Biloxi (Mississippi)

Biloxi (nach dem gleichnamigen Indianerstamm Biloxi) [ ] ist eine Stadt im Harrison County im Süden des US-Staates Mississippi mit 50.644 Einwohnern in 19.588 Haushalten (laut Zählung im Jahr 2000), die vor allem Arbeitsplätze in Spielkasinos, im Tourismus, in der Keesler Air Force Base (KAFB) und in der Fischerei haben. Biloxi hat eine Größe von 120,5 km², wovon 98,5 km² auf Land- und 22 km² auf Wasserfläche entfallen. Viele der 22.115 Gebäude der Stadt wurden durch den Hurrikan Katrina am 29. August 2005 zertrümmert, zahlreiche Einwohner starben. Durch die Zerstörung der Hotels, Motels und der Spielkasinos gingen tausende Arbeitsplätze verloren. Als Mississippis Gouverneur Haley Barbour in das Katastrophengebiet kam, sagte er: Biloxi ist nicht zerstört, Biloxi existiert nicht mehr.
Biloxi liegt auf einer Halbinsel an der Küste des Golfes von Mexiko, das Meer ist jedoch relativ seicht, da eine Inselkette vorgelagert ist. Biloxi ist bekannt für seine so genannten Antebellum-Häuser, die malerisch an der Küstenstraße des U.S. Highway 90 liegen. Eines dieser Gebäude war der letzte Wohnsitz von Jefferson Davis, dem Präsidenten der konföderierten Südstaaten im amerikanischen Bürgerkrieg, und beherbergt heute ein Museum. Unweit davon entsteht 2005 einer der größten Museumskomplexe der Südstaaten, der von dem Stararchitekten Frank O. Gehry entworfen wurde.
Die Liberalisierung der Glücksspielgesetze in Mississippi hat in Biloxi mehrere große Casinos entstehen lassen. Die Stadt gilt als Glückspielzentrum der südlichen USA und ist ein beliebtes Reiseziel vor allem für Tagesausflügler aus den Nachbarstaaten, vor allem aus den nahe liegenden Städten New Orleans und Mobile.
Wahrzeichen von Biloxi ist der historische Leuchtturm, der auf einer Verkehrsinsel inmitten des in den siebziger Jahren entstandenen Highway 90 steht. Er hielt dem Hurrikan Katrina stand. Im benachbarten Gulfport befindet sich der Gulfport-Biloxi International Airport, der auch die Stadt Biloxi versorgt. Nahe Biloxi befindet sich die Keesler Air Force Base (KAFB), eine Basis der US-Airforce.
Söhne und Töchter der Stadt
- Fred Haise, ehemaliger US-amerikanischer Astronaut
- Chris LeDoux, Country-Sänger und professioneller Rodeo-Reiter
- George E. Ohr (1857-1918), der verrückte Töpfer von Biloxi
- Eric Roberts, US-amerikanischer Schauspieler
Hurrikan Katrina im Jahr 2005
Der Hurrikan Katrina hatte am 29. August 2005 eine Windgeschwindigkeit von 217 km/h und verursachte eine bis zu neun Meter hohe Flutwelle, die die Stadt Biloxi überflutete und große Zerstörungen anrichtete. Nur wenige größere Betongebäude sind stehen geblieben, auch sie sind schwer beschädigt. Einige der im Hafen vertäuten schwimmenden Kasinos wurden losgerissen und vom Sturm bis zu 500 Meter weit aufs Land geworfen, was dort weitere Zerstörungen zur Folge hatte.
Zuvor war die Stadt evakuiert worden. Zahlreiche Einwohner, die sich nicht evakuieren ließen, sind durch die Flutwelle in ihren eigenen Häusern ertrunken oder mit den Trümmern ihres Hauses von der Flutwelle fortgetragen worden. Allein in einem einzigen zerstörten Wohnblock kamen rund 30 Menschen ums Leben.
Wegen der Zerstörung der meisten schwimmenden Spielkasinos, vieler Hotels und Motels sowie zahlreicher Industriebetriebe der Stadt gingen tausende Arbeitsplätze verloren. Inzwischen haben das Repräsentantenhaus und der Senat des Staates Mississippi das Glücksspielgesetz so geändert, dass die Kasinos der Küstenregion ihre Gebäude bis zu 800 Fuß vom Wasser entfernt auf dem Land errichten dürfen und sie nicht mehr im Wasser verankern müssen (Anfang Oktober 2005).
Weblinks
- Offizielle Seite der Stadt Biloxi (engl.)
- Ich habe noch nie soviel Zerstörung gesehen (Stand: 31.08.2005 FAZ.net)
- Der Küstenort Biloxi nach dem Hurrikan. Über allem liegt eine gespenstische Stille (Stand: 02.09.2005 11:08 Uhr Tagesschau)
- Matthias Rüb, Biloxi: Wir haben uns mit dem Gartenschlauch aneinandergebunden (Stand: 02.09.2005 FAZ.net)
- Weggeschwemmte Leben in Biloxi (Stand: 02.09.2005 sueddeutsche.de)