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Ernst Kirchweger

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Ernst Kirchweger (* 1897 oder 1898; † 31. März 1965 in Wien) war das erste politische Todesopfer in Österreich nach 1945.

Von 1916 bis 1918 nahm Ernst Kirchweger als Matrose am ersten Weltkrieg teil. Danach kämpfte er auf Seiten der Roten Armee. Er war bis 1934 Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und schloß sich dann der damals noch illegalen KPÖ an. Ernst Kirchweger engagierte sich während Austrofaschismus und Nationalsozialismus unter Einsatz seines Lebens in den illegalen freien Gewerkschaften. Nach der Befreiung Österreichs 1945 kämpfte Ernst Kirchweger weiter als bedeutender und unermüdlicher Antifaschist.

Gegen die Demonstration, an der sich auch Ernst Kirchweger im März 1965 beteiligte, wurde vom RFS, der Studentenorganisation der Freiheitlichen Partei Österreichs, eine Gegenkundgebung veranstaltet. Die Teilnehmer beider Demonstrationen gerieten aneinander und die Wiener Polizei soll der Schlägerei untätig gegenüber gestanden sein. Ernst Kirchweger wurde von Günther Kümel attackiert und schwer verletzt. Einige Tage später erlag er seinen Verletzungen. Kümel wurde danach zu 10 Monaten Haft verurteilt.

An Kirchwegers Begräbnis beteiligten sich 25.000 Menschen, sie wurde damit zu einer antifaschistischen Manifestation. Das offizielle Österreich, einschließlich der SPÖ, weigerte sich beharrlich, Ernst Kirchweger zu gedenken.

1990 wurde die offiziell im Besitz der KPÖ befindliche Wielandschule in Wien-Favoriten von linken Aktivisten besetzt und ihm zu Ehren in Ernst Kirchweger Haus umbenannt.