Todtnau
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Todtnau ist eine Stadt im Südschwarzwald im Landkreis Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland.
Geographie



Geographische Lage
Todtnau liegt im Südschwarzwald zwischen Feldberg und Belchen in 570 bis 1390 Meter Höhe im Wiesental. Mehr als 60 % des Gemeindegebiets ist von Wald bedeckt.
Stadtgliederung
Zur Stadt Todtnau gehören die Ortschaften Aftersteg, Brandenberg-Fahl, Geschwend, Muggenbrunn, Präg-Herrenschwand, Schlechtnau und Todtnauberg.
Nachbargemeinden
Todtnau grenzt (im Uhrzeigersinn von Norden beginnend) an die Gemeinden Oberried und Feldberg (Schwarzwald) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, Sankt Blasien, Bernau im Schwarzwald und Todtmoos im Landkreis Waldshut, Häg-Ehrsberg, Schönau im Schwarzwald, Fröhnd, Utzenfeld und Wieden im Landkreis Lörrach und Münstertal/Schwarzwald (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Geschichte
Die Besiedlung der Gegend begann im 6. Jahrhundert durch die Alemannen. Urkundlich erstmals erwähnt wurde Todtnau im Jahre 1025 in einer Urkunde Kaiser Konrads II. Seit 1125 unterstand der Ort der Gerichtsbarkeit der Zähringer, nach deren Aussterben ging das Recht 1218 an die Staufer über. 1288 war das Gründungsjahr als Pfarrei. Bereits 1283 wurde Todtnauberg erwähnt, das, ebenso wie das 1352 erwähnte Aftersteg, als Bergbausiedlung entstanden war. Todtnau war um diese Zeit das Zentrum des Silberbergbaus im Südschwarzwald und gehörte mit seiner Umgebung damals als Vogtei zum Kloster St. Blasien. Während die Bauernsiedlung Aftersteg 1352 aus drei Häusern und Scheunen bestand, waren im diesem Jahr in Todtnau bereits zehn Häuser um die Kirche, 23 Einsiedlerhöfe und 23 Erzmühlen zu finden. Im 17. Jahrhundert war die Blütezeit des Silberbergbaus bereits vorbei und spätestens durch den Dreißigjährigen Krieg verarmten die ehemals reichen Bergleute und waren gezwungen, ihren Lebensunterhalt in der Landwirtschaft zu bestreiten.
Von 1366 bis 1805 gehörte Todtnau zu Vorderösterreich, danach wurde es badisch. Am 24. Juli 1809 erlangte Todtnau das Stadtrecht.
Inzwischen ist Todtnau und die Umgebung ein beliebtes Ferienziel im Südschwarzwald. Außerdem war es bis 1967 Endpunkt des „Todtnauerli“, einer Schmalspurbahn, die in Zell im Wiesental begann.
Eingemeindungen
- 1939: Brandenberg-Fahl
- 1972: Schlechtnau
- 1974: Aftersteg, Geschwend, Muggenbrunn, Präg, Todtnauberg
Politik
Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 20 Mitglieder an. Die brachte folgendes Ergebnis:
Partei | Prozent | Diff. | Sitze | Diff. |
---|---|---|---|---|
CDU | 51,3 | +2,3 | 11 | ±0 |
SPD | 30,8 | −3,3 | 6 | −1 |
FWV | 17,9 | +1,0 | 3 | ±0 |
Kultur und Sehenswürdigkeiten

Natur
Zwischen Todtnau und Aftersteg befinden sich die Todtnauer Wasserfälle, an denen das Wasser 97 Meter in die Tiefe stürzt. Diese Naturwasserfälle sind jeweils von Parkplätzen der beiden Ortsteile aus erreichbar.
Siehe auch: Wasserfälle in Deutschland
Sport
Neben der schon vorhandenen Mountainbike-Downhill-Strecke und der längsten Schlitten-Rodelbahn Deutschlands (3500 m) ist Deutschlands längste Allwetter-Rodelbahn (Sommer- und Winterbetrieb) in Betrieb genommen worden. Die Bahn hat eine Länge von 2900 m und überwindet einen Höhenunterschied von 385 m.
Außerdem gibt es in Todtnau eine Sportfördergruppe der Bundeswehr.
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1975 findet jährlich das sogenannte Städlifest statt, bei dem es sich um ein Stadtfest handelt, in dem Todtnauer Vereine Verkaufsstände für verschiedene Spezialitäten und Festzelte betreiben. Ein Teil des dabei erwirtschafteten Gewinns geht an eine jährliche wechselnde Wohltätigkeitsorganisation.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraße B 317 (Weil am Rhein – Feldbergpass – Titisee-Neustadt) bindet Todtnau an das überregionale Straßennetz an.
Ansässige Unternehmen
Die größten Industrieunternehmen und Arbeitgeber sind die Firma Roman Dietsche GmbH & Co. KG (Badezimmeraccessoires aus Kunststoff, Metall, Holz), die Textilwerke Todtnau Bernauer KG sowie die Zahoransky Group, der weltweit größte Hersteller von Maschinen zur Bürstenproduktion.
Die örtlich ansässigen Unternehmen haben sich im Jahr 2002 zu einem Initiativkreis Oberes Wiesental (IOW) zusammengeschlossen, um gemeinsam die Infrastrukturen des Oberen Wiesentals sowohl für die ansässigen Unternehmen als auch für die hier lebenden Menschen attraktiv zu gestalten.
Behörden
- Eine Sportfördergruppe der Bundeswehr ist in Todtnau-Fahl ansässig
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Ludwig Nessler (1872–1951), Frisör, Erfinder der Dauerwelle
weitere Persönlichkeiten
- Martin Heidegger, Philosoph; besaß seit 1922 eine Hütte in Todtnauberg, wo er viel Zeit verbrachte, einige seiner Bücher verfasste und von berühmten Gästen wie etwa dem Physiker Werner Heisenberg, dem Dichter Paul Celan und dem Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein besucht wurde