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Haferflocken

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Haferflocken sind ein Grundnahrungsmittel, das aus Saat-Hafer hergestellt wird. Sie beinhalten einen hohen Anteil an Eiweiß, einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, den Schleimstoff Lichenin, Vitamin B1, B6 und E, Eisen und Calcium.

Haferflocken
Flockierstuhl

Herstellung

Nach der Reinigung des Rohgetreides werden die Haferkörner mehrere Stunden lang zunächst in Dampf, dann mit trockener Hitze (Darre) behandelt. Bei dieser Behandlung bildet sich das typische nussartige Aroma der späteren Haferflocken. Durch die Hitze werden auch fettspaltende Stoffe (Enzyme) inaktiviert, die sonst später bei der Lagerung einen ranzigen, bitteren Geschmack verursachen würden. Die Spelzen lockern sich durch das spezielle Trocknungsverfahren und können in einem Trommelschäler bzw. Fliehkraftschäler (früher: zwischen Mahlsteinen in einem Gerbgang) leicht abgetrennt werden. Nach der Trocknung werden die Haferkörner auf einem „Tischausleser“ maschinell nach Größe sortiert. Ihre endgültige Form erhalten die Flocken auf einem „Flockierstuhl“, in dem die Haferkerne unter großem Druck zwischen zwei Glattwalzen plattgedrückt werden.

Arten

  • Kernige Flocken: Aus ganzen Haferkernen hergestellt
  • Zarte Flocken: Aus Hafergrütze (kleingeschnittenen Haferkernen) gewalzt
  • Sofort lösliche Schmelzflocken: Werden aus Hafermehl gewalzt. Sie sind ein speziell für Säuglingsernährung und Diät hergestelltes Lebensmittel für die Zubereitung von Flaschen- und Breimahlzeiten. Schmelzflocken lösen sie sich beim Einrühren in Flüssigkeit auf und sind trinkbar. Für Säuglinge sind sie nach Herstellerangaben erst ab dem 5. Lebensmonat geeignet. Außerdem werden sie als spezielle Schonkost für Kranke zubereitet.

Verwendung

  • Haferflocken dienen als Grundlage von Müslis. Sie sind im Lebensmitteleinzelhandel fertig erhältlich, können aber auch mittels eines Flockers selber erzeugt werden.
  • Weicht man Haferflocken (eventuell mit Trockenfrüchten) einige Stunden oder über Nacht in Wasser oder Apfelsaft ein, erhält man eine sättigende Mahlzeit, die man auch noch mit frischem Obst und gegebenenfalls etwas Zucker verfeinern kann.
  • Haferflockenbrei erhält man durch Kochen von Haferflocken in Milch, Hafermilch oder Sojamilch. Üblich ist, ihn leicht zu süßen.
  • Haferflocken werden gern zum Masseaufbau im Bodybuilding verwendet.
  • Für viele Allergiker und Betroffene von Sprue, Zöliakie sowie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Reizdarmsyndrom, Kurzdarmsyndrom) ist nur Gliadin, nicht aber zugleich auch Glutenin unverträglich. Die in dieser Weise Betroffenen müssen deshalb zwar die klassischen Getreide (Weizen, Triticale, Roggen und ihre botanischen Vorläufer) meiden, können aber Haferflocken und sonstige Haferprodukte essen. Es muss in diesem Fall allerdings sichergestellt sein, dass der Hafer beim lebensmitteltechnologischen Behandlungsprozess nicht mit Weizenmehl usw. verunreinigt wurde. Bisher werden im Handel keine Haferflocken und keine Müslizubereitungen angeboten, die ausdrücklich als „gliadinfrei“ ausgewiesen sind.