April 1920 wurde der Gutsbezirk aufgelöst und in eine Landgemeinde umgewandelt. Gleichzeitig änderte sich die Schreibweise Klein-Machnow offiziell zu Kleinmachnow.
Die im 1. Weltkrieg und der folgenden Weltwirtschaftskrise nahezu zum Erliegen gekommene Siedlungstätigkeit in Kleinmachnow nahm durch die Aktivitäten verschiedener Siedlungsgesellschaften Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre wieder Aufschwung. In mehreren Tranchen wurde Kleinmachnow in westlicher Richtung erschlossen. Im Gegensatz zur Villenkolonie wurde jetzt Wert auf erschwinglichen Land- und Hauserwerb für mittelständische Familien gelegt, die sich den Traum eines eigenen Heims im Grünen erfüllen wollten. In den späteren Jahren wurde insbesondere durch die Gemeinnützige Siedlungsgesellschaft mbH Kleinmachnow des Bauunternehmers Adolf Sommerfeld die Erschließung neuer Siedlungsgebiete mit der Erstellung standardisierter Einfamilienhäuser in nahezu industrieller Bauweise betrieben. Noch heute prägen diese Häuser wie beispielsweise in der Bürgerhaussiedlung große Teile des Kleinmachnower Stadtbildes.
Die Familie von Hake verkaufte 1937 aus Geldnöten die Hakeburg an die Reichspost. Der damalige Postminister Wilhelm Ohnesorge machte aus der Burg seine Privatresidenz. Ohnesorge war seit Hitlers Machtübernahme im Jahr 1933 Staatssekretär, mit der Mitgliedsnummer 42 „alter Kämpfer“ der NSDAP und Träger des Goldenen Parteiabzeichens. Am Nordrand des dicht bewaldeten Parks errichtete die Reichspost ab 1939 eine Forschungsanstalt, die sich mit kriegswichtigen Themen befasste: Hochfrequenztechnik für Nachrichten und Fernsehen, Fernsehaufnahmen und Funkmessung für Luftaufklärung und Nachtjäger, fernsehgestützte Panzer- und Raketensteuerung, Infrarot-Nachtsichtgeräte, Abhörtechnik und Kryptographie. [5]
Während des 2. Weltkrieges wurden vom Rüstungsbetrieb Dreilinden Maschinenbau GmbH, einer 100prozentigen Tochter von Bosch, Teile für Flugzeugmotoren produziert. Auf dem Fabrikgelände befand sich das KZ-Außenlager Kleinmachnow, in dem bis zu 5.000 Menschen gearbeitet haben, davon etwa 2.700 Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge. Etwa 800 Polen wurden während des Warschauer Aufstandes von 1944 verhaftet und in das Lager überstellt. Gegen Kriegsende wurden alle Häftlinge in das Konzentrationslager Sachsenhausen verlegt und von dort aus auf den berüchtigten Todesmarsch getrieben.[6] In Kleinmachnow sind die Spuren des Betriebes sichtbar, zum Beispiel der einstige Eingangsbereich auf dem heutigen Gelände der Biologischen Bundesanstalt oder die Bosch-Siedlung, die nach dem Krieg in Gemeindeeigentum überführt wurde. Im September 2006 wurde zwischen Stolper Weg und Stahnsdorfer Damm für die Zwangsarbeiter eine Gedenkstätte eingerichtet. Die Konturen von zwei ehemaligen Baracken auf dem Gelände wurden durch Stahlbänder markiert. Eine im Boden eingelassene Stahltafel gibt Auskunft über das Arbeitslagers und die Geschichte des Ortes.[7]
Kleinmachnow von 1945 bis 1990
Ab Ende des 2. Weltkrieges und während der Zeit der DDR war Kleinmachnow von der natürlichen Beziehung zu Berlin erheblich bis ganz abgeschnitten. Ebenso war der Zugang von Berlin-Zehlendorf nach Kleinmachnow ab September 1952 für Berliner nicht mehr möglich, so dass persönliche und arbeitsmäßige Beziehungen in beiden Richtungen mehr und mehr unmöglich wurden. Nach einer Resolution von zirka 2.000 Einwohnern an den DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl gegen die erfolgten Verkehrsbeschränkungen nach West-Berlin fasste das von Walter Ulbricht geleitete Sekretariat des Zentralkomitees am 3. November 1952 einen Beschluss über „Provokationen in Kleinmachnow“. Am 9. Februar 1953 begann der Schauprozess gegen „neun Schädlinge und Saboteure aus Kleinmachnow, die in der Zeit von 1945 bis Dezember 1952 fortlaufend Sabotageakte, Wirtschaftsverbrechen und Spekulationsgeschäfte ausgeübt haben“. Die Angeklagten, darunter die ehemaligen Bürgermeister Fritz Rosenbaum und Fritz Liebenow, wurden zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt.[8] Das regide Regime in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR führte bis 1961 zu einem erheblichen Bevölkerungsverlust durch Flucht.
Im Juni 1946 wurde die Reichspost enteignet und die gerade gegründete SED neuer Eigentümer der Hakeburg inklusive einer Wald- und Seefläche von mehr als 500.000 Quadratmeter. Zwischen 1948 und 1954 befand sich auf dem Gelände der Sitz der Parteihochschule Karl Marx der SED. Die führenden Lehrkräfte der Parteihochschule waren alte KPD-Funktionäre. Neben vielen Partei-Kadern wurde hier die Doppel-Spionin Carola Stern geschult. Die Hakeburg entwickelte sich zum ideologischen Zentrum der DDR. Für eine politische Karriere in der DDR war das Studium in Kleinmachnow notwendig. Höheren Wert hatten nur die Lehrgänge an der Hochschule der KPdSU in Moskau.
Zwischen 1965 und 1969 wurde die Hakeburg zeitweilig Sitz des Intelligenzclubs Joliot-Curie. Der Intelligenzclub war eine Antwort des Politbüros auf die wachsende Unzufriedenheit der Kleinmachnower Intelligenz wegen der Fahrzeitverlängerungen nach Ost-Berlin und der Unterbrechung der gewohnten kulturellen Kontakte nach West-Berlin. Eine über die Region hinausgehende Bedeutung erreichte der Klub nicht. Der Anteil der Intelligenz an der Kleinmachnower Bevölkerung betrug 1964 24%. Dies ist ein im Vergleich mit anderen Brandenburger Gemeinden sehr hoher Wert[9].
1973/74 errichtete das Zentralkomitee in der Hakeburg zusätzlich eine zentrale Sonderschule ein. Schwerpunkt der Lehre wurde die Weiterbildung leitender Kader für Agitation, Propaganda und Kultur, die Qualifiizierung von Parteischullehrern. 1979 wurde die Hakeburg neu eingerichtet und 1980 zu einem Gästehaus für Staatsgäste umfunktioniert. So wohnten hier unter anderem Fidel Castro, Yassir Arafat, Nikita Chruschtschow und Michail Gorbatschow. Ab 1980 kehrten einzelne Lehrstühle der Parteihochschule nach Kleinmachnow zurück.
Nach dem Mauerbau 1961 bildete der größere Teil der Kleinmachnowner Gemarkungsgrenze die Grenze nach West-Berlin. Die Wohnbebauung an der Grenze war nur unter strenger Zugangsbeschränkung erreichbar. Die Auswirkungen des Mauerbaus waren besonders einschneidend, da Kleinmachnow seine urbane Anbindung verlor. Zahlreiche Einwohner arbeiteten in Ostberlin und waren nun gezwungen lange Fahrtwege in Kauf zu nehmen, umzuziehen oder die Arbeitstelle zu wechseln. Da viele Einwohner in den 30er Jahren aus den angrenzenden südwestlichen Bezirken nach Kleinmachnow gezogen waren, wurden sie durch den Mauerbau von ihren in West-Berlin lebenden Verwandten getrennt.
Auf der heutigen Gemarkung Dreilinden befand sich enklaven-ähnlich, militärisch gesichert, die Grenzübergangssstelle Drewitz und auf der heutigen A115 der Alliierten-Übergang Checkpoint Bravo zwischen West-Berlin und der DDR. Die Autobahn von Berlin nach Leipzig und Magdeburg wurde nach Gründung der DDR hier wegen des Grenzverlaufs neu trassiert. Bei dem Versuch, von der DDR oder Ost-Berlin über die Mauer nach West-Berlin zu gelangen, verloren über 120 Menschen ihr Leben. Darunter befinden sich vier Kleinmachnower Maueropfer.
Die Verkehrsanbindung über die Stammbahn Berlin-Potsdam, nach dem 2. Weltkrieg nur noch bis Bahnhof Düppel (Berlin-Zehlendorf), war ab 1961 nicht mehr erreichbar. Daher musste der Verkehr über Teltow nach Osten und Süden sowie über Potsdam nach Westen und Norden laufen.
Das deutsch-deutsche Transitabkommen von 1971 führte zur Wiedereröffnung des Teltowkanals, über den große Schiffen der Europaklasse nach Berlin fahren können. Am 20. November 1981 wurde die Grenzübergangsstelle am Teltowkanal in Betrieb genommen, die im offiziellen DDR-Sprachgebrauch „Wasser-GÜSt-Kleinmachnow“ hieß.
Die wirtschaftliche Entwicklung war vom Ausbau der Industrieregion um Teltow mit den Schwerpunkten Regelungs- und Elektrotechnik, Fahrzeug- und Antriebstechnik sowie Bauwesen geprägt. Weiter waren viele Werktätige im Bereich Handwerk und Gartenbau tätig.
Entwicklung nach 1990
Nach 1990 wurde in Kleinmachnow das Prinzip Rückgabe vor Entschädigung der damaligen Bundesregierung angewandt. Die staatliche Zwangsverwaltung der Häuser wurde per Gesetz aufgehoben, so dass solche Grundstückseigentümer, die die DDR verlassen hatten, wieder zu ihren alten Rechten kamen. Den Mietern blieben ihre Mietverträge sowie ein begrenztes Vorkaufsrecht. Deshalb wurde 1990 in Kleinmachnow der erste Mieterbund Brandenburgs gegründet, sowie die Bürgerbewegung und Partei „Kleinmachnower Bürger gegen Vertreibung“, die 1994 25 % der Wählerstimmen auf sich vereinte. Die Auseinandersetzungen zwischen den Alteigentümern, die ihre Grundstücke und Häuser zurückerhielten, und den „Vertriebenen“ machte Anfang der 1990er Jahre viele Schlagzeilen. Die Erschließung eines Baugebietes südlich des Stolper Wegs und die Abgabe des günstigen Baugrunds an die Alt-Kleinmachnower, die aufgrund der Restitutionsansprüche die von ihnen bewohnten Häuser verlassen mussten, entschärfte die aufgeheizte Atmosphäre.
Kleinmachnow strebt mit dem „Zentrenkonzept“ die Verteilung neuer Geschäfte im Ort an, um den Bürgern Einkaufsmöglichkeiten mit kurzen Wegen zu ermöglichen: 1993 eröffnete das Fuchsbau-Eck; 1995 der Neubaukomplex am Uhlenhorst; 1996 der Wochenmarkt auf dem Adam-Kuckhoff-Platz, dem einstigen Kontrollpunkt Düppel an der Karl-Marx-Straße; 1997 entstand der neue Wohn- und Geschäftskomplex am OdF-Platz; 2002 eröffneten neue Geschäfte am Meiereifeld/Thomas-Müntzer-Damm. Durch den Bau eines neuen Rathauses mit Wohn- und Geschäftsbebauung an der Förster-Funke-Allee entsteht im April 2004 einen neuer Ortsmittelpunkt, der Rathausmarkt.
Durch das grüne Umfeld und die günstige Lage zwischen Berlin und Potsdam hat sich der Ort zu einer der beliebtesten (und teuersten) Randgemeinden Berlins entwickelt. Kleinmachnow ist vornehmlich geprägt durch den hohen Anteil von zirka 75% Einfamilienhäusern und 16% Zweifamilienhäusern. Im kleineren Rahmen ist Geschoßwohnungsbau vorhanden.[10] Der gemeindliche Wohnraum von 1.300 Wohnungen wird durch die 1991 gegründete gewog Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kleinmachnow mbH verwaltet. Nach wie vor ist Kleinmachnow als Wohnort stark nachgefragt. Der Bodenrichtwert lag 2006 zwischen 210 und 240 Euro je Quadratmeter.
Kleinmachnow ist eine „grüne Wohngemeinde“. Der Anteil der Wohngebiete an der Gemeindefläche beträgt 45%. 40% der Fläche stehen als Wald, Sport-, Grün-, Wasser- oder Biotopfläche der Erholung zur Verfügung. Der Anteil der Straßen, Gewerbe- und Sondergebiete ist mit 15% vergleichsweise klein.[11] Der Wunsch der Gemeinde nach Erhalt der Vegetation drückt sich in der im Juli 2007 verabschiedeten strengen Gehölzschutzsatzung[12] aus, deren Anforderungen deutlich über die brandenburgische Baumschutzverordnung hinausgehen.
Religionen
Im Jahr 1539 führte der Kurfürst von Brandenburg Joachim II. die Reformation ein. Danach war Brandenburg über Jahrhunderte eine überwiegend protestantisch geprägte Region. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis neben der reformierten Kirche. Die Familie von Hake hatten sich 1539 noch vor dem Kurfürsten vom katholischen Glauben losgesagt.

Die alte Dorfkirche wurde 1597 als eine der ersten evangelischen Kirchenbauten in der Mark Brandenburg fertiggestellt. Anfangs gehörte sie zum Grundbesitz der Familie von Hake und war für das Volk nicht zugänglich. Die Kirche diente der Familie zur Repräsentation, für deren exklusive Gottesdienste und Begräbnisse. Als Mitte des 17. Jahrhunderts das Straßendorf Kleinmachnow entstand, fanden dort erstmals öffentliche Gottesdienste statt.
1817 wurden beide christlichen Konfessionen innerhalb Preußens zu einer einheitlichen Landeskirche, der Unierten Kirche vereinigt. Somit gehörten die protestantischen Gemeinden Potsdams zur Evangelischen Kirche in Preußen, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen als „summus episcopus“ war. Nach Wegfall des Landesherrlichen Kirchenregiments im Jahr 1918 war die Provinzialkirche Brandenburgs Gründungsmitglied der „Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union“. 1947 wurde sie eine selbständige Landeskirche als Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg mit einem Bischof an der Spitze. Im Jahr 2004 fusionierte die Kirche mit der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz zur Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.
Als Reaktion auf die Zwangsvereinigung zwischen der lutherischen Kirche und der reformierten Tradition zur Evangelischen Kirche der altpreußischen Union, entstand die Evangelisch-Lutherische (altlutherische) Kirche Preußens. Die Altlutheraner bestanden auf ihre Religionsfreiheit, indem sie uneingeschränkt lutherische Gottesdienste, Verfassung und Lehre forderten. Nach harter Verfolgungszeit seitens des Staates konnte sie sich 1841 unter König Friedrich Wilhelm IV konstituieren und wurde anerkannt.
Heute befindet sich die alte Dorfkirche am äußersten südlichen Ortsrand, da Kleinmachnow sich immer weiter nach Norden ausdehnte. Als Kleinmachnow in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts expandierte, wurde ein Gemeindehaus am anderen Ende des Ortes (Jägerstieg) gebaut, welches 1953 zur Auferstehungskirche erweitert wurde. 1993 wurde die Dorfkirche aus dem Staatseigentum an die Gemeinde Kleinmachnow übertragen und wird seitdem restauriert. Die Evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde ist stark gewachsen und zählt heute mehr als 5.000 Mitglieder (Stand August 2007).[13] Sie gehört zum Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf, in dem 150.000 Menschen leben, davon 53.000 evangelische. Der Kirchenkreis umfasst neun Gemeinden im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf und sechs Gemeinden in den Brandenburger Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming.
Neben der landeskirchlichen Gemeinde gibt es die Evangelisch-Lutherische Freikirche am Zehlendorfer Damm. Sie wurde 1871 gegründet und nennt sich seit Mai 2007 „Paul-Gerhardt-Gemeinde der Evang.-Lutherischen Freikirche“. Die Gemeinde zählt zirka 70 Mitglieder.[14]
Seit der Reformation 1539 lebten in Brandenburg nur vereinzelt Katholiken. Mit dem Bau des Teltowkanals war für die katholische Kirche in der Region ein neuer Anfang verbunden. Viele Arbeiter kamen aus katholischen Regionen des Deutschen Reiches, vor allem aus Oberschlesien. So entstand nach 350-jähriger Unterbrechung eine neue katholische Gemeinde. Sie erhielt ihre erste Organisation in dem im Jahr 1905 gegründeten Arbeiterverein mit 20 Mitgliedern. Bis zur Fertigstellung der ersten Notkirche in Teltow 1920 vergingen noch 15 Jahre. Für Kleinmachnow und Stahnsdorf wurde 1935 im Kleinmachnower Schleusenrestaurant die erste Messe gehalten. Nach einem Erlass, der die Abhaltung von Gottesdienst in Lokalen verbietet, musste der Sonntagsgottesdienst eingestellt werden. In den nächsten sechs Monaten fanden die Gottesdienste gastweise in der evangelischen Dorfkirche statt. 1948 wurde die Notkirche „St. Thomas Morus“ in Kleinmachnow fertig gestellt und 1960 Kleinmachnow zur eigenständigen Pfarrei. Die heutige Kirche an der Hohe Kiefer wurde im Jahr 1992 geweiht. Seit der Fusion im Jahre 2003 gehören die Katholiken der Region in Stahnsdorf, Kleinmachnow, Teltow und Großbeeren zur Gemeinde Sanctissima Eucharistia, mit den Kirchen St. Thomas Morus in Kleinmachnow und Ss. Eucharistia in Teltow.[15] Die Gemeinde gehört zum Erzbistum Berlin.
Wie in den meisten Gemeinden der neuen Bundesländer sind weitere Religionen kaum vorhanden. Die Gemeinschaft Christliche Wissenschaft ist in Kleinmachnow mit einer von 80 Gemeinden in Deutschland vertreten. Sie feiert Gottesdienste in der Musikschule „Engelbert Humperdinck“ am Weinberg. Eine muslimische oder jüdische Gemeinde gibt es in Kleinmachnow nicht.
Eingemeindungen
Einwohnerentwicklung
| Jahr | 1895 | 1919 | 1926 | 1933 | 1939 | 1999 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 |
| Einwohner | 183 | 448 | 944 | 3.589 | 12.564 | 14.826 | 15.796 | 16.507 | 17.100 | 17.497 | 17.998 | 18.367 | 18.652 |
| Altersgruppe | 0–12 | 13–25 | 26–65 | 66–99 |
|---|---|---|---|---|
| Jahr 2006 | 18,2% | 11,3% | 55,4% | 15,1% |
Die Entwicklung der Einwohnerzahlen ist geprägt von der starken Zuwanderung junger Familien. Mehr als ein Sechstel der Einwohner sind unter 12 Jahren alt. Damit ist Kleinmachnow eine der kinderreichsten Gemeinden Brandenburgs. Der Flächennutzungsplan weist bis 2010 weitere 1.000 Wohnungen aus und unterstellt eine erreichbare Zahl von 28.000 Einwohnern. 2006 gab es 148 Geburten und 117 Sterbefälle.
Politik
Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 28 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister.
Wappen
Das Wappen stellt im oberen Teil das Tor der Schleuse Kleinmachnows dar, im unteren Teil die drei Gemshörner (Haken) aus dem Wappen derer von Hake.
Blasonierung: „Geteilt von Blau und Silber, oben ein silbernes rot bedachtes Schleusengebäude mit drei schwarzen Schleusentoren, das mittlere aufgezogen; unten drei schwarze Mauerhaken, der linke gegengewendet.“
Gemeindepartnerschaft
Kleinmachnow unterhält seit 1996 partnerschaftliche Beziehungen zur baden-württembergischen Stadt Schopfheim.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Am Lauf der Bäke, südlich des Machnower Sees befinden sich zahlreiche Bauwerke, deren Geschichte mit der Familie von Hake verbunden sind: das Medusentor zum ehemaligen Hake'schen Gutshof, die Bäkemühle, die alte Dorfkirche, das alte Forsthaus, das ehemalige Landhaus Koch und das von Egon Eiermann zirka 1930 gebaute Wohnhaus Paul Henckels. Auf dem Seeberg am Nordufer des Machnower Sees liegt die neue Hakeburg, die einen Panoramablick über den See und das Bäketal biete.
Von der ehemaligen Grenzübergangsstelle im Ortsteil Dreilinden sind der Kommandantenturm sowie Teile des Abfertigungsgebäudes erhalten. Der 1998 gegründete Förderverein „CHECKPOINT BRAVO e. V.“ hat sich die Restaurierung, Ausbau und Pflege des denkmalgeschützten Turms zur Aufgabe gemacht. Der Turm wird momentan (Stand September 2007) grundlegend saniert und soll im November 2007 wiedereröffnet werden. Er dient künftig als Veranstaltungsort der politischen Bildung sowie als Begegnungsstätte und wird eine Dauerausstellung beherbergen.
- Teltowkanal
- Schleuse Kleinmachnow
- Boschsiedlung
- Sommerfeld-Siedlung (Bürgerhaussiedlung)
Natur und Naturdenkmäler
- Naturschutzgebiet Bäketal
- Machnower See
- Mittelalterliche Eichen auf dem Weinberg
- Buschgraben
Der Teltowkanal bildet die Grenze zwischen den Gemeinden Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow sowie Berlin und Potsdam. Er wird bisher wenig für Naherholung, Freizeit und Wassersport genutzt. Die Interessensgemeinschaft Teltowkanalaue strebt die Neuanlage durchgängiger Wander- und Radwege zwischen dem S-Bahnhof Teltow-Stadt und dem Potsdamer S-Bahnhof Griebnitzsee an.[17] Durch die Anlage eines interkommunalen Grünzugs sollen Gemeindegrenzen überwunden und die regionale Zusammenarbeit der drei Gemeinden gestärkt werden. Die Teltowkanalaue ist integraler Bestandteil des räumlich übergreifenden Teltowparks[18], welcher durch die gemeinsame Landesplanung[19] bereits als Regionalpark vorgeschlagen wurde.
Theater und Musik
Kulturell bildeten die 1938 gegründeten „Kammerspiele“ einen zentralen Treffpunkt für Kino, Theater und Gesellschaft, aber auch für den Rat der Gemeinde als Sitzungsraum. Das Haus wurde von 1960 bis Ende 2003 staatlich beziehungsweise kommunal betrieben und befindet sich seit dem 1. Januar 2004 als Kino wieder in privater Hand.
Seit 1986 findet in den Kammerspielen Ausbildung an Blasinstrumenten statt. 1992 wurde der Verein Jugendblasorchester Kleinmachnow e.V. gegründet. Dieser wurde 1995 aufgelöst und in die Kreismusikschule Engelbert Humperdinck des Landkreises Potsdam-Mittelmark überführt. Der Name „Jugendblasorchester Kleinmachnow“ blieb erhalten. Am 1. August 2005 schlossen sich Kreismusikschule und Kreisvolkshochschule zusammen und führen nun ihre Arbeit als „Kreismusikschule und Kreisvolkshochschule Potsdam-Mittelmark GmbH“ mit Sitz in Kleinmachnow fort.
Sport
- RSV Eintracht, Basketball 2.Bundesliga
- Freibad Kiebitzberge
- Sportforum Kleinmachnow
- Zirka 15 Kleinmachnower Sportvereine
Regelmäßige Veranstaltungen
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Die wirtschaftliche Struktur ist geprägt durch kleinere und mittlere Unternehmen sowie Handwerksbetriebe. Auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle Drewitz befindet sich das Gewerbegebiet „Europarc Dreilinden“ mit dem größten Arbeitgeber Kleinmachnows, der deutschen eBay-Zentrale. Mit 351 Arbeitslosen liegt die Arbeitslosenquote von zirka 4% weit unter dem Durchschnitt des Landkreises Potsdam-Mittelmarks von 9,3% sowie Brandenburg von 14,8% (Stand Juli 2007).[20]
Öffentliche Einrichtungen
- JFE Jugendfreizeiteinrichtung der Gemeinde, Jugendclub
- Öffentliche Bibliothek Kleinmachnow
- Einwohnermeldeamt, Bauamt
- Landeseichamt für Berlin und Brandenburg
- Landesbeauftragte für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht Brandenburg
- Mehrere Institute der Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft
Bildung
Alle kommunalen Kindertagesstätten, dies sind acht kombinierte Krippen und Kindergärten mit insgesamt 600 Plätzen sowie drei Horte, werden durch den KITA-Verbund betrieben. Zusätzlich existieren mit dem evangelischen und katholischen Kindergarten, dem Waldorf-Kindergarten, dem englischen und dem KLax-Kindergarten fünf Kindergartenstätten in freier Trägerschaft.[21]
- Weinberg Gymnasium
- Eigenherd-Schule, Europa-Schule/Grundschule
- Steinwegschule, Grundschule
- Grundschule auf dem Seeberg
- Maxim-Gorki-Gesamtschule, Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe
- Förderschule Kleinmachnow
- Förderschule für geistig Behinderte
- Freie Waldorfschule
- Berlin Brandenburg International School (BBIS)
Verkehr
Kleinmachnow liegt an der Bundesautobahn A 115, Ausfahrt 5 Kleinmachnow. Die A 115 verbindet die AVUS–Berlin mit der A 10 Berliner Ring. Straße nach Potsdam über Stahnsdorf und Nuthetalstraße, nach Flughafen Berlin-Schönefeld über Teltow-Mahlow-B96a; nächste S-Bahn-Station ist Mexikoplatz in Berlin-Zehlendorf (Linie S1); nächste U-Bahn-Station ist Krumme Lanke Linie (Linie U3).
Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen verschiedene Stadtbuslinien der Verkehrsbetriebe in Potsdam GmbH (ViP), der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH sowie die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) zu benutzen.
Am nördlichen Rand von Kleinmachnow, an der Stadtgrenze zu Berlin-Zehlendorf, führt die Trasse der Berlin-Potsdamer Eisenbahn (Stammbahn) entlang, auf der seit 1961 kein Bahnverkehr mehr stattfindet. Unmittelbar am heutigen Adam-Kuckhoff-Platz liegt auf der Berliner Seite an der Berlepschstraße der ehemalige Bahnhof Düppel-Kleinmachnow. Seine Umrisse sind noch erkennbar. Die Stammbahn führte vor dem 2. Weltkrieg weiter über Griebnitzsee und Babelsberg nach Potsdam. Auf der Gemarkung Dreilinden kreuzte sie die Friedhofsbahn. Diese führte von Berlin-Wannsee nach Stahnsdorf zu den Friedhöfen von Berliner Kirchengemeinden. Die defekte Eisenbahnbrücke über den Teltowkanal steht noch. Insbesondere im Hinblick auf eine bessere Anbindung des Europarc Dreilinden wird über eine Wiederaufnahme im Regional- oder S-Bahn-Verkehr diskutiert, welche noch nicht abzusehen ist. Die Bürgerinitiative Stammbahn wirbt seit 1999 für den Wiederaufbau der Stammbahn als Regionalbahnstrecke.
Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 (Bundeswasserstraßenverbindung Hannover-Magdeburg–Berlin) hat zum Ziel, den Teltowkanal entsprechend Binnenwasserstraßenklassifizierung Vb für Großmotorgüterschiffe bis zu 110 Meter Länge und Schubverbände bis zu 185 Meter Länge befahrbar zu machen.[22] Verschiedene Umweltverbände protestieren seit 1992 wegen der befürchteten massiven Eingriffe in die Uferlandschaften heftig gegen den Ausbau. In den aktuellen Planungen sind für den Teltowkanal nur noch Erhaltungs- und Sicherungsmaßnahmen, aber kein Ausbau mehr über die Wasserstraßenklasse IV hinaus vorgesehen.[23] Nach Willen des Bundes sollte die Nordkammer der Schleuse Kleinmachnow auf 190 Meter Länge ausgebaut werden. Der Widerstand seitens der Bevölkerung hatte zunächst das Land Brandenburg zum Einlenken bewegt, das nun für einen Ausbau in geringeren Dimensionen plädiert. Ob die auch für Umweltverbände akzeptable 115-Meter-Variante für die Schleuse realisierbar ist, gilt es noch von Seiten des Bundes zu prüfen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Der bis heute einzige Ehrenbürger ist seit 1932 Heinrich Funke. Er war von 1895 Förster auf dem Hake'schen Gutshof, später Gutsvorsteher. Nach Auflösung des Gutsbezirks und Umwandlung in die Gemeinde Kleinmachnow war er von 1920 bis 1931 der erste Gemeindevorsteher.[24]
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten wurden in Kleinmachnow geboren:
- 1951 Cornelia Behm, Bündnis 90/Die Grünen-Politikerin und Mitglied des Deutschen Bundestages
- 1962 Tina Bara, Fotografin
- 1979 Susanne Bormann, Schauspielerin und Trägerin des Adolf-Grimme-Preises
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

- Gerhard Bengsch, Schriftsteller und Drehbuchautor
- Harald Effenberg, Schauspieler
- Richard Groschopp, Regisseur
- Paul Henckels, Schauspieler im Film Die Feuerzangenbowle
- Walter Janka, Verleger
- Friedrich Kayssler , Staatsschauspieler
- Hildegard Knef, Schauspielerin
- Herbert Köfer, Schauspieler
- Friedo Lampe, Schriftsteller
- Ferdinand Lepcke, Bildhauer
- Horst Mahler, Rechtsanwalt, Gründungsmitglied der RAF und zeitweise Anwalt der NPD
- Christoph M. Ohrt, Schauspieler
- Matthias Platzeck, Ministerpräsident von Brandenburg, ehemaliger SPD-Bundesvorsitzender
- Arnold Schönberg, Komponist
- Jörg Schönbohm, Politiker und General a.D., Innenminister von Brandenburg
- Adolf Sommerfeld, Bauunternehmer und Gründer der gleichnamigen Bürgerhaussiedlung
- Fred Wander und Maxie Wander, Schriftsteller
- Kurt Weill, Komponist
- Christa Wolf und Gerhard Wolf, Schriftsteller
- Thomas Billhardt, Fotograf
- Tatjana Blacher, Schauspielerin
- Lily Braun, Schriftstellerin
- Hanns Eisler, Komponist
- Brigitte Horney, Schauspielerin
- Ralf Kirsten, Regisseur
- Tilly Lauenstein, Schauspielerin und Synchronsprecherin
Sonstiges
Philatelie
Am 7. Oktober 2005 wurde in Düsseldorf die nicht verausgabte Wohlfahrtsmarke Audrey Hepburn für den Rekordpreis von 135.000 Euro versteigert. Der Poststempel des linken Eckrandstückes zeigt das Aufgabepostamt KLEINMACHNOW 1 / b / 11.02.04 - 18 / 14532. Dieses spektakuläre Auktionsergebnis war Günther Jauch bei Wer wird Millionär? eine Frage wert.
Quellen
- ↑ Gemeinsame Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg: Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg, Entwurf 21.8.2007
- ↑ Potsdamer Neuste Nachrichten: Keine Motivation für Zusammenarbeit
- ↑ Deutscher Wetterdienst: Mittlere Niederschlagshöhe 1961–1990
- ↑ Deutscher Wetterdienst: Mittlere Sonnenscheindauer 1961–1990
- ↑ Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung: Geheimnisträger Hakeburg
- ↑ Berliner Geschichtswerkstatt: Zwangsarbeit für die Dreilinden Maschinenbau GmbH
- ↑ Märkische Allgemeine Zeitung: Kleinmachnow hat seit gestern eine Gedenkstätte für Zwangsarbeiter, 2.9.2006
- ↑ berlin.de: "Schädlinge und Saboteure aus Kleinmachnow vor Gericht" - Die Hintergründe eines Schauprozesses im Februar 1953
- ↑ Landeshauptstadt Potsdam: [1] Beiträge zur Statistik und Stadtforschung, Nr. III/1999, S.51
- ↑ Wirtschaftsförderung Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf: Wohnungsbestand
- ↑ Wirtschaftsförderung Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf: Flächenarten
- ↑ Gemeinde Kleinmachnow: [http://www.kleinmachnow.de/filebase/amtsblatt/2007/amt_klm_08_07.pdf Gehölzschutzsatzung]
- ↑ Evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde: Vorstellung Gemeinde
- ↑ Evangelisch-Lutherische Freikirche: Vorstellung Gemeinde
- ↑ Pfarrkirche Sanctissima Eucharistia: Gemeindechronik
- ↑ Wahlergebnis: Kommunalwahl 2003
- ↑ Interessengemeinschaft Teltowkanalaue: Flyer
- ↑ Gemeinsame Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg: Grafik Teltowpark
- ↑ Gemeinsame Landesplanungsabteilung der Länder Berlin und Brandenburg: Zweiter Raumordnungsbericht
- ↑ Bundesagentur für Arbeit: Arbeitslose nach Gemeinden
- ↑ Wirtschaftsförderung Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf: Bildung, Ausbildung & Qualifizierung
- ↑ Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg: Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17 im Lande Brandenburg
- ↑ Wasserstraßen-Neubauamt Berlin: Projekt 17, S. 4
- ↑ Gemeinde Kleinmachnow: Vom Förster zum Gemeindevorsteher
Literatur
- Nicola Bröcker, Celina Kress: südwestlich siedeln. Kleinmachnow bei Berlin − von der Villenkolonie zur Bürgerhaussiedlung. Lukas Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-936872-30-9
- Bärbel Engel, Karl-Heinz Wallberg (Hrsg.): Kleinmachnow – Bilder aus alter Zeit. Magenow Verlag, Kleinmachnow 2003.
- Hubert Faensen: Hightech für Hitler. Die Hakeburg – Vom Forschungszentrum zur Kaderschmiede. Christoph Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 3861532522
- Hubert Faensen: Geheimnisträger Hakeburg – Beispiel eines Funktionswandels: Herrensitz, Ministerresidenz, Forschungsanstalt, SED-Parteischule; Hrsg. Brandenburgische Landeszentrale für politische Bildung, Potsdam 1997, ISBN 3-932502-00-0
- Hubert Faensen, Bertram Faensen und Reinald Ellinger: Die alte Kirche in Kleinmachnow. Hrsg. vom Gemeindekirchenrat der Ev. Auferstehungs- Kirchengemeinde in Kleinmachnow, Dresden 1997.
- Gerhard Schlimpert: Brandenburgisches Namensbuch, Teil 3, Die Ortsnamen des Teltow; Hermann Böhlaus Nachf., Weimar 1972; Zitat zu machnov S. 131
- Helfried Winzer: Das Gutsdorf Kleinmachnow vor 100 Jahren. Lukas Verlag, Berlin 2006, ISBN 3-936872-72-4
Weblinks