Charlie Parker

Charlie „Bird“ Parker (* 29. August 1920 als Charles Parker jr in Kansas City, Kansas; † 12. März 1955 in New York) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Altsaxophonist) und Komponist.
Neben Dizzy Gillespie (Trompete) und Thelonious Monk (Klavier) ist Parker einer der Schöpfer und herausragendsten Interpreten des Bebop und gilt darum als die Lichtgestalt des Modern Jazz. Er hat die fast 100-jährige Jazzgeschichte so stark beeinflusst, dass sie meist in eine Ära vor und eine nach ihm eingeteilt wird. Seine innovative Führungsrolle bei der Entstehung des Modern Jazz ist mit der Bedeutung Louis Armstrongs für den Oldtime Jazz vergleichbar.
Thomas Pynchon setzte dem genialen Musiker ein Denkmal in seinem postmodernen Pandämonium "Gravity's Rainbow" (Die Enden der Parabel) von 1973.
Biographie
Anfänge in Kansas City
Parker wurde in Kansas City geboren und hatte das Glück, in einem der damaligen Jazz-Zentren der gesamten USA aufzuwachsen. Denn unter dem Bürgermeister Thomas Pendergast blühten viele Cabarets und Nachtclubs auf, bis er 1938 wegen Steuerhinterziehung inhaftiert wurde. Schon als Junge fing Parker an, auf einem mit Klebestreifen und Gummibändern zusammengehaltenen Altsaxofon zu spielen, das ihm seine Mutter gekauft hatte. Dank seiner Begabung machte er rasch Fortschritte und spielte schon bald professionell mit diversen Bands, unter anderem mit George E. Lee and his Novelty Singing Orchestra oder den Deans Of Swing. Bassist Gene Ramey wurde einer seiner Freunde, mit dem er auch später in der Band von Pianist Jay McShann spielte. Parker konnte Nacht für Nacht einige der führenden Saxofonisten spielen hören, darunter Herschel Evans, Coleman Hawkins sowie sein Idol, den Tenorsaxofonisten Lester Young.
Russells Biografie zufolge hatte Parker auf einer Jam-Session mit Mitgliedern der Count-Basie-Big Band ein Schlüsselerlebnis: Er spielte damals so schlecht, dass Schlagzeuger Jo Jones vor Wut sein Schlagzeug-Becken auf den Fußboden warf. Danach ließ sich Parker während eines Engagements am Lake Taneycomo vom Gitarristen seiner Combo in Harmonielehre unterrichten. Augenzeugen zufolge war er danach wie verwandelt: Von einem wenig kompetenten Saxofonisten mit miserablem Ton hatte er sich in einen fähigen und ausdrucksstarken Musiker verwandelt, der es nun sogar mit weit erfahreneren Saxofonisten aufnehmen konnte.
Durchbruch als Musiker
Nach Zwischenstationen in der Band von Jay McShann, der Big Band von Earl Hines, wo er den Trompeter und Arrangeur Dizzy Gillespie kennenlernte, und der innovativen Big Band von Billy Eckstine gründete Parker 1945 zusammen mit Gillespie die erste Bebop-Combo. Mit ihren energetischen Rhythmen und ihrer für den Jazz innovativen Harmonik stellte sie eine klare Absage an den etablierten Swing dar und wurde darum anfangs auch heftig kritisiert: Cab Calloway etwa nannte ihren Stil abfällig „chinese music“. Bis Ende der Vierzigerjahre hatte sich der Bebop jedoch als der definitive neue Jazz-Stil durchgesetzt und die Ära des modernen Jazz eingeleitet.
Nachdem Dizzy Gillespie die Band 1946 während eines Aufenthalts in Hollywood auflöste, blieb Parker als einziges Bandmitglied ein Jahr in Kalifornien und stellte dort eine eigene Band zusammen, in der zuerst der junge Miles Davis, danach Howard McGhee – ein Schüler Gillespies – die Trompete übernahmen. Hier unterschrieb er auch einen ersten Plattenvertrag mit dem DIAL-Label von Ross Russell – dem späteren Biografen – und nahm eine Reihe seiner wichtigsten Stücke auf: darunter die Yardbird Suite, Moose The Mooche und A Night In Tunisia mit dem berühmten Altsaxofon-Break (famous alto break) im ersten Take.
Nach einer Aufnahmesession, bei der er unter anderem Lover Man einspielte, erlitt Parker einen Nervenzusammenbruch und musste ins Camarillo State Hospital eingeliefert werden, wo er einige Monate blieb. Nach seiner Entlassung kehrte er wieder nach New York zurück und stellte dort ein neues Quintett unter anderem mit Miles Davis zusammen. Dieses erhielt ein festes Engagement im Three Deuces auf der damals berühmten 52nd Street. Aus dieser Zeit stammen einige wichtige Aufnahmen, beispielsweise von Billie’s Bounce, Donna Lee – komponiert von Miles Davis – und Koko. Dort übernahm jedoch Gillespie, der hohe Töne und schnelle Passagen sicherer beherrschte als Davis, den Trompeten-Part. 1948 hatte das Charlie-Parker-Quintett unter anderem ein Engagement im Royal Roost, wo viele Auftritte live mitgeschnitten und später veröffentlicht wurden.
1949 folgten einige Aufnahmen mit Streichern, Oboe und Harfe, die unter dem Titel Charlie Parker With Strings auf Verve veröffentlicht wurden. Davon zählt Just Friends zu den herausragenden Aufnahmen Parkers, wie er selbst hervorhob. Er zeigt sich hier in solistischer Höchstform und erhält zudem durch ein sehr schönes Klaviersolo von Stan Freeman kongeniale Begleitung, die die sonst sehr kommerziell-süßlichen Studio-Arrangements vergessen lässt.
Im nächsten Parker-Quintett stand der junge weiße Trompeter Red Rodney in der „front line“, der zuvor mit so renommierten Bands wie dem Claude Thornhill Orchestra und bei Woody Herman gespielt hatte. Am Piano saß nun Al Haig, Bass spielte Tommy Potter, Schlagzeug einer der besten jungen Bebop-Drummer, Roy Haynes. Von dieser Band gibt es – abgesehen von einer Reihe von Studioaufnahmen – einen sehr aufschlussreichen Livemitschnitt, der als Bird At St. Nick’s veröffentlicht wurde. Dort sind – wie später auch von Dean Benedetti, einem ergebenen Parker-Fan der ersten Stunde – von den Soli nur Parkers Saxofon-Passagen zu hören. Diese offenbaren teilweise eine damals schon sehr „freie“ Spielweise, so dass diese Platte ein absolutes „must-have“ für jeden Parker-Fan ist.
Die Band tourte dann durch die Südstaaten der USA. Dort wurden damals noch keine gemischtrassigen Bands toleriert, so dass der weiße Pianist Al Haig durch den schwarzen Walter Bishop ersetzt und Red Rodney als „Albino Red“ - also weißhäutiger Schwarzer - angekündigt wurde. Wegen der miserablen hygienischen Bedingungen für schwarze Bands war dies Parkers letzte Tournee durch die Südstaaten. Russell beschreibt diese Episode ausführlich in seiner Biografie.
Aus dem Ende 1949 eröffneten und nach Parkers Spitznamen benannten „Birdland“ stammen noch einige interessante Livemitschnitte der fünfziger Jahre, wie auch weitere Live-Aufnahmen von Charlie Parker With Strings. Ihren Abschluss bildet ein Konzert, das Parker 1953 in der „Massey Hall“ in Toronto gab und das Charles Mingus, sein damaliger Bassist, mitschnitt und später auf seinem eigenen Label DEBUT veröffentlichte. Jazz At Massey Hall gilt als eine Art „Schwanengesang“ des Bebop, da der Trend inzwischen zum von Miles Davis eingeleiteten Cool Jazz gegangen war.
Abstieg
Parker war wahrscheinlich schon seit seinem fünfzehnten Lebensjahr heroinabhängig (so Peer Lee Russel). Oft wurde er wegen seines unberechenbaren Verhaltens auf der Bühne aus laufenden Spielverträgen entlassen, so dass er immer seltener feste Engagements bekam. So sah er seinen Stern seit etwa 1950 langsam aber sicher sinken. Diese letzten Lebensjahre müssen für ihn sehr deprimierend gewesen sein.
Charlie Parker starb am 12. März 1955 im New Yorker Hotel Stanhope in der Suite der Baroness Pannonica de Koenigswarter, einer Gönnerin schwarzer Jazzmusiker. Er war nur 34 Jahre alt geworden. Der Arzt, der ihn für tot erklärte, soll die Ziffern für vertauscht gehalten und sein Alter auf 43 Jahre geschätzt haben. So stark hatte Parkers exzessiver Lebensstil seine Spuren hinterlassen.
Tief beeindruckt von Charlie Parkers Tod setzte Moondog ihm mit dem berühmten Bird’s Lament ein musikalisches Denkmal.
Die Musik Charlie Parkers
Parkers Spielweise ist geprägt von einer äußerst lebhaften, beweglichen, ideenreichen und virtuosen Melodik, oft in Verbindung mit einer vibrierenden, unruhig wirkenden Rhythmik. Darum sind seine Melodielinien besonders auf alten Aufnahmen teilweise nur bruchstückhaft erkennbar.
Anfang der 40er Jahre erschöpfte sich der damals nicht nur in den USA enorm populäre Swing immer mehr in klischeehaften Arrangements und stereotypen Harmonien. Die häufig schlagerartigen Themen produzierten Soli mit oft typischen, vorhersehbaren Wendungen im Rahmen weiter, gut nachvollziehbarer Spannungsbögen.
Gelangweilt suchte Parker mit anderen jungen Musikern nach neuen musikalischen Wegen, die mehr kreative Entfaltung zuließen. So „zerlegte“ er die großen, nachsingbaren Bögen der Swingmelodien in lauter kleinere, motivische Fragmente, eine Technik, die schon in der „Diminuation“ des Hochbarock auftaucht. Die Tempi werden oft rasend schnell, die Soli bestehen daher oft aus geradezu halsbrecherisch schnellen Ton-Kaskaden. Diese sind jedoch harmonisch und rhythmisch immer schlüssig und verlieren nie den Bezug zu den zu Grunde liegenden Akkorden. Dies erreichte Parker durch spezielle Skalen, die er schon in Kansas – während seines Rückzugs aus den öffentlichen Sessions und heimlichen Übephase – entwickelte. Er erweiterte eine normale Tonleiter um „Leit“- oder „Gleittöne“, die im Swing als disharmonisch galten, aber seine Läufe und Phrasen auf rhythmischen Schwerpunkten enden ließen. Dazu gehörte auch das im Swing „unerlaubte“ Intervall der erhöhten Quarte, deren Abwärtssprung lautmalerisch „Be-Bop“ zu sagen scheint. Zugleich integriert er die Vitalität eines starken Bluesfeelings in seine Soli.
Parkers Improvisationsstil veränderte die übliche Formelsprache des Swing auch im Blick auf die Harmonien: Diese wurden mit mehr options (Zusatztönen im Akkord) angereichert und wechselten häufiger. Der hypnotische Sog seines Saxofonspiels erzeugte eine Wechselwirkung mit seinen Mitmusikern: So ließen sich etwa der Schlagzeuger Kenny Clarke zu großer rhythmischer, der Pianist Thelonious Monk zu großer harmonischer Komplexität inspirieren. Parker führte diese Elemente dann wiederum auf ganz eigene Weise zusammen und bewegte sich innerhalb dieses selbstgeschaffenen musikalischen Idioms mit einer einzigartigen Gewandtheit und Eleganz.
Auch als Komponist ist Parker für die Jazzgeschichte maßgebend geworden. Seine Stücke entstanden oft aus Improvisationen über längst bekannte Themen. Er benutzte einfach das Harmoniegerüst eines Standards, um darüber – meist spontan und oft erst im Studio – ein völlig neues, wiederum in sich stimmiges Thema zu erfinden. Für die auf solche Art entwickelten Themen hat sich der Fachbegriff bebop head entwickelt. Er hielt sich in der Regel nicht damit auf, dieses zu notieren, so dass er zahllose begeisterte Musikerfans und Editoren mit dem „Heraushören“ beschäftigte. Einer seiner Wahlsprüche war: „Learn the damned changes to forget them!“ (Lern die verdammten Akkorde, um sie zu vergessen!)
Ornithology etwa ist quasi ein elegantes Solo über How High The Moon, das dessen Harmoniewechsel „beschleunigt“.( Hörbeispiel)
Bird of Paradise ist eine Variation über All The Things You Are. Auch die Titel Au Privave oder Confirmation sind harmonisch erweiterte Bluesformen mit rhythmisch raffiniert „versetzter“ Themenphrasierung. Häufig liegen Parkers Themen auch die so genannten rhythm changes von George Gershwins Hit I got Rhythm zu Grunde: so beispielsweise bei Celebrity, Chasing the Bird, Kim, Moose the Mooch, Passport, Steeplechase, Anthropology, Dexterity und anderen.

Blues for Alice zum Beispiel ist eine harmonisch erweiterte Bluesform, der sogenannte „Parker Blues“: Während der erste Dur-Akkord im herkömmlichen Blues die kleine Septime enthielt, ist sie hier durch eine große Septime ersetzt (blau markiert im Notenbeispiel, erster Teil im Hörbeispiel). Die übrigen Akkorde dienen als kadenzartige Überleitung von einem Hauptakkord in den nächsten, die die Tonarten durch einen harmonischen Fluss verbinden. So gelang es Parker, Blues und funktionale Harmonik miteinander zu verschmelzen. ( Hörbeispiel)
Zu Beginn wirkte sein Spiel brandneu, revolutionär und galt den Heroen der Swingära geradezu als Frevel. Er setzte ihrem eingängigen und tanzbaren Stil eine Musik entgegen, die der Erwartungshaltung des Publikums widersprach. Der Bebop war mit seinen wirbelnden Melodiekürzeln und rasanten Rhythmen als Tanzmusik ungeeignet und wurde als disharmonisch und chaotisch empfunden. Parker verstand sich anders als viele damalige schwarze und weiße Musiker nicht als Entertainer, der nur die Wünsche der Hörermasse zu bedienen hatte. Er spielte durchaus extravertiert und reagierte oft unmittelbar auf Zurufe auf der Bühne, sah sich dabei aber als Künstler, der fortwährend seinen eigenen, individuellen musikalischen Ausdruck suchte. Dies brachte ihm anfangs nur wenige Fans und Musikerfreunde ein, während das breite Publikum ihn zunächst schroff ablehnte. So war der Bebop in seiner Blütezeit zwischen 1945-1950 noch keineswegs populär und setzte sich erst allmählich auch kommerziell durch.
Erst Charlie Parker gab dem Altsaxofon die dominante solistische Rolle im Kombo-Jazz, die es in diesem Maße in den Bigbands der 30er Jahre noch nicht haben konnte. Damit gab er auch anderen Jazz-Instrumenten – vor allem Schlagzeug, Klavier, Gitarre und später der Hammond-Orgel – neue Impulse für größere solistische Freiheiten: Viele Trommler spielten fortan „melodischer“, die Harmonie-Geber rhythmischer. So definierte Parker den Jazz neu als gruppendynamisches Ereignis, das zu ungeahnten Abenteuern und Entdeckungen einlädt und dabei seine ursprüngliche Vitalität und Ausdruckskraft wiedergewinnt. Er verfügte über einen klaren, scharf akzentuierten Ton ohne Vibrato und eine hoch virtuose Technik was ihm bei seinen Musikerkollegen viel Bewunderung einbrachte. Der Saxophonist Paul Desmond sagte in einem Interview, bei dem Parker auch anwesend war: "Another thing that's a major factor in your playing is this fantastic technique, that nobody's quite equalled."[1]Darum ist er heute noch das überragende und unübertroffene Genie auf dem Altsaxofon, das schulbildend gewirkt hat und dem viele Jazzmusiker nacheifern. Er hat den Jazz aus den Zwängen der Unterhaltungsmusik herausgeführt und damit als eigenständige Kunstform des 20. Jahrhunderts wenn nicht „etabliert“, so doch emanzipiert. Er gilt darum bei Musikern, Fachwelt und Publikum als der alles überragende Gründervater des Modern Jazz.
Der Mensch Charlie Parker
Zeitgenossen beschreiben Parker als hoch sensiblen und leidenschaftlichen, aber äußerst sprunghaften, zerrissenen und zu extremem Verhalten neigenden Charakter. Einer seiner Biografen, Robert George Reisner, beschreibt ihn so:
- „Sanftmütig, listig, höflich, bezaubernd und im allgemeinen teuflisch. Er redete mir nach dem Munde, wog mich in Sicherheit, und dann auf einmal kam der große Verrat. Er hatte sich seine eigenen Gesetze gemacht. Seine Arroganz war enorm, seine Unterwürfigkeit tief.“
Parkers ganzes Leben war von seiner Heroinabhängigkeit beeinflusst, die letztlich auch zu seinem frühen Tod führte. Viele Legenden erzählen von seiner Sex- und Fresssucht, Drogenexzessen, angezündeten Hotelzimmern und Verhaftungen, aber auch tragischen Zusammenbrüchen. Er unternahm mehrere Selbstmordversuche, einen davon 1952 mit Jodtinktur nach dem frühen Tod seiner Tochter Pree. Als Junkie konnte er seine Karriere als professioneller Musiker oft nicht kontrollieren: Gelegentlich verkaufte er die Rechte an Plattenaufnahmen noch vor der Aufnahme für den Gegenwert einer Dosis Heroin. Seinem Dealer Emry Bird setzte er mit dem Stück Moose The Mooche (betitelt nach dessen Spitznamen) ein musikalisches Denkmal. Die Aufnahmen vom 29. Juli 1946, bei denen Loverman und The Gipsy eingespielt wurden, gelten als ein tragisches Dokument seiner Sucht und seines Verfalls: Hier ist ein von schweren Entzugserscheinungen geplagter und offenbar völlig betrunkener Parker zu hören, der nur noch „lallend“ Saxophon spielen kann. Der Jazzclub Birdland erteilte ihm 1954 Hausverbot, nachdem er auf offener Bühne einen Streit mit dem ebenfalls drogenabhängigen Pianisten Bud Powell ausgetragen und anschließend seinen Auftritt abgebrochen hatte.
Parker war insgesamt dreimal verheiratet, gegen Ende seines Lebens mit zwei Frauen zugleich: Chan und Doris. Diese stritten sich nach seinem Tod über Ort und Formalitäten seines Begräbnisses sowie um sein Erbe. Seine zuerst geehelichte Frau Doris setzte sich durch und ließ ihn gegen seinen testamentarischen Willen nicht in New York, sondern in Kansas City begraben.
Kompositionen
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Aufnahmen
- Jay McShann Orchestra: „Hootie Blues“ (1939), „Honeysuckle Rose“ (1940; Station KFBI, Wichita); beide mit Charlie Parker [as].
- Charlie Parker et. al.: „Cherokee“ (Livemitschnitt von 1941/42; möglicherweise entweder aus Monroe's Uptown House oder dem Savoy Ballroom in New York).
- Red Norvo Septet: „Congo Blues“, „Slam Slam Blues“ (1945; mit Charlie Parker [as], Dizzy Gillespie [tp] u. a.).
- Charlie Parker & Dizzy Gillespie: The Birth Of Modern Jazz (Die legendären "Guild"-Sessions vom Februar & Mai 1945: Dizzy Atmosphere; Shaw Nuff; Hot House)
- „The Immortal Charlie Parker“, Savoy, 1944-1948 (CD-Sampler mit allen Jazzgrößen, mit denen Parker damals spielte), darunter die ersten Savoy-Aufnahmen (Red Cross) mit dem Tiny Grimes Quartet
- „The Charlie Parker Story“, Savoy, 1945 (Die "Koko"-Session, Quintett-Aufnahmen mit Miles Davis, Dizzy Gillespie, Bud Powell, Curly Russell, Max Roach)
- „The Complete Dial Sessions“, Spotlite, 1946-1947 (CD-Sampler, s.o.)
- „The Complete Charlie Parker On Verve“, (Clef/Verve, 1946-1954 (s.o.))
- „The Complete Dean Benedetti Recordings“, Mosaic, 1947-1948 (nur mit einem primitiven Bandgerät aufgenommen, mehr als 40 Jahre verschollen, die „Qumran-Schriften“ des Jazz)
- „Bird At St. Nicks“ (St. Nicholas Arena, NYC, 18. Februar 1950; mit Red Rodney [tp], Al Haig [p], Tommy Potter [b] und Roy Haynes [dr]).
- Charlie Parker All-Stars: „Blue 'n Boogie“, „Anthropology“, „Round Midnight“, „A Night In Tunisia“ (1951; Live-Aufnahme aus dem Birdland, mit Dizzy Gillespie [tp], Bud Powell [p], Tommy Potter [b] und Roy Haynes [dr] und einer denkwürdigen Einleitung des Diskjockeys „Symphony“ Sid Torin).
- „Jazz At Massey Hall“, Prestige, 1953: „Salt Peanuts“ u. a. (1953; Charlie Parker [as], Dizzy Gillespie [tp], Bud Powell [p], Charles Mingus [b], Max Roach [dr]).
Literatur
- Julio Cortázar: Der Verfolger. Süddeutsche Zeitung, München 2004, ISBN 3-937793-20-8
- Charlie Parker: The Charlie Parker Omnibook. Goldfeder, Lynbrook NY 1978 (1. Auflage 1946!; zusammen mit Jamey Aebersold und Ken Slone)
- - Transcription der berühmtesten Solo-Passagen Parkers. Erhältlich in verschiedenen Tonarten, mit Begleit-CD (Stereo: Solist kann ausgeblendet werden), mit Angabe der ursprünglichen Plattenaufnahmen. Für Jazzmusiker ein Muss.
- Robert G. Reisner (Hrsg.): Bird. The Legend of Charlie Parker. Da Capo Paperback, New York 1987, ISBN 0-306-80069-1 (mit Diskografie)
- - Stellt Interviews mit Bekannten Charlie Parkers sehr gut zusammen.
- Ross Russell: Bird Lives. The High Times And Hard Life of Charlie (Yardbird) Parker. Quartett Books, London 1980, ISBN 0-704-33094-6
- deutsch: Charlie Parker. Die Geschichte von Charlie 'Yardbird' Parker. Droemer Knaur Verlag, München 1991, ISBN 3-426-02414-4
- - Die Charlie Parker-Biografie. Spannend geschrieben, mit vielen Details, aber auch ein paar sachlichen Fehlern. Wird von Musikern wie Miles Davis deswegen heftig kritisiert. Falsch ist auch die Charakterisierung Dean Benedettis und seine angebliche Verwendung von Stahlbandmaschinen für seine Parker-Aufnahmen (es waren tatsächlich die leichter zu transportierenden Acetatschneider und Magnetbänder auf Papierbasis).
- Studs Terkel: Giganten des Jazz. Zweitausendeins, Frankfurt 2005. ISBN 3-86150-723-4
- Carl Woideck: Charlie Parker. His Music and Life. University of Michigan Press, Ann Arbor Mich 1996, ISBN 0-472-10370-9 (illustriert, mit Notenbeispielen)
- Carl Woideck: The Charlie Parker Companion. Six decades of commentary. Schirmer Books, New York 1998, ISBN 0-02-864714-9
- Bill Moody: Bird lives! Roman. Unionsverlag, Zürich 2006. ISBN 3-293-00356-7
Thema ist ein Mord in der Jazz Szene. Der Mörder arbeitet mit versteckten Hinweisen auf Charlie Parker. - Wilson, Peter Niklas & Goeman, Ulfert: Charlie Parker - Sein Leben, seine Musik, seine Schallplatten, Schaftlach, Oreos (Collection Jazz), 1988, ISBN 3-923657-12-9
- Dr. Thomas Hirschmann: Charlie Parker: Kritische Beiträge zur Bibliographie sowie zu Leben und Werk, Verlag Hans Schneider (Gebundene Ausgabe - 1994), ISBN-10: 3795207681, ISBN-13: 978-3795207687
Filmografie
- (1988) Bird - Regie: Clint Eastwood. 161 Min. Mit Forest Whitaker als Charlie „Bird“ Parker
- Vor seiner Schauspieler- und Regielaufbahn trat Eastwood in Oakland als Pianist in Nachtclubs auf. So konnte er Parker noch auf der Bühne erleben. Eastwood hatte auch das Glück, für seinen Film noch mit dessen Witwe Chan Parker reden zu können. Seine Hommage an Bird, die Eastwood selbst finanzierte, gilt bei den Kennern der Materie als bester Jazzfilm überhaupt. Umstritten war bei einigen Jazzfans lediglich das Verfahren, die authentische Solostimme von Parker mit einer heutigen Studio-Band zu unterlegen. Der Film bekam nur einen Oscar für den besten Ton, Whitaker erhielt für seine Darstellung die goldene Palme von Cannes. Eastwood wurde mit dem Golden Globe für die beste Regie 1988 ausgezeichnet. (arte über den Film „Bird“)
- (1987) Bird Now (Dokumentarfilm). Regie: Marc Huraux. 90 Minuten. Deutlich authentischer als der Clint-Eastwood-Film, mit Interviews u. a. von Parkers Ehefrauen Chan Parker-Woods und Doris Parker (Vorlage:IMDb Titel)
Quellen
Weblinks
- Tribute Page
- Biografisches bei Jazzine
- Charlie Parker bei JazzEcho (alle Veröffentlichungen komplett anhörbar als RealAudio)
- Detaillierte Diskographie von Charlie Parker
Personendaten | |
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NAME | Parker, Charlie "(Yard)bird“ |
ALTERNATIVNAMEN | geb. Charles Christopher Parker |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jazz-Saxophonist (Alt-Sax) |
GEBURTSDATUM | 29. August 1920 |
GEBURTSORT | Kansas City, Kansas, USA |
STERBEDATUM | 11. März 1955 |
STERBEORT | New York, USA |
- ↑ Interview mit John McLellan, Charlie Parker und Paul Desmond im Januar 1953, WHDH radio station Boston. The interview appears on Philology Volume 8.