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Eisernes Kreuz

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Das Eiserne Kreuz war eine deutsche Kriegsauszeichnung.

Datei:Eisernes Kreuz Klasse2 WK1 Vorderseite.png
Vorderseite EK II 1914
Rückseite EK II 1914


Entstehung

Das Eiserne Kreuz wurde am 10. März 1813 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gestiftet.

Form, Aussehen und geschichtliche Herkunft

In Form und Aussehen des Ordens wurde bewusst die Anlehnung an das Kreuz des Deutschen Ordens gesucht - ein schwarzes Kreuz mit den typischen, sich verbreiternden Balkenenden auf einem weißen Mantel wie ihn die Deutschritter schon seit dem 14. Jahrhundert trugen. Der Entwurf stammt vom König selber, die endgültige Ausführung von Karl Friedrich Schinkel. Im Gegensatz zu allen üblichen Militärorden weltweit wurde beim Eisernen Kreuz ganz bewusst auf wertvolle Materialien verzichtet. Einfaches, schwarzes Metall umfasst von einer silbernen Zarge standen symbolisch für die ritterliche Pflichterfüllung und Zurückhaltung eines Soldaten. Vielleicht lässt sich gerade auf diese betonte Schlichtheit und auffällige Einmaligkeit unter den Kriegsorden die besondere Anziehung und das hohe Ansehen zurückführen, die dem Orden zu jeder Zeit anheim war.

Wertigkeit und Bedeutung

Das Eiserne Kreuz und seine höheren Stufen, hier insbesondere das Großkreuz, stellen seit 1813 die höchste deutsche Kriegsauszeichnung dar. Auch wenn es viele andere Kriegsauszeichnungen für die Teilstreitkräfte oder Waffengattungen gab, so reichten diese von der persönlichen Bedeutung und der gesellschaftlichen Anerkennung zu keiner Zeit an die Verleihung eines Eisernen Kreuzes.

1813, 1870 und 1914

Als höchste Auszeichnung im Krieg gegen Napoleon wurde das Eiserne Kreuz ohne Unterschied des Standes oder Dienstgrades verliehen.
Für Nicht-Kombattanten gab es 1813, 1870, 1914 das E.K. am weißen Bande.

Zu Beginn des deutsch-französischen Krieges wurde es durch eine Anweisung des deutschen Kaisers Wilhelm I. am 19. Juli 1870 wieder eingeführt und bis zum Ende des Krieges verwendet.

1914 erneuerte Wilhelm II. zu Beginn des Ersten Weltkrieges am 5. August die Stiftung des E.K.. Das EK (insbesondere EK II) wurde damals so oft verliehen, dass es sein hohes Ansehen einbüßte. Schätzungsweise 5 Millionen EK II und 218.000 EK I. wurden im ersten Weltkrieg vergeben.

Datei:Blücherstern.jpg
Blücherstern (Replik)

Von 1813 bis 1914 unterschied man drei Stufen:

Die preußischen Generalfeldmarschälle Blücher und Hindenburg erhielten für ihre außergewöhnlichen Verdienste jeweils eine eigentlich nicht vorgesehene Stufe, nämlich ein extra für sie geschaffenes Eisernes Kreuz: Dieses E.K. wurde auf einem goldenen achtstrahligen Stern dargestellt. Da diese Kreuze nur zweimal verliehen wurden, wurden sie auch zu Ehren ihrer Trägern benannt, nämlich ("Blücherstern" bzw. "Hindenburgstern").

1939 - 1945

Im Zweiten Weltkrieg führte Hitler das Eiserne Kreuz als Kriegsauszeichnung wieder ein. Etwas dicker produziert, erhielt es die Jahreszahl 1939 auf die Vorderseite (1813 kam auf die Rückseite) und in die Mitte das Hakenkreuz.

Datei:EisernesKreuz.jpg
Vorderseite EK II 1939

In der Zeit von 1939 bis 1945 unterschied man vier Stufen:


Das Ritterkreuz (RK) übernahm die Stellung des bis 1914 vergebenen preußischen Pour le Mérite. Man schätzt die Verleihung von etwa 2,3 Millionen EK II, und 300.000 EK I im Heer.


Datei:EK1957 klein.jpg
Eisernes Kreuz in der Ausführung
von 1957


Vergrößern

Laut Ordensgesetz vom 26. Juli 1957 ist das Tragen des EK nur ohne Hakenkreuz erlaubt. Hierzu wurden den Veteranen neue Anfertigungen übergeben, auf denen das Hakenkreuz durch Eichenlaub ersetzt ist.

Ab 1945

Das Eiserne Kreuz als typisches Symbol des deutschen Heeres wird seit 1945 nicht mehr als Kriegsauszeichnung oder Verdienstorden verliehen. Generell verleiht die Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz zu den anderen NATO-Mitgliedern per Beschluss (derzeit) keine Tapferkeitsmedaillen oder Kombattanten-Auszeichnungen an ihre Soldaten. Neben den herkömmlichen Schieß-, Sport- und Leistungsabzeichen werden die Einsatzmedaille (drei Stufen) für Teilnahme an Auslandseinsätzen der Bundeswehr und das Ehrenzeichen der Bundeswehr (vier Stufen) verliehen. Gleichwohl ist das Eiserne Kreuz aus Gründen der Tradition 1955 auch von der Bundeswehr übernommen worden. So stellt es in allen drei Teilstreitkräften das Hoheitszeichen dar (z. B. an gepanzerten Fahrzeugen und an Luftfahrzeugen). Die Truppenfahnen der Bundeswehr tragen in ihrer Spitze ein durch goldenes Eichenlaub umfasstes Eisernes Kreuz. Auch das Ehrenzeichen der Bundeswehr (Ehrenmedaille, Ehrenkreuz in Bronze, Silber oder Gold) trägt das Eiserne Kreuz als Symbol für Freiheitsliebe, Ritterlichkeit und Tapferkeit auf der Vorderseite.

Durch die erweiterten Bündnisaufgaben der Bundeswehr seit 1990 wurde schon mehrfach angeregt, auch für deutsche Soldaten im Auslands- oder Kriseneinsatz wieder militärische Tapferkeitsauszeichnungen einzuführen. Dabei stand auch eine Neuauflage des Eisernen Kreuzes zur Diskussion, die in der Presse sofort breit diskutiert wurde.

Siehe auch: Bundesverdienstkreuz - Croix de Guerre - Königlicher Hausorden von Hohenzollern - Pour le Mérite