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Großlangheim

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Großlangheim ist ein Markt im unterfränkischen Landkreis Kitzingen und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Großlangheim.

Geografie

Großlangheim liegt in der Region Würzburg (Bayerische Planungsregion 2).

Es existiert nur die Gemarkung Großlangheim.

Geschichte

Funde von Mikrolithen bezeugen erste Siedlungen auf Großlangheimer Gemarkung schon vor rund 12000 Jahren. Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Großlangheim als "Lanchheim" allerdings erst im Jahre 816 n.Chr. in der Gründungsurkunde des Klosters Megigaudeshausen(auch Megingaudshausen). Im Jahre 1414 wird Großlangheim schließlich zum Markt erhoben. Damit verbunden war das Recht, sowohl einen Wochenmarkt und zwei Jahrmärkte abzuhalten, als auch Großlangheim mit Mauern und Gräben zu umgeben. Fragmente dieser Mauern sind auch heute noch um den ursprünglichen Altort herum zu beobachten. Als Teil des Hochstiftes Würzburg wurde Großlangheim zugunsten Bayerns im Jahr 1803 säkularisiert und kam 1805 (Frieden von Preßburg) an Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg, mit welchem es 1814 an Bayern zurückfiel.

Religionen

Es existiert in Großlangheim eine katholische Kirche, die regelmäßige für Gottesdienste genutzt wird. Weiterhin befindet sich in Großlangheim das Pfarrhaus, in welchem der katholische Pfarrer der Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim, Wiesenbronn, Mainbernheim und Rödelsee lebt.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet des Marktes wurden 1970 1.341, 1987 dann 1.293 und im Jahr 2000 1.580 Einwohner gezählt.

Politik

Bürgermeister ist Karl Höchner (CSU/Freie Bürger).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 653 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 169 T€. Großlangheim ist eine der wenigen Gemeinden in ganz Bayern, die, völlig schuldenfrei und trotz laufender Dorferneuerung, schon seit Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen können.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Kapelle und Kirche mit wertvollen Holzschnitzereien von Tilman Riemenschneider
  • Marterlesweg - Rundgang zu verschiedenen Feldgedenksteinen


Fest im Jahreskreis ist die alljährliche Wallfahrt nach Gößweinstein integriert. Insgesamt 5 Tage, vom Samstag vor Pfingsten bis zum Mittwoch danach, dauert dieses traditionelle Ereignis. Zwei Tage Fußmarsch benötigt die gut 110 km lange Strecke mit Zwischenhalt in Pommersfelden. Pfingstmontag ist Ruhetag, der zum Beten und Gedenken an die Opfer einer Pestepidemie im Mittelalter, die Auslöser für diese Wallfahrt war, genutzt wird.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 39 und im Bereich Handel und Verkehr 10 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 43 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 540. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 1 Betrieb. Zudem bestanden im Jahr 1999 74 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 821 ha, davon waren 732 ha Ackerfläche und 40 ha Dauergrünfläche. Der Weinanbau findet in Großlangheim am Schwanberg in der Lage Kiliansberg statt.

Verkehr

Großlangheim liegt an der zur Zeit stillgelegten Bahnstrecke Kitzingen-Schweinfurt. Weiterhin ist der Ort gut über die Autobahn A3 (Anschlussstelle Kitzingen/Schwarzach) und die Bundesstraßen B8, B22 und B286 zu erreichen, welche alle in weniger als 6 km Entfernung zu Großlangheim verlaufen.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergarten: 75 Kindergartenplätze mit 72 Kindern
  • Grundschule: 1., 2. und 3. Klasse mit Kindern aus den Gemeinden Großlangheim, Kleinlangheim und Wiesenbronn.
  • Die Hauptschule wird von den Großlangheimer Schülern zunächst in Kleinlangheim, und anschließend in Wiesentheid besucht.

Weiterführende Schulen befinden sich in zahlreichem Angebot in unmittelbarer Nähe der Marktgemeinde.

Einrichtungen

Großlangheim beheimatet:

4 Weinverkaufsstellen:

3 Gastwirtschaften:

2 Bäckereien

  • Filiale der Bäckerei Brönner
  • Filiale der Bäckerei Fuchs

2 Banken

Gesellschaftliche Ereignisse

Panik Party

Die größte Veranstaltung im Jahreslauf ist wohl die Panik-Party, ein Open-Air, das vollständig vom örtlichen Jugendverein "Offener Jugendtreff Neuer Keller e.V." organisiert wird. Die Panik-Party ist weit über die Grenzen des Landkreises hinaus als Unterfrankens größtes Open-Air bekannt, und lockt jedes Jahr am Samstag des vierten Juli-Wochenendes mehr und mehr Besucher an.

In diesem Zusammenhang muss auch erwähnt werden, dass die Panik Party von vielen Seiten kritisiert wird. Vor allem wird der Panik Party vorgeworfen einen starken kommerziellen Charakter zu besitzen. Dies ist jedoch insofern unbegründet, da kommerziell mit geldgeil und nicht mit erfolgreich und allseits beliebt gleichgesetzt wird. Es verwundert nicht, dass eine solche "Kritik" (in welcher beispielsweise auf etwa hohe Getränke- und Eintrittspreise hingewiesen wird, die aber deutlich unter dem Durchschnitt öffentlicher Feiern liegen) aus Kreisen rührt, welche auch Open-Airs im Umkreis veranstalten und aufgrund kleinerer Besucherzahlen und Umsätze ein gewisses Neidverhalten an den Tag legen.

Unter diesen Veranstaltern bricht hin und wieder ein unterschiedlich starker Konkurrenzkampf aus, was nicht durch finanzielle Interessen erklärt werden kann, da fast alle Veranstaltungen im Umkreis terminlich aufeinander Rücksicht nehmen.

Dieser Konkurrenzkampf führt einerseits zu einer Verbesserung des Angebots, andererseits verhindert er Synergien, die aus Zusammenarbeit gezogen werden könnten, was nur wirklich "kommerziellen" Veranstaltern in die Hände spielt. Die Panik Party, als mit Abstand größte Fete ihrer Art, ging aus diesen Scharmützeln bisher nie als Verlierer hervor.

Großlangheimer Weinfest

Eine weitere Großveranstaltung ist das Großlangheimer Weinfest auf dem Marktplatz und dem Gelände um das Winzerbrünnle, das ebenfalls tausende von Besuchern anzieht und in Eigenregie von einer Gemeinschaft verschiedener Großlangheimer Vereine und der Gemeinde auf die Beine gestellt wird. Das Weinfest findet jedes Jahr am 3. Juliwochenende, und zwar von Freitag bis Montag, statt. Das Festgeschehen beginnt mit der Abholung der örtlichen Weinprinzessin durch Vereine, Ehrengäste und Gemeinde. Vier Tage lang erfreuen kulinarische Köstlichkeiten und lokale Weinspezialitäten die Gaumen der Besucher. In diesem Jahr (2007) wurde erstmals das starre Gerüst des Volksmusikweinfestes etwas aufgebrochen, indem am Sonntagabend die lokale Rock und Punk Coverband Applejuice ihre Künste zum Besten gibt. Man kann sagen, dass dieses Angebot sehr gut von den Weinfestgästen, nicht nur von den jüngeren, angenommen wurde.

Beach- und Rasenhandballturnier

Alljährlich findet auf dem Sportgelände des Turnvereins Ende Juni zunächst ein Beach- und Rasenhandballturnier für Erwachsene, eine Woche später für Jugendliche, jeweils von Freitag bis Sonntag, statt. Der TV Großlangheim war der erste Verein in Bayern und einer der ersten Vereine überhaupt in "Innerdeutschland" (nicht an der Küste gelegen), der sich mitte der 90iger einen Beachhandballplatz anlegte. Ein zweiter Platz folgte. In den Anfängen war der TVG Ausrichter eines Beachhandballmasters, dessen Gewinn zur Berechtigung an der deutschen Beachhandballmeisterschaft berechtigte.

Pfingstturnier

An Pfingsten veranstaltet der FC Großlangheim jedes Jahr sein Jugendpfingsturnier. Besonderes Highlight stellt die Dorfmeisterschaft am Samstag dar, bei der auf Kleinfeld verschiedene Großlangheimer Vereine und Gruppierungen gegeneinander antreten und den Dorfmeister ermitteln.

Holzstrich

Im Winter, für gewöhnlich zwischen Weihnachten und Silvester, findet in Großlangheim, direkt im Wald, traditionell eine Brennholzversteigerung, der sogenannte Holzstrich, statt. Üblicherweise werden Ster und Kuppen (Baumkronen) von Fichte, Kiefer, Birke, Eiche und Buche versteigert.

In den letzten Jahren findet diese Veranstaltung immer mehr Zulauf. So finden sich nicht mehr nur Personen, die mit Holz heizen beim Holzstrich wieder, sondern vermehrt auch Jugendliche und andere Schaulustige, die die Atmosphäre und die Natürlichkeit dieses Ereignisses genießen.

Maibaumaufstellen

Am 30.April wird jedes Jahr von der männlichen Dorfjugend zunächst eine Birke im Wald gesucht, gefällt und in den Ort geholt, danach von der weiblichen Dorfjugend geschmückt. Im Anschluß, gegen Abend, wird der Maibaum von der Dorfjugend am Marktplatz aufgestellt und bis zum Tagesanbruch des 1. Mai bei Lagerfeuer und Geselligkeit bewacht.

Krackenmarkt

Nach dem Maibaumaufstellen findet im Mai noch ein weiteres Ereignis in Großlangheim statt, der Krackenmarkt, bei dem ortsansässige und -fremde ihre Waren anbieten. Dieser Markt findet unweit des Ortskerns im Schloßhof statt. Der Name "Krackenmarkt" rührt daher, dass die Großlangheimer in der Umgebung meist schlicht "Kracken" genannt werden.

Adventsmarkt

Der erste Adventssonntag erfreut die Gäste Großlangheims aus Nah und Fern alljährlich mit dem Adventsmarkt, der mit zeitlosen und speziell weihnachtlich-winterlichen Angeboten diverser Anbieter aus und um Großlangheim lockt.

Persönlichkeiten

Liste der Großlangheimer Weinprinzessinen

  • 2007/2008: Laura Baumann
  • 2005/2007: Anna Saum
  • 2004: Franziska Hell
  • 2002/2004: Lisa Schmitt
  • 2000/2002: Melanie Pfriem
  • 1998/2000: Andrea Troll
  • 1996/1998: Christa Reinfelder
  • 1995/1996: Helga Ritz
  • 1993/1995: Petra Pfannes
  • 1991/1993: Dagmar Schüppel
  • 1989/1991: Karin Rickel
  • 1987/1989: Renate Pfannes
  • 1985/1987: Renate Klein
  • 1983/1985: Irene Bergmann
  • 1981/1983: Beate Glaser
  • 1979/1981: Elisabeth Schmitt
  • 1978/1979: Maria Schneider
  • 1977/1978: Anni Haupt


Sonstiges

Den Großlangheimern wird hin und wieder eine gewisse Arroganz vorgeworfen, was aber hauptsächlich daher rührt, dass der Lokalpatriotismus und der Stolz der Großlangheimer auf ihr Langa missverstanden wird.