Bundesautobahn 4
Vorlage:Infobox Bundesautobahn Die Bundesautobahn 4 (Abkürzung: BAB 4) – Kurzform: Autobahn 4 (Abkürzung: A 4) – verläuft von der niederländischen Grenze bei Vetschau (nördlicher Stadtteil von Aachen) in Weiterführung der A 76 (NL) über Düren, Köln an Olpe vorbei bis Kreuztal-Krombach. Dort endet die Autobahn, um in Bad Hersfeld wieder zu beginnen. Sie führt dann über Eisenach, Erfurt, Weimar, Jena, Gera, Chemnitz, Dresden nach Görlitz und Zgorzelec in Polen, wo sie dann an die ebenfalls als A4 benannte Autobahn über Breslau (Wrocław), Oppeln (Opole), Kattowitz (Katowice) bis Krakau (Kraków) anknüpft.
Die Autobahn ist im gesamten Verlauf Teil der Europastraße 40 (E 40). Der Abschnitt zwischen Grenzübergang Vetschau/Niederlande und Kreuztal-Krombach ist 156 km lang, der Abschnitt zwischen dem Kirchheimer Dreieck und Grenzübergang Görlitz/Zgorzelec 460 km.
Entwicklung/Bautätigkeit

Der erste Spatenstich im Abschnitt Eschweiler–Weisweiler erfolgte am 22. März 1936 im Auftrag des „Unternehmens Reichsautobahn“. Bis 1942 war allerdings nur der Abschnitt zwischen Aachen-Verlautenheide und Düren freigegeben. Durchgehend befahrbar war die Strecke Aachen-Köln erst ab Dezember 1960. In den 1970er Jahren erfolgte der Weiterbau von Köln nach Olpe.
Zurzeit wird die A 4 vom Kreuz Aachen bis zum Kreuz Köln-West abschnittweise auf sechs Fahrstreifen ausgebaut. Die Abschnitte zwischen dem Kreuz Aachen und der neu geschaffenen Anschlussstelle Eschweiler-Ost, zwischen Weisweiler und Düren sowie zwischen den Kreuzen Kerpen und Köln-West sind bereits fertiggestellt. Der Abschnitt zwischen Eschweiler-Ost und Weisweiler ist teilweise im Bau. Der noch fehlende Abschnitt Düren–Kreuz Kerpen soll ab 2007 im Rahmen des sechsstreifigen Ausbaus auf einer Länge von ungefähr 18 Kilometer um zirka 1,7 Kilometer nach Süden verlegt werden, um dem Tagebau Hambach Platz zu schaffen.
Zwischen 2002 und dem 1. Dezember 2006 wurde zwischen dem Autobahnkreuz Olpe-Süd und Kreuztal-Krombach die A 4 neu gebaut. Dabei geht sie in Höhe des Kreuztaler Ortsteils Krombach in die B 54n über. Eröffnungstermin des neuen A-4-Teilstücks zwischen Olpe-Süd und Kreuztal-Krombach („Krombacher Höhe“) war der 1. Dezember 2006. Der weiterführende Streckenabschnitt von der Krombacher Höhe über Kreuztal nach Siegen als Fortsetzung der Hüttentalstraße (B 54n) ist am 23. Juni 2006 für den Verkehr freigegeben worden. Auf dem insgesamt rund zwölf Kilometer langen Abschnitt der beiden Straßen A 4/B 54n entstanden acht Talbrücken, zehn Über- und Unterführungen. Insgesamt wurden 2 Millionen m³ Boden bewegt. Die Kosten beliefen sich auf rund 130 Millionen €.

Von dem geplanten Lückenschluss zwischen Wenden und Kirchheim wurde nur das Teilstück zwischen Wenden und Kreuztal realisiert. Ursprünglich war eine Linienführung über Hilchenbach, Erndtebrück, Bad Laasphe, Biedenkopf, Cölbe und Stadtallendorf geplant.
Die A 4 zwischen Bad Hersfeld und Eisenach war die letzte im Dritten Reich gebaute und halbwegs vollendete Autobahn (zwischen 1934 und 1943). Allerdings konnten seinerzeit manche Brücken wie die Weihetalbrücke Richelsdorf und die Talbrücke Wommen nicht fertig gestellt werden; mit dem Bau der Werratalbrücke Hörschel war außerdem noch nicht begonnen worden. Da die Autobahn zwischen Obersuhl und Eisenach mehrfach die einstige innerdeutsche Grenze querte, blieb sie in diesem Gebiet bis zur Grenzöffnung 1990 gesperrt und verfiel langsam.
Zwischen den Anschlussstellen Hönebach und Obersuhl wurde nach Kriegsende die nördliche Richtungsfahrbahn für den landwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, dazu wurden die Behelfsausfahrten Raßdorf und Bosserode eingerichtet. Der zweistreifige Betrieb auf einer Richtungsfahrbahn wurde erst Ende der 1960er Jahre nach Neubau der Landstraße zwischen Hönebach und Bosserode freigegeben. Die Sanierung und der Ausbau zwischen Kirchheim und Wommen wurde 2006 mit dem Bau am ersten Abschnitt zwischen Kirchheim und der Asbachtalbrücke begonnen.
1983/1984 wurde im Rahmen des Neubaus der Grenzübergangsstelle Herleshausen-Wartha die Werratalbrücke zwischen den AS Herleshausen und Eisenach-West neu errichtet, sowie die Autobahn zwischen Waltershausen und Eisenach-West durchgängig vierstreifig ausgebaut. Die Sanierung erfolgte nach dem Mauerfall und 2005 fand der sechsstreifige Ausbau zwischen Wommen und Herleshausen statt.
Der Abschnitt zwischen Eisenach-West und Waltershausen soll ab 2008 sechsstreifig neu trassiert werden. Hierbei wird die Autobahn hinter die Hörselberge verlegt (Nordverlegung Eisenach). Zusätzlich wird auch eine neue Abfahrt Sättelstädt als Verknüpfungspunkt zur Bundesstraße 7 gebaut. Die jetzige Autobahn zwischen der neuen Abfahrt Eisenach-West und der Abfahrt Wutha-Farnroda wird als Stadtautobahn Eisenach dienen. Hierauf verlaufen die Bundesstraßen 7 und 84. Der Bereich Wutha-Farnroda - Sättelstädt wird, nach Fertigstellung der Nordumgehung, zurückgebaut.

Derzeit (2007) wird die Autobahn bei Jena sechsstreifig ausgebaut. Neben der bestehenden denkmalgeschützten Saalebrücke entstand eine Zweitbrücke. Im Bereich von Jena-Lobeda wird die Richtungsfahrbahn nach Dresden ebenfalls südlich neben der alten Autobahn gebaut und zwar 7 m tiefer. Zur Lärmminderung des Wohngebietes wird die Autobahn mit einer Lärmschutzeinhausung (Eintunnelung) versehen. Nachdem die neue Saalebrücke und der Lärmschutztunnel fertigstellt ist, wird nun die Richtungsfahrbahn Erfurt wird die bestehende Autobahn gleichermaßen umgebaut. Die Stadtrodaer Straße (L 1077, vierspurige Schnellstraße von der Autobahn in das Zentrum von Jena), wird dann nicht mehr unter, sondern über die Autobahn hinweg führen.
Westlich von Jena soll die Autobahn zwischen Schorba oder Bucha und Jena-Göschwitz durch einen Tunnel umgeleitet werden, um das unter Naturschutz stehende Leutratal zu entlasten.
Die Teufelstalbrücke bei Jena wurde im Laufe des sechsstreifigen Ausbaus der A 4 in den Jahren 1996–2002 schrittweise durch zwei neue Brücken ersetzt. Bei Chemnitz wurde zwischen 2000 und 2002 das Bahrebachmühlenviadukt so umgebaut, dass das technische Denkmal erhalten blieb und dennoch eine sechstreifige Unterführung möglich wurde.
Zwischen dem Dreieck Nossen und Dresden verlief die Autobahn bis zur Fertigstellung einer kleinen Umgehung und Brücke durch das Tanneberger Loch, einer Durchführung durch ein kleines Tal. Durch die Rampen in Nebentälern wurde ursprünglich eine sonst notwendige Brücke gespart.
Das Teilstück der A 4 zwischen den Anschlussstellen Bautzen-Ost (Burk) und dem seinerzeit vorläufigen Ende bei Weißenberg war von 1972 bis 1992 gesperrt. Auf der Autobahn wurden 66 Hallen gebaut, die der Getreidestaatsreserve der DDR dienten. Dies ist dadurch zu erklären, dass bis 1977 die kriegszerstörte Spreebrücke bei Bautzen nicht repariert und somit dieser Abschnitt für den Verkehr unattraktiv war. Beim Weiterbau der Trasse Richtung Osten nach Görlitz an der polnischen Grenze entschied man sich, aus Gründen des Naturschutzes nicht der ursprünglich geplanten und vorbereiteten Linie über die Königshainer Berge zu folgen, sondern die Fahrbahn etwas weiter nördlich in den Untergrund zu verlegen. Es entstand mit dem Tunnel Königshainer Berge der zweitlängste Autobahntunnel in Deutschland.
Eine alte vorbereitete RAB-Brücke bei Thiemendorf in der Nähe des westlichen Tunnelportales ist bis heute erhalten geblieben.
Unfall auf der Wiehltalbrücke 2004
- Detaillierte Angaben zum Unfall finden sich im Artikel der Wiehltalbrücke.
Die A 4 war nach einem Unfall auf der Wiehltalbrücke von Ende August 2004 bis zum 7. Oktober zwischen den Anschlussstellen Engelskirchen und Gummersbach gesperrt. Ein mit 32.000 Litern Treibstoff beladener Lkw wurde von einem Pkw touchiert, stürzte daraufhin die Wiehltalbrücke hinunter und geriet in Brand, wodurch die Brückenkonstruktion erheblichen Schaden genommen hatte.[1]
Die Brücke wurde zunächst am 7. Oktober 2004 wieder eingeschränkt für den Verkehr freigegeben. Die eigentliche Reparatur begann am 28. Juni 2006 und wurde am 22. August 2006 abgeschlossen, die Fahrbahndecke wird zur Zeit noch saniert, deswegen ist die Brücke nur eingeschränkt und mit je nach anfallenden Arbeiten variierenden Tempolimits zwischen 20 km/h und 80 km/h befahrbar.
Die Reparatur erfolgte mittels eines aufwändigen, in Deutschland erstmalig angewendeten Verfahrens. Während dieser Zeit, in der unter anderem ein Brückensegment von 20×31 m² ausgetauscht wurde, war die Brücke voll gesperrt. Die Gesamtkosten für Reparatur und Sanierung betrugen 7,2 Millionen Euro.[2][3]
Siehe auch
Quellen
- ↑ Tanklastwagen stürzte nach Unfall von Brücke wdr.de, 26. August 2005
- ↑ A 4: Reparatur der Wiehltalbrücke beginnt – Vollsperrung vom 28. Juni bis 21. August. Straßen.NRW Presseinformation, 6. März 2006
- ↑ Ausfühlicher Bericht des Landesbetriebes Straßenbau NRW über den Austausch des Brückensegmentes
Weblinks
- Geschichte der A 4
- Offizielle Seite von strassen.nrw zum Weiterbau der A 4
- NRW-Verkehrsminister Wittke (CDU) gibt Verkehr auf Autobahnteilstück frei
- Landesamt für Straßenbau Thüringen
- Artikel mit dem Titel "Der Bau der Reichsautobahn bei Friedewald" aus dem Beiblatt "Mein Heimatland" der Hersfelder Zeitung als pdf-Datei
- Dokumentation des Autobahnum- und Ausbaus Bereich Gera und Jena von Frank Eritt