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Santo Spirito (Florenz)

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S. Spirito ist eine Kirche der Renaissance in Florenz.

Santo Spirito

Sie wurde entweder 1426 oder erst ab 1434 (Zimmermanns) von Brunelleschi auf den Überresten einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert errichtet. Die bescheidene Fassade lässt kaum vermuten, dass sich innen einer der reinsten Renaissance-Räume von Florenz befindet. Die Anlage bildet keinen Zentralraum, wie es den Renaissance-Vorstellungen entsprochen hätte, weil der Vorgängerbau die Form eines lateinischen Kreuzes vorgegeben hat. Brunelleschi hat die dreischiffige Anlage mit insgesamt 35 korinthischen Säulen gegliedert, die bis in die Vierung und die Apsis reichen. Brunelleschi setzte auch die Farbe ein, um eine spezifische Raumwirkung zu erreichen. Die Kapitelle und die Bogenrippen sind aus Sandstein, die Wandfläche ist weiß, wodurch ein angenehmer und edel wirkender Farbkonstrast entsteht.

Langhaus

Die Kirche besitzt 38 Seitenkapellen, in denen sich Werke von Donatello, Ghirlandaio und Sansovino befinden. Interessant ist der Ort auch deswegen, weil hier der junge Michelangelo in den unteren Räumen bei Kerzenlicht heimlich die Anatomie des Menschen studiert hatte, indem er Leichen sezierte, was offiziell nicht erlaubt war.

Sakristei

Die Sakristei wurde 1488-96 von Giuliano da Sangallo errichtet. Im Vestibül tragen mächtige Säulen eine schwere Tonne.

Literatur

  • Toman, Rolf (Hrsg.): Die Kunst der italienischen Renaissance. Architektur – Skulptur – Malerei – Zeichnung. Köln 1994, S. 105
  • Zimmermanns, Klaus: Florenz. Köln [1984] 6. Auflage 1990. (DuMont Kunst-Reiseführer), S. 373