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Wahrenbrück

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Datei:Wahrenbrück.jpg
Wappen der Stadt Wahrenbrück

Wahrenbrück ist ein Ortsteil der Stadt Uebigau-Wahrenbrück im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und liegt etwa fünf Kilometer nördlich der Stadt Bad Liebenwerda.



Geschichte

Bedeutung des Ortsnamens

1199 ? Uardenbruke (Wardenbrücke) setzt sich aus der einzigartigen Wortschöpfung Warte, was einen Beobachtungs, oder auch nach dem althochdeutschem warta "warnen" und "wahren" abgeleitet wird, und Brücke. Demnach Brücke bei einer Warte.[1]

Chronik

Im Jahre 1199 ? legt Konrad II. von Landsberg in Villa Uardenbruke die Grenzen des Klosters Dobrilugk. Vermutlich am Übergang an der Schwarzen Elster befand sich eine Burg. 1202 Schlichtete Konrad II. einen Streit zwischen dem Priester Hartbertus und dem Kloster der Zisterzienser in Dobrilugk. 1210 schenkt Konrad II in Villa Wardenbrucke dem Kloster 16 Hufen in Lupsch. Heinrich der Erlauchte verleiht dem Kloster in Dobrilugk 1251 das Patronat über die Kirche in Wahrenbrück. Im Vertrag von Rochlitz 1289 versprach Albrecht der Entartete seinem Sohn Friedrich Tutadas Gebiet, verkaufte es dann aber an Friedrich I. (Meißen). 1300 ist Diezmann, Albrechts Sohn im Besitz des Ortes und das Kloster Dobrilugk erwirbt die Mühle im Ort von Otto von Ileburg. Im Vertrag von Tangermünde 1312 wird Wahrenbrück Brandenburg zugesprochen. 1340 wurde Wahrenbrück erstmals als oppidum (Stadt) in einer ileburgischen Urkunde genannt. Von den Brandenburgern wurde die Stadt 1347, 1350 und 1353 an Meißen verpfändet und schließlich verkauft. Um 1383 kam Wahrenbrück in den Besitz Kursachsens. Die Ileburger besaßen die Stadt Wahrenbrück zusammen mit weiteren Städten wie Liebenwerda, Uebigau, Sonnewalde, Dahlen, Strehla sowie den Dörfern Bönitz, Schmerkendorf, Marxdorf, Kölsa, Zinsdorf, Grabow(Wüst), Kiebitz, Bomsdorf, Langennaundorf, Beutersitz, Wildgrube. seit dem 13. Jahrhundert traten die Ileburger zunächst als Vögte und später als Besitzer auf. Ab 1384 wurde die Herrschaft von Kursachsen an die Herren von Köckritz verpfändet und 1385 teilweise, 1391 dann vollständig wieder eingelöst.1422 gehört Wahrenbrück zum Leibgedinge der Herzogin Offka, Witwe des Kurfürsten Albrecht III.. 1459 wurde die Stadt Wahrenbrück in die Bömisch-Sächsische Erbeinigung aufgenommen.

Im Dreißigjährigem Krieg wurde die Stadt 1631 durch Kroaten verbrannt, 1637 und 1643 durch schwedische Truppen belagert und zerstört, zudem wütete die Pest, sodass nur fünf bis sechs Mann überlebten.

Die Bewohner lebten von Ackerbau, Viehzucht und Handwerk. Von Buckowien übernahm die Stadt den Wachs-, Honig- und Bienenmarkt.

Die Schule ist zwischen 1529 und 1533 erbaut worden. 1710 wird die Kantorschule erbaut. Zeitweise waren bis zu 13 Dörfer in Wahrenbrück eingepfarrt. 1730 wird die Kursächsische Postmeilensäule direkt an der Brücke über die Schwarze Elster errichtet.

Carl Heinrich Graun-Denkmal in Wahrenbrück

Wahrenbrück gehörte zum kursächsischem Amt Liebenwerda und wurde 1816 Teil des durch den Wiener Kongress entstandenen Landkreises Liebenwerda. Wahrenbrück war die kleinste Stadt in der preußischen Provinz Sachsen. 1869 wurde zu Ehren des Hofkapellmeisters Carl Heinrich Graun ein Denkmal errichtet.[2] [3]

Wahrenbrück war die kleinste Stadt der DDR. Zum 27. September 1998 wurden die Gemeinden Beiersdorf, Beutersitz, Bönitz, Domsdorf, Kauxdorf, Marxdorf, Prestewitz, Rothstein, Saxdorf, Wildgrube und Winkel in die Stadt Wahrenbrück eingemeindet. Am 31. Dezember 2001 wurde Wahrenbrück und die Stadt Uebigau mit den Gemeinden Bahnsdorf, Drasdo und Wiederau in Uebigau-Wahrenbrück umbenannt und eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1816 443
1910 648
1929 651
2007 721

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Heimatmuseum in Wahrenbrück
  • Wahrenbrücker Heimatstube
  • kleiner Spreewald Wahrenbrück





Einzelnachweise

  1. Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968
  2. Geschichte des Kreises LiebenwerdaGeschichten der Territorien und Kreise der Provinz Sachsen, Band 1: Geschichte des Kreises Liebenwerda, Heinrich Nebelsieck
  3. Heimatkunde für den Kreis Liebenwerda O. Bornschein, O.F. Gandert 1929 Verlag C. Ziehlke

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