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Friedrich Spielhagen

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Friedrich Spielhagen, (* 24. Februar 1829 in Magdeburg – † 25. Februar 1911 in Berlin), war ein deutscher Schriftsteller.

Spielhagens Jugend

Friedrich Spielhagen erblickte am 24. Februar des Jahres 1829 in der Elbstadt Magdeburg das Licht der Welt. Die ersten sechs Jahre seines Lebens verbrachte Spielhagen in seinem Geburtsort. Diese Stadt beschreibt er, in seiner, im Jahre 1890 erschienenen, Autobiographie „Finder und Erfinder“, als sehr liebevoll. Den Rest seiner Jugend verbrachte Spielhagen in Stralsund wo er auch das Gymnasium besuchte.

Friedrich Spielhagen

Die Ausbildung

Nach Abschluss des Gymnasiums absolvierte Spielhagen, in den Jahren 1847 bis 1851, das Studium in Jura und Philologie. Dies tat er an drei verschiedenen Universitäten, in den Städten Bonn, Berlin und Greifswald. Im Anschluss an sein Studium arbeitete Spielhagen als Hauslehrer in Pommern. Auch versuchte er sich als Schauspieler und Soldat. Später kehrte er aber zum Lehrerberuf zurück und unterrichtete in Leipzig an einer Handelsschule. Dabei beschäftigte er sich viel mit der Literatur und begann nach dem Tod seines Vaters, welcher zu Lebzeiten ein Regierungsbeamter in Stralsund war, sich ganz dem Schreiben zu widmen.


Karriere als Schriftsteller

Im Jahre 1857 schrieb Spielhagen seine erste Novelle mit dem Titel „Clara Bere“. Diese Novelle wurde aber nie von einem wirklich großen Publikum beachtet. Genauso war es mit seinem im Jahre 1858 erschienen Werk „Auf der Düne“. In dieser Zeit begann Spielhagen teilweise für Zeitungen oder Hefte wie zum Beispiel für die „Zeitung für Norddeutschland“ (1860 bis 1862) oder „Westermanns illustrierte deutsche Monatshefte“ (1878 bis 1884) zu schreiben. Die Tätigkeiten bei der „Zeitung für Norddeutschland begann Spielhagen 1860 nachdem er von Leipzig nach Hannover gezogen war. Im Jahre 1861 gelang ihm dann mit dem 1078-seitigen Roman „Problematische Naturen“ ein grosser Erfolg. Ein Jahr später erschien dann eine „Fortsetzung“ mit dem Titel „Durch Nacht und Licht“. Im gleichen Jahr erschien auch die Novelle „In der zwölften Stunde“ . Ende des Jahres 1862 gab Spielhagen seine Arbeitsstelle in Hannover auf und zog nach Berlin. Dort arbeitete er noch einige Zeit für verschiedene Blätter und unternahm viele Reisen in die Schweiz nach Italien, England, Frankreich und andere europäische Länder. Zwei Jahre nachdem er seine Wohnung in Berlin bezogen hatte, erschien im Jahre 1864 der erste Band der Sammlung „Vermischte Schriften“ welche dann im Jahre 1868 mit einem zweiten Band fortgesetzt wurde. Auch im Jahre 1864 erschien die |Novelle „Röschen vom Hofe“ sowie der Roman „Die von Hohenstein“ welcher sich mit der revolutionären Bewegung des Jahres 1848, in welchem unter anderem das „Manifest der kommunistischen Partei“ verfasst wurde, befasste. Darauf folgte im Jahre 1866 der Roman „In Reih und Glied“ und dann im Jahre 1868 der humoristische Roman „Die Dorfcoqette“. Danach erschien im Jahre 1869 „Hammer und Amboss“ und ein Jahr später wurde eine Novelle mit dem Titel „Deutsche Pioniere“ veröffentlicht. Diese Novelle ist eine der wenigen Werke Spielhagens welche sich mit historischen Personen und Geschehnissen befassten. Einige Jahre später, nämlich im Verlaufe der Jahre 1976-1977, erschien der Wohl bekannteste Text von Friedrich Spielhagen mit dem Titel "Sturmflut". Dieser Roman ist, in gedruckter Form, nur noch als gekürzte Fassung erhältlich. Jedoch ist „Sturmflut“, das wohl bekannteste Werk Spielhagens, genauso wie die Romane „Problematische Naturen“ und „Hammer und Amboss“ dank einem Projekt mit dem Namen „Projekt Gutenberg“auf dem Internet zu finden. Zum Abschluss seiner intensivsten Schaffensphase erschien im Jahre 1878 der Roman „Platt Land“. Später verfasste Spielhagen noch einige Novellen und Romane. Die wichtigsten Schriften seiner späteren Jahre waren aber literaturtheoretische. Diese befassten sich unter anderem mit dem Unterschied zwischen Novellen und Romanen.


Ein grosser Romancier Deutschlands

Friedrich Spielhagens Werke sind stark geprägt von seiner Liebe zum Meer welche er in seiner Zeit in Stralsund entwickelte. Die Romane, dieses oft als „grossen Romancier Deutschlands“ bezeichneten Literaten, galten als anti-feudal, radikal-demokratisch und liberal. In späteren Jahren spürte Spielhagen dann eine starke Ablehnung der Bourgeoisie und der preussisch-deutsche Entwicklung gegenüber. Neben Romanen, Novellen und Theoretischen Texten schrieb Spielhagen auch mehrere Dramen. Als Beispiel wären da die 1868 und 1875 erschienenen Werke „Hans und Grete“ und „Liebe für Liebe“ zu nennen welche aber nicht an die Qualität seiner Romane und Novellen herankommen.

Am 25.Februar des Jahres 1911 starb der heute fast vergessene grosse deutsche Romantiker in Berlin.

Seine Heimatstadt Magdeburg benannte eine Straße (Spielhagenstraße) nach ihm.

Wichtigste Werke

  • 1857 Clara Bere (Novelle)
  • 1861 Problematische Naturen (Roman)
  • 1862 Durch Nacht zum Licht (Roman)
  • 1864 Vermischte Schriften, Band I
  • 1864 Röschen von Hofe (Novelle)
  • 1864 Die von Hohenstein (Roman)
  • 1866 In Reih' und Glied (Roman)
  • 1868 Vermischte Schriften, Band II
  • 1868 Die Dorfcoquette (humoristischer Roman)
  • 1869 Hammer und Amboß (Roman)
  • 1877 Sturmflut (Roman)
  • 1883 Beiträge zur Theorie und Technik des Romans
  • 1897 Zum Zeitvertreib (Kurzroman, gleicher Stoff wie Fontanes "Effi Briest")
  • 1898 Neue Beiträge zur Theorie und Technik der Epik und Dramatik