Herr Fridolin und sein Glück
Herr Fridolin und sein Glück, Novelle von Ferdinand von Saar, 1894
Inhalt
Der Haus- und Schlossverwalter Fridolin Kohout, der auf einem meist von seiner Herrschaft unbewohnten Schloss irgendwo in Mähren fast als Alleinherrscher und doch als befliessener Diener haust, ist einer der wenigen Menschen, die als glücklich gelten können. Bei einigen Gläsern Pilsner berichtet er dem Rahmenerzähler, einem Schriftsteller, der auf dem Schloss gastfreies Logie genießt, wie auch ihn einmal die Leidenschaft aus der Bahn werfen wollte.
Binnenerzählung
Fridolin ist Hausknecht. Unter den übrigen Bediensteten findet sich die blutjunge mährische Wäscherin Milada, zu der er eine Neigung fasst. Aber sein berechnender Verstand verhindert eine Liebschaft, so dass das enttäuschte Mädchen sich von einem windigen Diener eines polnischen Fürsten verführen lässt. Sie bringt ein Kind zur Welt, dass sie nach der Geburt sterben lässt. Dafür kommt Milada für drei Jahre ins Zuchthaus. Nach ihrer Entlassung weiss sie Fridolin für das Geschehene mitverantwortlich zu machen und dahin zu bringen, dass er sich schließlich anschickt, mir ihr nach Amerika auszuwandern und seine Herrschaft im Stich zu lassen. Im letzten Augenblick wird das Gleichgewicht Fridolins jedoch dadurch gerettet, dass Milada sich dem wohlhabenden siebzigjährigen Müller des Dorfes Lettowitz antrauen lässt. Fridolin wird von seiner Herrschaft später mit dem Kindermädchen, der treuen Katinka, verheiratet.