Zum Inhalt springen

Ernst Strasser

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Dezember 2004 um 17:28 Uhr durch Emu (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Ernst Strasser (* 29. April 1956 in Grieskirchen, Oberösterreich) war von 4. Februar 2000 bis 10. Dezember 2004 österreichischer Innenminister in der Regierung Schüssel II.

Seine Eltern waren Landwirte in Oberösterreich. Strasser studierte Rechtswissenschaften an der Universität Salzburg und wurde dort 1981 zum Doktor der Rechte promoviert. Während des Studiums leitete er die Studentenunion (ÖSU).

Nach einer Tätigkeit beim Bauernbund wurde Strasser 1987 Sekretär des damaligen Landwirtschaftsministers und späteren Vizekanzlers Dr. Josef Riegler. Von 1990 bis 1992 war er Manager eines Unternehmens in Amstetten. 1992 wurde er Geschäftsführer der ÖVP Niederösterreich, 1998 ihr Klubobmann im Landtag. Daneben war er Kurator im ORF.

Dr. Strasser ist mit einer Psychotherapeutin verheiratet. Im sozialen Bereich präsidiert er dem NÖ-Hilfswerk, einer großen privaten Hilfsorganisation Österreichs. Im Juni 2004 reiste er in offizieller Mission nach Jerusalem - einige Monate nach Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen mit Israel - und eröffnete dort das Theodor Herzl-Symposium.

Galt er noch in den Jahren 2000 und 2001 als liberal, vor allem da er die Donnerstagsdemonstrationen nicht wie andere Vertreter der Regierungsparteien ÖVP und FPÖ verurteilt hatte, wurde er in der zweiten Hälfte seiner Amtszeit von Opposition und Nichtregierungsorganisationen zunehmend heftiger kritisiert. Vor allem die unter seiner Amtszeit novellierte Asylgesetzgebung, die im Herbst 2004 als verfassungswidrig erkannt nochmals verschärft werden sollte, begründeten seinen späteren Ruf als Hardliner. Dies ist insofern verwunderlich, als er vom Koalitionspartner FPÖ weiterhin als zu liberal kritisiert wurde. Die Fusion von Polizei und Gendarmerie zu einem einheitlichen Wachkörper, die kurz vor seinem Rücktritt als Innenminister am 10. Dezember 2004 im Parlament beschlossen wurde, gilt als einer seiner größten politischen Erfolge.