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Volker Kauder

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Volker Kauder

Volker Kauder (* 3. September 1949 in Hoffenheim, heute ein Stadtteil von Sinsheim) ist ein deutscher Politiker (CDU).

Er ist seit 2005 Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und war von Januar bis Dezember 2005 Generalsekretär der CDU.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1969 am Hegau-Gymnasium in Singen (Hohentwiel) leistete Kauder zunächst seinen Wehrdienst ab und absolvierte dann ab 1971 ein Studium der Rechtswissenschaft an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, welches er 1975 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nach dem Referendariat legte er 1977 auch das zweite Staatsexamen ab und trat 1978 in die Verwaltung des Landes Baden-Württemberg ein. Ab 1980 war er stellvertretender Landrat des Landkreises Tuttlingen.

Familie

Volker Kauders Eltern waren als Deutsche nach dem Zweiten Weltkrieg aus Jugoslawien vertrieben worden. Sein Bruder, Siegfried Kauder, ist ebenfalls Mitglied des Deutschen Bundestages. Beide wuchsen in Singen am Hohentwiel auf, wo ihr Vater, der ehrenamtlich Stadt- und später Kreisrat war, als Hauptschullehrer und dann als Rektor tätig war. Volker Kauder wurde als Jugendlicher in der Evangelischen Landeskirche in Baden konfirmiert. 1976 heiratete er Elisabeth Biechele, die Tochter des langjährigen Konstanzer Bundestagsabgeordneten Hermann Biechele.

Partei

Kauder wurde 1966 im Alter von 17 Jahren Mitglied der Jungen Union und blieb es bis 1984. Von 1969 bis 1973 war er Vorsitzender des JU-Kreisverbandes Konstanz und von 1973 bis 1976 ehrenamtlicher Geschäftsführer und Bezirksvorstandsmitglied der Jungen Union Südbaden.

Von 1975 bis 1991 war Kauder Pressesprecher und Mitglied des Vorstandes der CDU Südbaden und von 1985 bis 1999 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Tuttlingen. 1991 wurde Kauder Generalsekretär der baden-württembergischen CDU. Mit dem Rücktritt des Ministerpräsidenten Erwin Teufel im April 2005 gab er dieses Amt ab.

Kauder wird immer wieder als „rechte Hand“ Angela Merkels bezeichnet. Sie designierte ihn nach dem Rücktritt von Laurenz Meyer am 22. Dezember 2004 für das Amt des Generalsekretärs der CDU Deutschlands, in das er am 25. Januar 2005 gewählt wurde.

Am 28. August 2005 wurde Kauder mit 97,7 % der gültigen Stimmen als Generalsekretär bestätigt. Nach seiner Wahl zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion übernahm am 1. Dezember 2005 Ronald Pofalla zunächst kommissarisch und später offiziell das Amt des CDU-Generalsekretärs.

Abgeordneter

Wahlkreisbüro von Kauder im Bahnhof Tuttlingen

Kauder ist seit 1990 Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 2002 bis Januar 2005 Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Am 21. November 2005 wurde er mit 93,3 % der abgegebenen Stimmen zum Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gewählt. Bei der turnusmäßigen Wahl ein Jahr nach der Bundestagswahl erzielte Kauder am 26. September 2006 ein Ergebnis von 92,1 %.

Kauder ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Rottweil-Tuttlingen in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 52,2 % der Erststimmen. Er unterhält sein Wahlkreisbüro zusammen mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Guido Wolf in den Räumen des Bahnhofs Tuttlingen.

Gesellschaftliches Engagement

In Tuttlingen, das zu seinem Bundestagswahlkreis gehört, gründete er einen Förderverein zugunsten von psychisch Kranken. Zudem war er vier Jahre lang Vorsitzender der Bundesvereinigung „Aktion Psychisch Kranke“.

Kritik

Laut der Wochenzeitung Die Zeit gilt Volker Kauder als ein „gewichtiger Fürsprecher“ des Waffenherstellers Heckler und Koch. Einen Zusammenhang mit hohen Spenden der Firma an die CDU streitet Heckler & Koch ab. [1]. Kauder unterstützt die Wehrtechnikfirmen seines Wahlkreises, weil sie Arbeitsplätze schaffen und mit ihrer Hilfe Know-How innerhalb der nationalen Grenzen verbleibt. Kauder sieht es positiv an, dass deutsche Soldaten auch deutsche Ausrüstung erhalten sollen.

Veröffentlichungen

  • Volker Kauder: Bundestagswahl: Die CDU ist bereit! In: Axel Balzer, Marvin Geilich, Shamim Rafat (Hg.): Politik als Marke - Politikvermittlung zwischen Kommunikation und Inszenierung, Lit-Verlag, Münster 2005, S. 194-201, ISBN 3-8258-8146-6

Quellen

  1. Artikel „Planet der Waffen“ in der Wochenzeitschrift Die Zeit, Nr.19 vom 3. Mai 2007, S.17, 18 und 20. Verfasst von Alexander Bühler und Kerstin Kohlenberg.