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Olching

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen der Gemeinde Olching Lage Olching in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Regierungsbezirk Oberbayern
Landkreis: Landkreis Fürstenfeldbruck
Fläche: 2987,6
Einwohner: 23.326 (30.06.2002)
Koordinaten: Länge 11.3333 / 11° 19' 60

Breite 48.2 / 48° 12' 0

Höhe: 503 m ü. NN
Postleitzahl: 82140
Vorwahl: 08142
Kfz-Kennzeichen: FFB
Gliederung des Stadtgebiets: 5 Ortsteile
Olching, Esting, Neu-Esting,
Geiselbullach, Graßlfing
Adresse der Stadtverwaltung: Rebhuhnstraße 18
82140 Olching
Website: www.olching.de
E-Mail-Adresse: [1]
Politik
Bürgermeister: Siegfried Waibel (Freie Wähler)

Olching ist ein Vorort der bayerischen Landeshauptstadt München, etwa 20 Kilometer westlich von München gelegen.

Das Gebiet der Gemeinde Olching liegt etwa auf halber Strecke zwischen Dachau und Fürstenfeldbruck und erstreckt sich auf beiden Seiten der Amper. Die Gemeinde Olching entstand 1978 als Verwaltungseinheit, in der die bis dahin selbständigen Gemeinden Olching, Esting und Geiselbullach zusammengefasst wurden.

Geschichte

Olching (wie übrigens auch Esting und Graßlfing) ist eine alte bajuwarische Ansiedlung. Die erste urkundliche Erwähnung Olchings stammt aus dem späten Mittelalter. Darin soll im Jahre 740 der Agilofingerherzog Tassilo II. den Ort mit Kirche und Getreidemühle dem Kloster Benediktbeuren geschenkt haben. Demnach muss es vor der 1903 abgerissenen spätmittelalterlichen Kirche bereits eine Vorgängerbau gegeben haben. Diese Version ist allerdings umstritten.

Die nächsten gesicherten Belege stammen aus dem 11. Jahrhundert. 1258 muss Herzog Ludwig der Strenge als Sühne für den Mord an seiner Frau Maria von Brabant ein Kloster gründen. Dieses wurde 1262 vom Aiblinger Gebiet nach Olching verlegt. Die Zisterziensermönche trafen daraufhin am 14.8.1262 in Olching ein und "erstellten gar bald einen hölzernen Bau". Nicht endgültig geklärt ist ob ein Starzelhochwasser oder ungeklärte Eigentumsverhltnisse dafür sorgten, dass die Mönche schon 1263 auf "des Fürsten Feld" - in der Nähe des heutigen Fürstenfeldbruck übersiedelten.

Das Kloster Fürstenfeld hatte in den folgenden Jahrhunderten bis zur Säkularisierung (1802/03) in Olching viele Besitztümer, aber auch andere kirchliche und weltliche Grund- und Lehenserrschaften sind in vielen Dokumenten erwähnt.

Der Dreißigjährige Krieg hinterließ auch in Olching seine Spuren. Am 17. Mai 1632 zog König Gustav Adolf von Schweden in München ein. Während die Stadt gegen eine Kontributionszahlung verschont blieb, spürte vor allem das Umland die Last des Krieges. Von 67 Anwesen in Olching im Jahr 1631 waren 1648 nur noch ganze neun erhalten.

Im 18. Jahrhunder konnte sich der Ort allerdings von den Kriegsschäden wieder etwas erholen, und als 1802/03 große Gebiete aus dem Besitz des Kloster Fürstenfeld der Gemeinde zufielen erwarben 55 Anwesensbesitzer ihre Nutzungsrechte an den Flächen.

1821 wurde Olching (das bis dahin über Jahrhunderte von Dachau aus verwaltet worden war) an das neu gegründete Rentamt Fürstenfeldbruck angegliedert und 1823 auch dem Landgericht Fürstenfeldbruck.

1834 wird die erste Schule gegründet.

1839 war Olching ein kleines Dorf mit etwa 50 Höfen und etwa 300 Einwohnern. Dies änderte sich schlagartig mit der Bau der Eisenbahnlinie München - Augsburg. Der Streckenabschnitt München - Olching wurde am 27. Oktober 1839 fertiggestellt und im darauffolgenden Jahr verkehrte der erste Dampfzug nach Augsburg. In Olching siedelte sich daraufhin eine Holzstoff-Fabrik welche dem Ort einen erheblichen Bevölkerungszuwachs durch die Ansiedlung von Arbeitskräften bescherte.

Durch die hohe Anzahl von Arbeitern in Olching hatten sie auch im 20. Jahrhundert einen großen Einfluss auf die soziale und politische Kultur in Olching. Die linken Partein hatten in der Weimarer Republik stets die Mehrheit im Gemeinderat.
Einige dieser Politiker, wie beispielsweise für den SPD-Bürgermeister Josef Tauscheck, brachte ihre Überzeugung ab 1933 KZ-Haft und endlose Schikanen. Denn auch die Nationalsozialisten im "Dritten Reich" hatten in Olching eine breite Anhängerschaft.

Nach dem Kriegsende 1945 mussten rund 2000 Heimatvertriebene, meist aus Schlesien und der Tschechoslowakei aufgenommen werden. Der Anteil dieser Neubürger machte 1950 mehr als 25% der Gesamtbevölkerung aus und ihr Engagement trug nicht unerheblich zur dynamischen Entwicklung Olchings in der Nachkriegszeit bei.

Prägten nach dem Krieg vor allem Bauernhöfe das Ortsbild von Olching, sind an deren Stelle nun längst moderene Geschäftsbauten in der Hauptstraße getreten. Viele Bürger arbeiten in München und profitierten von der Einrichtung des S-Bahnverkehrs 1972 anläßlich der Olympischen Spiele in München. Seitder Bildung der Großgemeinde 1978 steigen die Einwohnerzahlen weiter an, vor allem durch den Bau einer neuen Wohnsiedlung im Schwaigfeld.

Öffentliche Einrichtungen

Bildungseinrichtungen

Schulen

Name Anschrift Telefon Schulleitung Link
Grundschule Olching Martinstraße 3 08142-18700 Frau Brigitte van den Deele -
Hauptschule Olching Heckenstraße 11 08142-18000 Frau Hannelore Schor -
Grund- und Hauptschule Esting Schloßstraße 17 08142-15081 Herr Hans-Dietmar Kolb -
Grundschule Graßfling/Geiselbullach Schulstraße 8 08142-18741 Herr Alfred Schneider [2]
Staatl. Gymnasium Olching Georgenstraße 2 08142-18045 Herr Ralf Kaulfuß [3]
Montessori-Grund- und Hauptschule Johann-G.-Gutenberg-Straße 12 08142-489108 - [4]

Sonstige

Name Anschrift Telefon Leitung Link
Volkshochschule Olching Hauptstraße 82 08142-4890-28 Frau Hélène Sajons [5]
Erwachsenenbildung der kath. Kirche (Brucker Forum e.V.) Im Schwaigfeld 28 08142-14287 Frau Roswitha Günther -
Ev. Bildungswerk im Landkreis (Pfarramt Olching) Wolfstraße 11 08142-17200 - -
Musikschule Olching und Esting Sudetenstraße 13 08142-49546 - -

Behördliche Einrichtungen

Gemeinde Olching

Name Anschrift Telefon Leitung Link
Rathaus Rebhunstraße 18, Postfach 1260, gemeinde@olching.de 08142-2000 Bgm. Siegfried Waibel [6]

(Steueramt, Kassenverwaltung, Ordnungsamt, Hauptamt, Bauamt, Standesamt, Sozialverwaltung, Jugendtreff, Wirtschaftsamt, Kämmerei)

Sonstige Einrichtungen

Name Anschrift Telefon Leitung Link
Alten- und Pflegeheim "Laurentiushaus" Feursstraße 23 08142-4500 Herr Gunther Fröhlich [7]
Kläranlage Olching Josef-Kistler-Weg 20 08142-45800 - -
Müllverbrennungsanlage Geiselbullach (GfA) Josef-Kistler-Weg 22 08142-28670 - -
Polizeiinspektion Olching Bahnhofstraße 18 08142-2930 - -
Postamt Olching I Hauptstraße 9 01802-3333 - -
Sozialdienst Olching Hauptstraße 73 08142-3131 Herr Dr. Gerhard Lieb [8]

Freizeit- und Sportanlagen


Einwohner

Die im Internet veröffentlichten Zahlen zur Einwohnerstatistik der Gemeinde Olching stammen aus dem Jahr 2000. Zu diesem Zeitpunkt gab es in der Gemeinde nur einen geringen Bevölkerungszuwachs (Im Jahr 2000 gegenüber 1999 etwa 200 Einwohner).
Jedoch ist in den letzten Jahren durch Neubaugebiete, unter anderem im "Schwaigfeld", mit einem Anstieg der Einwohnerzahlen zu rechnen.

Einwohnerentwicklung

Vergangenheit

Der Bevölkerungsstand am:
31.12.1998 : 22.185 Einwohner
31.12.1999 : 22.532 Einwohner
31.10.2000 : 22.699 Einwohner
31.03.2001 : 22.830 Einwohner
30.06.2002 : 23.326 Einwohner
(jeweils ohne Nebenwohnsitz)

Diese Entwicklung entspricht einem Wachstum von 0,89% p.a.. Das im Flächennutzungsplan der Gemeinde festgelegte Wachstum von 1% p.a. wurde, trotz der o.g. regen Bautätigkeit, unterschritten.

Zukunft

Nachfolgende Werte basieren auf Schätzungen über die künftige Einwohnerentwicklung.

2005 : 25.290 Einwohner
2010 : 25.750 Einwohner

Einwohnerstatistik

01.07.1999 - 30.06.2000

Anmeldungen 1.681
Abmeldungen 1.465
Ummeldungen innerhalb der Gemeinde 791
Geburten 256
Sterbefälle 180

Einwohnerverteilung auf die Ortsteile

(1995 - 30.06.2000)

Stand am 31.12.95 31.12.96 31.12.97 31.12.98 31.12.99 30.06.00
Olching 13.001 13.135 13.195 13.371 13.498 13.458
Esting 1.685 1.676 1.684 1.643 1.655 1.646
Neu-Esting 4.173 4.140 4.091 4.111 4.069 4.086
Geiselbullach 1.357 1.388 1.443 1.547 1.592 1.609
Graßlfing 1.504 1.513 1.507 1.513 1.718 1.777
Gesamt 21.720 21.852 21.934 22.185 22.532 22.576

Ausländische Bürger

(Stand: 30.6.2000)

2.151 (9,53 % der Gesamtbevölkerung)

Religionszugehörigkeit

(inkl. Nebenwohnsitz)

römisch-katholisch 13.532
evangelisch 4.055
sonstige beziehungsweise ohne Religion 6.346


Partnergemeinden

Literatur

  • Konrad Bauer, Fritz Scherer, Tobias Weger: Geschichte der Gemeinde Olching. Olching, Esting, Geiselbullach, Graßlfing. Dachau 1994.