Große Seen
Die Großen Seen (engl. Great Lakes) sind eine Gruppe von fünf zusammenhängenden Süßwasserseen in Nordamerika.
Geographie
Zu den großen Seen gehören:
- Eriesee (Lake Erie)
- Huronsee (Lake Huron)
- Michigansee (Lake Michigan)
- Oberer See (Lake Superior)
- Ontariosee (Lake Ontario)
Der maximale Höhenunterschied zwischen den einzelnen Großen Seen liegt bei circa 150 Meter, den größten Teil davon bilden die Niagarafälle zwischen dem Erie- und dem Ontariosee. Aufgrund ihrer Größe sind auf den Großen Seen die Gezeiten bemerkbar.
Der Michigansee liegt als einziger der Großen Seen vollständig in den USA, die anderen vier liegen entlang der kanadisch-US-amerikanischen Grenze. Durch den Sankt-Lorenz-Strom werden sie in den Atlantik entwässert.
Über 35.000 Binneninseln beziehungsweise Binnen-Inselgruppen befinden sich im Gebiet der Großen Seen. Im kanadischen Huronsee (Lake Huron) liegt beispielsweise Manitoulin Island, die mit 2.766 Quadratkilometer flächenmäßig größte Binneninsel der Erde.
Geologie

Obwohl durch politische Grenzen zwischen Kanada und den USA getrennt, stellen die Umgebung der Großen Seen und das Tiefland des Sankt-Lorenz-Stromes sowie seine sich noch weithin im Schelf untermeerisch fortsetzende Trichtermündung geologisch eine Einheit dar.
Glaziale Ausräumung, Auflagerung von Moränenschutt und Krustenbewegungen bestimmen die Gestalt des Seengebietes, dessen Hohlformen allerdings schon durch großräumige tektonische Einmuldungen im Tertiär und zu Beginn des Pleistozäns angelegt wurden.
Eine mächtige paläozoische Schichtenfolge, aus verschiedenen widerstandsfähigen Sandsteinen und Kalken bestehend, umrahmt die Seen im Süden, während an ihrem Nordrand der Kanadische Schild an die Oberfläche tritt.
Wirtschaft und Infrastruktur

Die Großen Seen sind ein wichtiges Reservoir für die Wasserversorgung der USA und Kanadas. Mit etwa 245.000 Quadratkilometer bilden sie die größte Binnensüßwasserfläche der Erde (der Baikalsee übertrifft die Großen Seen allerdings noch im Binnensüßwasservolumen, da er sehr tief ist).
Durch die starke Besiedlung und Industrialisierung des Gebiets kam es jedoch zu einer immer höheren Schadstoffbelastung und zur Massenvermehrung von eingeschleppten Tier- und Pflanzenarten, wie etwa dem Neunauge und der Zebramuschel. Ein Wasserschutzabkommen wurde 1978 von den USA und Kanada vereinbart.
Über den Intracoastal Waterway sowie den Illinois Waterway besteht eine Schifffahrts-Verbindung zum Mississippi River.