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Żary

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2007 um 07:31 Uhr durch AlexandervonLaubnitz (Diskussion | Beiträge) (Die Wettiner sprachen muttersprachlich deutsch. Bei der Namensgebung während der Ostkolonisation wurden deutsche Namen verwendet. Zudem ist Sorau die deutsche Namensbezeichnung für diese Stadt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Żary
Wappen von Żary Koordinaten fehlen
Koordinaten fehlen
Basisdaten
Staat: Polen

Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Żary
Fläche: 33,24 km²
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.Koordinaten fehlen! Hilf mit.

Höhe: 160 m n.p.m.
Einwohner: Ungültiger Metadaten−Schlüssel 4081111021−URB
(Fehler: Ungültige Zeitangabe)
Postleitzahl: 68-200 bis 68-205
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZA
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Gemeindenummer (GUS): 4081111021
Verwaltung (Stand: 2007)
Bürgermeister: Roman Pogorzelec
Adresse: Rynek 1
68-200 Żary
Webpräsenz: www.zary.pl

Żary [ˈʒarɨ] (deutsch Sorau) ist eine Stadt im Westen Polens und liegt im polnischen Teil der Niederlausitz. Sie gehört zur Woiwodschaft Lebus und ist Kreisstadt des Powiat Żarski (Landkreis).

Geografische Lage

Die Stadt liegt im Grenzgebiet zwischen dem Schlesischen und dem Großpolnischen Tiefland und zugleich zwischen zwei Nebenflüssen der Oder, und zwar Bober (Bóbr) und Lubis (Lubsza). Von Sorau sind es ca. 180 Kilometer nach Berlin in nordwestlicher Richtung und etwa 140 Kilometer nach Breslau im Südosten. Mit beiden Großstädten verbindet Sorau die Eisenbahnlinie Berlin–Krakau sowie die Autobahn A4/A18. In westlicher Richtung erreicht man nach 30 Kilometern den Grenzübergang zur Autobahn A 15 nach Cottbus.

Geschichte

Der Name Zara/Żary leitet sich wahrscheinlich von einem kleinen, slawisch-sorbischen Stamm her, der die Gegend von Sorau im frühen Mittelalter bewohnte. Zum ersten Mal wird der Gau Zara 1007 in der Chronik Thietmars von Merseburg genannt. Zu jener Zeit wurde die Niederlausitz vom polnischen Herzog Bolesław Chrobry beherrscht.

Sorau wurde um 1260 gegründet, als die Niederlausitz zum Machtbereich der Wettiner gehörte. Die Stadt erhielt Magdeburger Stadtrecht. Als Landesherren folgten die schlesischen Piasten (bis 1364) und die böhmischen Könige (bis 1635). Sorau war aber nie eine landesunmittelbare Stadt, sondern befand sich immer im Besitz mächtiger Adelsgeschlechter, zuerst der Herren von Dewin, dann derer von Bieberstein und seit 1559 waren die Herren bzw. Grafen von Promnitz die Besitzer. Die Stadt war wirtschaftlicher und administrativer Mittelpunkt einer ausgedehnten Herrschaft. Zwischen 1525 und 1540 wurde in Sorau schrittweise die Reformation eingeführt. Stadt und Herrschaft erhielten Ende des 16. Jahrhunderts ein eigenes evangelisches Konsistorium. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Sorau unter den Durchzügen der Truppen Wallensteins und der Schweden zu leiden.

Mit der Niederlausitz gelangte Sorau 1635 unter sächsische Herrschaft, unter der es bis 1815 verblieb. In den Jahren 1704–1709 war Georg Philipp Telemann Kapellmeister am Hof des Grafen Erdmann II. von Promnitz. Von 1815 gehörte die Stadt bis 1945 zur preußischen Provinz Brandenburg im Landkreis Sorau (Lausitz).

Schlossplatz um 1900

Im 19. Jahrhundert wurde Sorau ein bedeutender Standort der Textilindustrie. Fast 50 % aller Industriearbeiter waren in diesem Gewerbe beschäftigt. Aufgrund des Leinenanbaus in der nahen Lausitzer und schlesischen Region wurde 1886 eine Textilfachschule gegründet, in der die Beschäftigung mit der Bastfaser im Zentrum stand. Daher wurde hier 1938 auch noch ein „Kaiser-Wilhelm-Institut für Bastfaserforschung“ angesiedelt, was im Zusammenhang mit den Autarkiebestrebungen des Dritten Reichs zu sehen ist. Dieses Institut wurde später nach Mährisch-Schönberg (Tschechien) verlagert, wesentliche Forschungen fanden jedoch dort während der letzten Kriegsjahre nicht mehr statt.

Laut letzter deutscher Volkszählung im Jahre 1939 lebten in Sorau 19.226 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges lagerte man Teile der Flugzeugwerke Focke-Wulf nach Sorau aus. Im April 1944 wurde durch einen alliierten Luftangriff ein Teil der alten Stadtbebauung zerstört. Im Februar 1945 erreichten die Truppen der Roten Armee die Stadt. Dem ging eine allgemeine Fluchtwelle der deutschen Bevölkerung und Teilen der Wehrmacht voraus (der Geschützdonner der sowjetischen Kanonen war am 13. Februar 1945 in der Stadt zu hören). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die östliche Niederlausitz und damit auch Sorau Teil Polens.

Infrastruktur

Żary gilt als das größte Wirtschafts- und Kulturzentrum im südlichen Teil der Woiwodschaft Lebus (Lubuskie). Die Wirtschaft der Stadt ist von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt. Es gibt Betriebe der Holz-, Elektro-, Metall- und Baustoffindustrie. Auch der Tourismus spielt eine gewisse Rolle. Die Arbeitslosenrate liegt bei 21 Prozent.

Żary – Schloss und Palais

Sehenswürdigkeiten

Bedeutende Persönlichkeiten

Partnerstadt

Literatur

  • Johann Gottlob Worbs: Geschichte der Herrschaften Sorau und Triebel. Rauert, Sorau 1826 (Digitalisat)
  • Emil Engelmann: Geschichte der Stadt Sorau im Jahrhundert ihrer Selbstverwaltung 1832–1932. Sorau 1936
  • Klaus-Henning Rauert, Friedrich Wendig: Siebenhundert Jahre Sorau. Die Geschichte einer ostdeutschen Stadt 1260–1960. Dortmund 1960
  • Tomasz Jaworski: Żary w dziejach pogranicza śląsko-łużyckiego. Żary 1993
  • Jerzy Piotr Majchrzak: Encyklopedia Ziemi Żarskiej w jej historycznych i współczesnych granicach. Żary 2002