Sirius
Stern Sirius (α CMa) | |||
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Modul Vorlage:Sternkarte: Sternbildkarte nicht gefunden. Parameter Sternbild = "großer hund" | |||
Beobachtungsdaten Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 Parameter Epoche ist veraltet !
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Sternbild | Kürzel fehlt oder falsch! | ||
Rektaszension | Koordinatenparameter veraltet! | ||
Deklination | Koordinatenparameter veraltet! | ||
Helligkeiten | |||
Scheinbare Helligkeit | -1,46 mag | ||
Spektrum und Indices | |||
Spektralklasse | A0 | ||
Astrometrie | |||
Entfernung | 8,6 Lj 2,6 pc | ||
Physikalische Eigenschaften | |||
Masse | 2,4 M☉ | ||
Radius | 1,8 R☉ | ||
Leuchtkraft |
26 L☉ | ||
Effektive Temperatur | 10 000 K | ||
Andere Bezeichnungen und Katalogeinträge | |||
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Sirius, (α / Alpha Canis Majoris) auch Hundsstern, Aschere oder Canicula genannt, ist der hellste Stern am Nachthimmel und Hauptstern des Sternbildes des Großen Hundes. Der Große Hund stellte wohl ursprünglich den schakalköpfigen altägyptischen Gott Anubis dar. Sirius ist der südlichste Stern des Wintersechsecks.
Sirius kann von jeder bewohnten Gegend der Erde betrachtet werden und hat eine scheinbare Helligkeit von -1,46m und eine absolute Helligkeit von 1,5M. Mit nur 8,6 Lichtjahren Entfernung ist er auch einer der nächsten Sterne und hat deshalb eine relativ große Eigenbewegung von 1,3 Bogensekunden im Jahr (1,205 südlich / 0,55 westlich). Sirius gehört außerdem dem Ursa-Major-Strom an, d. h. er hat eine ähnliche Eigenbewegung wie Teile des Sternbildes Großer Bär und ist daher auch entwicklungsgeschichtlich mit diesen Sternen verwandt.
Sirius ist ein Hauptreihenstern vom Spektraltyp A0 oder A1 mit der Leuchtkraftklasse Vm. Seine Masse ist etwa 2,4-mal so groß wie die der Sonne, sein Durchmesser etwa 1,8-mal und seine Leuchtkraft 26-mal so groß. Seine Oberflächentemperatur liegt bei etwa 10.000 K.
Doppelsternsystem Sirius

Sirius ist ein Doppelsternsystem. Obwohl anhand von Taumelbewegungen von Sirius schon früher vermutet, wurde der Begleitstern durch den großen Helligkeitsunterschied und den geringen Abstand von maximal 11,4 Bogensekunden erst 1862 von Alvan Graham Clark (Sohn eines Teleskopbauers) entdeckt. Gegenüber der helleren Komponente Sirius A hat der Begleitstern Sirius B nur eine scheinbare Helligkeit von 8,5m und ist ein weißer Zwerg. Dies wurde jedoch erst 1923 erkannt, als sich herausstellte, dass, obwohl Sirius B fast so schwer ist wie die Sonne und eine wesentlich höhere Oberflächentemperatur von 25.000 K hat, er bei seiner geringen Helligkeit eine entsprechend geringe Größe besitzen musste. Sirius B ist etwa 0,94 Sonnenmassen schwer, ist dabei aber kleiner als Neptun. Er war der erste weiße Zwerg, der entdeckt wurde, und umkreist Sirius A einmal in knapp 50 Jahren.
Der Abstand beider Sterne (große Halbachse) beträgt etwa 4 Mrd. km (vergleichbar der Entfernung Sonne-Neptun), wobei die Exzentrizität der Bahn mit 0,58 recht hoch ist.
Es existieren verschiedene Theorien, dass Sirius noch einen oder zwei weitere Begleitsterne haben könnte (Sirius BC und D). Obwohl diese in manchen Sternkatalogen schon auftauchen, ist ein direkter Beweis bisher noch nicht erbracht.
Namensgebung
Der Herkunft des Namens Sirius ist nicht sicher geklärt. Folgende Ansätze liegen vor:
- Ableitung von der griechischen Sirene.[1] Eine der Sirenen (Seirenes) war Leukosia - "Die Weiße" , daraus Das gleißend weiße Licht
- In der weiteren griechischen Ableitung nimmt das Wort Seirios die Bedeutung gleißend heiß, sengend an.[2]
- Die indogermanische Ableitung geht von einer Wurzel *twis- mit der Bedeutung „erregt sein“ oder „funkeln“ aus.[3] Andere Wissenschaftler bestreiten allerdings diese Ableitung.[4]
- Der arabische Name des Sterns, Al Shira, legt nahe, dass im Altertum dieser Begriff im Mittelmeergebiet häufig verwendet wurde.
Sirius in der Geschichte
Viele Kulturen haben Sirius eine besondere Bedeutung beigemessen:
- Er wurde schon im alten Ägypten als Sopdet (griechisch Sothis) angebetet, und viele altägyptische Tempel wurden so ausgerichtet, dass sein Licht auf den Altar im Inneren fallen konnte. Im alten Ägypten fiel der heliakische Aufgang, d. h. die erste morgendliche Sichtbarkeit des Sirius, nachdem er zuvor vom Abendhimmel hinter der Sonne verschwand, ab ca. 2000 v. Chr. mit dem Beginn der Nilflut zusammen. Von diesem Zeitpunkt an gewann er daher für den Alltag wie auch für die Religion besondere Bedeutung. Noch heute wird die heißeste Zeit des Sommers (vom 23. Juli bis zum 23. August) als Hundstage bezeichnet. In Ägypten war jedoch der heliakische Aufgang des Sirius in dieser Zeitspanne nie gegeben. In der jetzigen Zeit hat der Sirius seinen heliakischen Aufgang in Assuan am 20.Juli und im Delta am 26.Juli.
- Im deutschen Volksglauben wurden die Hundstage bis in die Neuzeit hinein als Unglückszeit angesehen. Auch galt Sirius im Mittelalter als Wegbereiter der Tollwut.
- In mittelalterlichen Darstellungen von Jakobspilgern findet man häufig einen Hund, der sich auf Sirius (Hundsstern) bezieht. Der Jakobsweg wird auch Sternenweg genannt, weil früher Pilger auf ihrem Weg nach Santiago Sirius folgten.
- Das westafrikanische Volk der Loango verwendet den Loango-Kalender, der auf Mond- und Sirius-Zyklen basiert. Auch andere westafrikanische Völker wie die Dogon, Bambara und Bozo nutzen ein ähnliches Kalendersystem.
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ siehe Literatur
- ↑ siehe Literatur
- ↑ A. Scherer, Gestirnnamen bei den indogermanischen Völkern, Heidelberg 1953, S. 111f.
- ↑ Chantraine, Dictionnaire Etymologique de la langue grecque, s.v. Σείριος, S. 994; Frisk, Griechisches etymologisches Wörterbuch, s.v. Σείριος, S. 688.
Literatur
- Erich Sams : Sirius - Der Wächter am Tor. Glanz und Elend des Fixsterns Sirius in den alten Religionen, Pro Literatur Verlag, Mering 2007, ISBN 978-3-86611-312-1
- Karl Kerényi: "Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten", dtv, ISBN 3-423-30030-2
- Michael Grant und John Hazel: "Lexikon der antiken Mythen und Gestalten", dtv, ISBN 3-423-32508-9
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung", rororo, ISBN 3-499-55404-6