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Regeneresen

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Regeneresen sind in der Alternativmedizin angewandte Präparate tierischen Ursprungs die aufgrund ihres Ribonukleinsäure-Gehalts bei einer Vielzahl von Erkrankungen hilfreich sein sollen. Die Therapie mit Regeneresen wird entsprechend seit den sechziger Jahren als RNS-Therapie bezeichnet, da die damalige übliche Bezeichnung für Ribonukleinsäure RNS war. Heute ist jedoch die englische Bezeichnung RNA geläufig. Die entsprechenden Regeneresen mit Bezeichnungen wie Regeneresen-Niere oder Regeneresen-Kleinhirn usw. werden den Patienten intramuskulär appliziert. Die Therapie geht auf den deutschen Wissenschaftler Dyckerhoff zurück [1] [2]

Von den entsprechenden Anwendern reichen die Aussagen von damit Sie wieder richtig in Schwung kommen über allgemeine Schwäche bis hin zu Störungen des Immunsystems und Infektanfälligkeit oder nicht näher spezifizierten Erkrankungen mit gestörter Eiweisynthese.

Die Befürworter der Regeneresen sind der Meinung, dass die in den Präparaten enthaltene Ribonukleinsäuren für die versprochenen Heilwirkungen verantwortlich seien.

In verschiedenen Fachartikeln werden Behandlungen mit Ribonukleinsäuren beschrieben. [3] [4]

Eine Doppelblindstudie bezüglich des Einsatzes von Regeneresen in der Orthopädie lässt auf einen erfolgreichen Einsatz des Regeneresen-Mischpräparates "Osteochondrin" schließen [5]

Eine Studie aus dem Jahre 1997 kommt zu dem Ergebnis, dass Regeneresen bezüglich ihrer Übertragungsmöglichkeit von BSE sicher sind.[6]

In Österreich wurde ein Fall der Creutzfeldt-Jakob'schen Erkrankung bei einem Patienten beobachtet, der zehn Jahre lang Regeneresen tierischen Ursprungs (auch Hirngewebe) gespritzt bekam.[7]

Die Stiftung Warentest warnte vor Regeneresen, da Reaktionen auf fremdes tierisches Eiweiß nicht auszuschließen seien. Es könnten sich Autoimmunkrankheiten entwickeln. Bei Regeneresen kommen laut Stiftung Warentest Frischzellen aus Organ- und Gewebeteilchen noch nicht geborener Tierfeten zum Einsatz. Im Gegensatz zur Aussage von Stiftung Warentest kommen laut Hersteller bei Regeneresen keine Frischzellen zum Einsatz, sondern isolierte sterilisierte organspezifische Ribonukleinsäuren. [8]

Literatur

  1. Dyckerhoff H. On the nucleic acids as effectors for preservation of type and individual and on their therapeutic potentialities. Hippokrates. 1960 31:101-6 PMID 13818987
  2. Dyckerhoff H. Biolgisch aktive Ribonukleinsäuren (RNS) zur Behandlung von Eiweißaufbaustörungen durch Steigerung der Protein-Biosyntese bei chronisch und degenerativen Erkrankungen, Müller Göppingen Chemisch-Pharmazeutische Fabrik, Neuauflage 1984
  3. Gerhard Gerster, Behandlungsmöglichkeiten mit Ribonukleinsäuren bei Kindern mit neurologischen Ausfällen, Journal für Orthomolekulare Medizin, Köln 1995
  4. Gerhard Schettler u. Gerhard Gerster, Behandlung einer fortgeschrittenen neuralen Muskelatrophie mit Ribonukleinsäuren, Journal für Orthomolekulare Medizin, Köln 1995
  5. Biomedical Research Center, Sheffield Hallam University, Sheffield (U. K.) Klaus-Miehlke-Klinik Wiesbaden u. a. Effect of Intramuscular Sodium Ribonucleinate (Osteochondrin S) in Osteoarthritis of the Knee: Identifacation of 'Responders' and 'Non-responders'
  6. Dr. Richard H. Kimberlin OBE, BSc, PhD, Results and Discussion of a Process Validation Study of the Removal of TSE (Scrapie) Infectivity During the Manufacture of Regeneresen, Edinburgh (U. K.), September 1997
  7. Hainfellner JA. Creutzfeldt-Jakob disease in Austria, J Neurol Neurosurg Psychiatr 1996 61:139-142 PMID 8708680
  8. Regeneresen nach Prof. Dr. H. Dyckerhoff, Dyckerhoff Pharma, Köln 2002
  • Goossens N, On the mechanism of action and toxicity of regeneresen, in: Med Welt. 1960 Aug 6;32:1636-40
  • Stiftung Warentest: Die andere Medizin