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Hafen Dortmund

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Datei:Hafen um 1920.jpg
Der Dortmunder Hafen um 1920
Dortmunder Hafen mit Hafenamt während des Hafenfestes 2004
Containerhafen Dortmund
Altes Hafenamt Dortmund

Die Errichtung des Dortmunder Hafens am Dortmund-Ems-Kanal begann 1895. 1899 wurde der Hafen durch Kaiser Wilhelm eröffnet. In den 20er und 30er Jahren wurde der vorwiegend zum Umschlag von Getreide, Kohle und Erz dienende Hafen ausgebaut. Es wurden weitere Hafenbecken angelegt und die Verwaltungsinfrastruktur (Altes Hafenamt Dortmund) erweitert. Heute besitzt der Dortmunder Hafen als größter Kanalhafen Europas 10 Hafenbecken mit einer Uferlänge von 11 km. Der Dortmunder Hafen ist Namensgeber für den umliegenden statistischen Unterbezirk des Stadtbezirkes Innenstadt-Nord.

Seine größte wirtschaftliche Bedeutung erlangte der Hafen nach dem 2. Weltkrieg. Im Jahre 1972 wurden hier 6,2 Mio. Tonnen umgeschlagen. Auch die Fertigstellung eines Containerhafens 1987 konnte den schleichenden Niedergang des Hafens, hervorgerufen durch die Stilllegung von Kohle- und Stahlindustrie in Dortmund, nicht aufhalten.

2005 wurden im Dortmunder Hafen 2.709.900 Tonnen umgeschlagen. 2006 wurden im Hafen trotz einer vierwöchige Sperrung des Dortmund-Ems-Kanals aufgrund von Reparaturarbeiten an der Schleuse Henrichenburg 2.960.200 Tonnen Fracht umgeschlagen. Das entspricht einer Steigerung um 9,2 Prozent.

Der Umschlag nach Warengruppen stellte sich wie folgt dar:

Warengruppe Tonnage 2005 Tonnage 2006
Baustoffe 982.000 t 934.000 t
Mineralöle 621.100 t 647.000 t
Eisen und Stahl 294.400 t 334.000 t
Schrott 219.800 t 216 .000 t
Kohle- und Koks 148.000 t 272.000 t
Andere Warengruppen 442 600 t 557.000 t

Quelle: Dortmunder Hafen AG

Aufgrund der steigenden Tonnagezahlen der anderen Warengruppen (Containerumschlag) und der Eröffnung des Ikea-Europalagers in unmittelbarer Nähe des Hafens wird für 2008 ein weiteres Containerterminal projektiert.

Die Lokalpolitik denkt daher verstärkt über eine Umnutzung des Hafens nach. Geplant sind der Bau einer Marina sowie die Errichtung von hochwertigen Freizeit- und Wohnflächen am Wasser. Gegen die Einrichtung einer Marina richtet sich jedoch nicht nur der Wunsch nach Erhaltung des Industriestandorts, sondern auch Bedenken des Bundesleistungszentrums Rudern in Dortmund. Mit der Errichtung und Erweiterung der Hafengastronomie „Solendo“ seit dem Sommer 2005 zeigen sich dennoch erste Umnutzungstendenzen im Stil des Duisburger Innenhafens.

Baudenkmal Altes Hafenamt

Wappen der Städte Dortmund und Emden am Hafenamt

Zur Einweihung des Dortmunder Hafens am 11. August 1899 durch Kaiser Wilhelm II. wurde im Hafen das Alte Hafenamt errichtet. Nach Entwürfen von Stadtbaurat Friedrich Kullrich wurde auf einem sechseckigen Grundriss ein zweigeschossiger Bau mit großem Frontturm erbaut, der nicht zufällig an einen Leuchtturm erinnert. Diese Assoziation wird neben der äußeren Form durch einen Umgang um den Turmkern verstärkt. Im Turm richtete man ein „Kaiserzimmer“ ein, dessen Außenbrüstung die von Delphinen getragenen Wappen der Städte Dortmund und Emden zeigt.

Die ursprünglich als Turmbekrönung angebrachte Eisengitterkonstruktion wurde um 1930 wegen Baufälligkeit abgetragen und erst 1986 durch eine Rekonstruktion aus feuerverzinktem Stahl ersetzt, nachdem das Innere des Gebäudes bereits 1982-1983 wieder hergerichtet worden war. Die Kugel auf der Turmspitze ist als „Zeitball“ zu verstehen, die Spitze dient als Fahnenmast. 1986 wurde neben der Turmbekrönung auch der gesamte Außenbau restauriert.

Bis 1962 war das Alte Hafenamt Sitz der Dortmunder Hafen AG. Das Gebäude wird 2007 von der Wasserschutzpolizei und für eine Ausstellung zum Thema Hafen und Schifffahrt genutzt.

Das Alte Hafenamt liegt am Sunderweg im Übergang zur Kanalstraße. Die zentrale Lage im Zentrum des Kanalhafens wird weiterhin dadurch betont, dass die Brücke über den Stadthafen direkt auf den Turm zuläuft und die Fahrbahn erst kurz vor dem Gebäude nach Westen ausschert. Durch den erhöhten Bauplatz ist das nachts angestrahlte Gebäude weithin sichtbar.

Das Alte Hafenamt, dessen Abriss in den 1950er Jahren bereits geplant war, ist heute eins der Wahrzeichen der Dortunder Nordstadt und Teile der „route industriekultur“.


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