Landkreis Börde
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Verwaltungssitz: | Haldensleben |
Fläche: | 2366 km² |
Einwohner: | 187.833 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 79 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | künftig BK, derzeit noch BÖ und OK |
Kreisschlüssel: | 15 0 83 |
Kreisgliederung: | 117 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Gerikestraße 104 39340 Haldensleben |
Webpräsenz: | www.boerdekreis.de |
Landrat: | Thomas Webel (CDU) |
Sachsen-Anhalt-Karte | |
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Der Landkreis Börde entstand im Zuge einer Gebietsreform am 1. Juli 2007 als eine Gebietskörperschaft im Bundesland Sachsen-Anhalt durch die Fusion von Bördekreis und Ohrekreis.
Geschichte
Die historischen Wurzeln des Landkreises sind vielgestaltig und reichen bis in das Mittelalter zurück. Den flächenmäßig größten Anteil hatte das 968 entstandene Erzbistum Magdeburg, dessen Einflussbereich den östlichen und nördlichen Teil des heutigen Kreisgebietes abdeckte und zu dem die Städte Wanzleben, Wolmirstedt und Haldensleben, aber auch ganz im Westen Oebisfelde gehörten. Das noch ältere, im 9. Jahrhundert gegründete Bistum Halberstadt beherrschte den Südwesten, unter anderem mit den Ortschaften Gröningen, Oschersleben und Weferlingen. Mit einer schmalen Landzunge, die von Norden her bis Flechtingen reichte, war auch die zum Kurfürstentum Brandenburg gehörende Altmark am heutigen Kreisgebiet beteiligt.
Während die Gebiete der Bistümer nach dem Dreißigjährigen Krieg ebenfalls unter die Herrschaft Brandenburgs kamen, überlebte die nördlich gelegene braunschweigische Exklave Calvörde mit ihren zehn Gemeinden bis 1945. Sie war seit 1343 Teil der braunschweigischen Herzogtümer, die 1918 zum Freistaat Braunschweig umgebildet wurden. Zuletzt gehörte die Exklave zum Landkreis Helmstedt.
Das brandenburgische Gebiet wurde zunächst dem Holzlandkreis, einem der vier Kreise des 1680 gegründeten Herzogtums Magdeburg, zugeordnet. Als Preußen 1815 eine Verwaltungsreform durchführte, wurden auf dem Gebiet des heutigen Landkreises die Kreise Oschersleben, Neuhaldensleben (1938 Haldensleben), Wolmirstedt und Wanzleben eingerichtet. Diese Struktur hatte bis zum 30. Juni 1994 Bestand, ehe mit der 1. Kreisgebietsreform Sachsen-Anhalts im Norden der Ohrekreis und im Süden der Bördekreis gebildet wurden. Nach nur dreizehn Jahren wurden auch diese beiden Kreise am 1. Juli 2007 zum Landkreis Börde zusammengelegt.
Geografie
Der flächenmäßig zweitgrößte Landkreis Sachsen-Anhalts ist landschaftlich vielfältig gegliedert. Die landwirtschaftlich sehr ertragreiche Magdeburger Börde deckt den gesamten Süden ab. Den Gegenpol im Norden bildet die rund 850 km² große Colbitz-Letzlinger Heide, auf deren Sandboden neben Kiefernwälern der größte geschlossene Lindenwald Europas (ca. 185 ha) steht. Ihr schließt sich westlich, getrennt durch den Mittellandkanal, das Landschaftsschutzgebiet „Flechtinger Höhenzug“ an, das ebenfalls von Wald bewachsen ist, aber Erhebungen bis zu 150 Meter aufweist. Die höchste Erhebung des Landkreises ist jedoch mit 211 Metern der südlich der Autobahn A 2 nahe der Grenze zu Niedersachsen gelegene Heideberg. Von zahlreichen künstlich angelegten Entwässerungsgräben zieht sich im Nordwesten das Niederungsmoor Drömling hin. Es wird von den Flüssen Aller und Ohre entwässert, die den Landkreis von Süden nach Norden durchfließen, während die Bode den Süden berührt. Der bedeutendste Fluss ist jedoch die Elbe, die im Osten die Kreisgrenze bildet.
Politik
Landrat
Am 22. April 2007 wurde Thomas Webel (CDU) mit 50,1 Prozent der gültigen Wählerstimmen zum Landrat gewählt. Er war zuvor bereits Landrat in den ehemaligen Landkreisen Wolmirstedt (1990-1994) und Ohrekreises (1994-2007).
Kreistag
(Ergebnis der Kommunalwahlen vom 22. April 2007)
CDU | SPD | Die Linke | FDP | Bündnis 90/ Die Grünen |
FUWG1 | Gesamt | |
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2007 | 21 | 14 | 9 | 5 | 2 | 3 | 54 |
1Freie und unabhängige Wählergemeinschaft
Vorsitzender des Kreistages ist Dr. Karl-Heinz Daehre (CDU).
Wappen
Blasonierung: „In rot ein reitender silberner Krieger, die gesenkte Knebellanze in der Rechten und mit dem Rundschild am linken Arm den oberen Teil des gegürteten Schwertes verdeckend, der gezäumte silberne Hengst schreitend auf einer zum Mäander gewundenen silberner Schlange, deren Kopf sich am linken Schildrand abwärts in den Schildfuß senkt (Hornhausener Reiter).“ [1]
Infrastruktur
Verkehr
Mit der Autobahn A 2 und dem Mittellandkanal durchqueren zwei wichtige Verkehrswege Deutschlands den Landkreis. Künftig wird auch die Autobahn A 14, die zurzeit (2007) bis nahe Wolmirstedt reicht, fast das gesamte östliche Kreisgebiet berühren. Die wichtigsten Bahnstrecken sind die Verbindungen Hannover - Berlin, Magdeburg - Stendal, Magdeburg - Halberstadt und Magdeburg - Oebisfelde.
Wirtschaft
Die industriellen Schwerpunkte liegen, beeinflusst von der unmittelbaren Nähe zur Landeshauptstadt Magdeburg, im Osten des Landkreises, wo sich in den Gewerbegebieten bei Barleben über Irxleben, Hermsdorf bis Sülzetal leistungsstarke Unternehmen angesiedelt haben.(Magdeburger Speckgürtel) Bei Zielitz befindet sich eine der größten Kaliföderstätten Deutschlands und in Klein Wanzleben hat eine der beiden Zuckerfabriken Sachsen-Anhalts ihren Standort. Die in der Magdeburger Börde ansässigen Landwirtschaftsbetriebe, die hauptsächlich Zuckerrüben und Weizen anbauen, gehören zu den profitabelsten in Deutschland. Zu den größten Arbeitgebern im industriell unterentwickelten Norden gehört die Bundeswehr, die in der Colbitz-Letzlinger Heide einen großen Truppenübungsplatz betreibt. Zunehmend an Bedeutung gewinnen auch die Windkraftanlagen, mit mehr als 310 Aggregaten hält der Landkreis Börde die Spitzenstellung in Sachsen-Anhalt. In der westlich gelegenen Gemeinde Morsleben befindet sich Deutschlands einziges Atommüll-Endlager. Nach Westen und Norden hin nimmt die Wirtschaftskraft stark ab. Einwohner zwischen Oebisfelde und Flechtingen pendeln vielfach nach Westen, z. B. zum grenznahen VW-Werk Wolfsburg.
Einwohner
Besiedlung
Mit 79 Einwohnern je km² liegt der Landkreis Börde weit unter dem Durchschnitt des Bundeslandes Sachsen-Anhalt mit 119 Einwohnern (2007). Die Kreisstadt Haldensleben hat als größte Stadt weniger als 20.000 Einwohner, dagegen gibt es im Bördegebiet zahlreiche Dörfer mit mehr als 1.000 Einwohnern. In der Bevölkerungsdichte gibt es ein deutliches Gefälle von Osten nach Westen.
Städte und Gemeinden
(Einwohner am 31. Dezember 2006)
- Barleben (9.267)
- Haldensleben, Stadt (19.618)
- Niedere Börde [Sitz: Groß Ammensleben] (7.680)
- Sülzetal [Sitz: Osterweddingen] (9.814)
Verwaltungsgemeinschaften mit ihren Mitgliedsgemeinden
* Sitz der Verwaltungsgemeinschaft