Lothar Bisky
Prof. Dr. Lothar Bisky (* 17. August 1941 in Zollbrück, Kreis Rummelsburg in Pommern) ist ein deutscher Politiker (PDS).
Er war von 1993 bis 2000 und ist erneut seit 2003 Bundesvorsitzender der PDS.

Ausbildung und Beruf
Nach der Flucht der Familie aus Pommern ist Bisky in Schleswig-Holstein aufgewachsen. 1959 ging er als 18jähriger alleine in die DDR. Nach dem Abitur studierte er hier von 1962 bis 1963 Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin und von 1963 bis 1966 Kulturwissenschaften an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Er beendete sein Studium als Diplom-Kulturwissenschaftler und war dann ab 1966 zunächst als wissenschaftlicher Assistent und dann von 1967 bis 1980 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Abteilungsleiter am Zentralinstitut für Jugendforschung in Leipzig tätig. 1969 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. und 1975 schließlich seine Habilitation zum Dr. sc. phil.. 1979 nahm er den Ruf der Humboldt-Universität als Honorarprofessor an und war anschließend von 1980 bis 1986 Dozent an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. 1986 folgte er dem Ruf als ordentlicher Professor für Film- und Fernsehwissenschaft an die Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg, deren Rektor er auch von 1986 bis 1990 war.
Familie
Lothar Bisky ist verheiratet und hat drei Söhne. Der älteste Sohn Jens Bisky ist Journalist und Schriftsteller, der zweitgeborene Sohn Norbert Bisky ist Maler.
Partei
1963 wurde Bisky Mitglied der SED. Von 1989 bis 1991 gehörte er dem Präsidium der jetzt in PDS umbenannten Partei an. Von 1991 bis 1993 war er PDS-Landesvorsitzender in Brandenburg. Von 1993 bis 2000 sowie seit dem 29. Juni 2003 war bzw. ist er erneut Bundesvorsitzender der PDS.
Abgeordneter
Bisky gehörte von März bis Oktober 1990 der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR an. Seit 1990 ist er Mitglied des Landtages von Brandenburg und seitdem auch Vorsitzender der PDS-Landtagsfraktion. Von 1992 bis 1994 leitete er als Vorsitzender den Landtags-Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Vorwurfes der IM-Tätigkeit gegen den damaligen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe.
Sonstiges
Lothar Bisky soll unter dem Decknamen "Bienert" ebenfalls für das Ministerium für Staatssicherheit der DDR gearbeitet haben.