Glaukom
Das Glaukom, deutsch Grüner Star, ist die Bezeichnung für eine Gruppe verschiedener Krankheiten, die zu Gesichtsfeldausfällen infolge einer Schädigung des Sehnerven führen. Oft, aber nicht immer, liegt dabei ein bei denen ein erhöhter Druck im Augeninneren vor.
Der Augeninnendruck beträgt beim gesunden Menschen etwa 15-20 mm Hg. Das Auge besteht aus der Vorderkammer, der Linse und dem Glaskörper. Im Ziliarkörper wird das Kammerwasser (Humor aquosuss) für das Auge produziert und an die Vorderkammer abgegeben. Das Kammerwasser versorgt die Linse und die Hornhaut mit Nährstoffen. Falls mehr Kammerwasser erzeugt wird als abfließen kann, entsteht ein Überdruck. Wenn der Druck zu groß wird, kann an der schwächsten Stelle bei der Retina, wo der Sehnerv austritt, dieser dauerhaft beschädigt werden. Zuerst wird das Blickfeld eingeschränkt, danach brechen auch die Fasern im Zentrum des Sehnervs zusammen und man erblindet.
Im Gegensatz zum grauen Star ist der Grüne Star gefährlich und einer der häufigsten Gründe warum Menschen in Industrienationen erblinden. Gemäß Statistik sind es etwa 2% der Bevölkerung, die in ihrem Leben an einem Glaukom erkranken.
Man unterscheidet verschiedene Glaukome:
Primärglaukome
Weitwinkelglaukom (Glaucoma simplex)
Erscheinungsbild: Der Augeninnendruck steigt langsam an. Unbehandelt wird allmählich das Seefeld eingeschränkt und führt schließlich zu vollständiger Blindheit. Es ist die häufigste Glaukom Form. Üblicherweise tritt sie nach dem 30. Lebensjahr auf, kann jedoch auch schon früher beginnen. Familiäres Vorkommen ist häufig. Für das Auftreten in jungen Jahren ist eine Genmutation verantwortlich. Ein erhöhtes Risiko tragen Erwachsene über 35 Jahre, Diabetiker und Menschen, bei denen ein Glaukom in der Familieanamnese auftrat. Farbige haben ein 4-5x höheres Risiko als Weiße.
Winkelblockglaukom - Akuter Glaukomanfall (Glaucoma acutum)
Erscheinungsbild: Es treten Anfälle auf mit plötzlicher Druckerhöhung im Auge. Meistens ist dabei nur ein Auge betroffen. Der akute Glaukomanfall beruht auf einer plötzlichen Verlegung des Kammerwassers. Der Anfall kann nach wenigen Stunden spontan abklingen und in Abständen wiederkehren, bevor ein typischer, vollständiger Glaukomanfall auftritt.
Sekundärglaukome
Werden Glaukome durch andere Erkrankungen des Auges verursacht, spricht man von Sekundärglaukomen. Dies ist der Fall bei Verletzungen oder Entzündungen des Auges (Uveitis) , intraokulare Tumore, bei Diabetes oder bei durch die Behandlung von ... (Kortikoiden) entstandenen Glaukomen.
Therapie
Es gibt Medikamente welche die Produktion des Kammerwasser hemmen und solche die den Abfluss erhöhen. Sie müssen ein Leben lang eingenommen werden. In seltenen Fällen, wenn die Iris nach vorn verutscht ist und das Ausfließen des Kammerwassers verhindert, wird operiert. Jedoch nur wenn es unbedingt notwendig ist um einen letzten Rest des Sehvermögens zu retten.
Es gibt Untersuchungen, die eine Augeninnendrucksenkung durch Cannabis sehen. Da die Wirkung nur kurzzeitig ist (2-3 Stunden), wird eine regelmäßig Verabreichung notwendig.
Diagnose
Augeninnendruckmessung
Der Augendruck wird mit einem Druckmesser bestimmt, welcher direkt auf die Hornhaut (Kornea) aufgesetzt wird und die Kraft misst, die benötigt wird um die Hornhaut einzudrücken. Der Test ist schmerzlos, schnell durchzuführen und birgt keine Gefahr für die Augen. Augenärzte empfehlen, den Test ein- bis zweimal im Jahr durchführen zu lassen.