Granate
Die Granate (ital. granata Granatapfel) ist ein mit einer Sprengladung gefülltes und mit einem Zünder versehenes Hohlgeschoss.
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Die Granate kann je nach Füllung folgende Wirkungen erzielen:
- Durchschlag
- Sprengung
- Splittern (Brisanzgranate)
- Brandauslösung (Brandstoffe z.B Thermit, Napalm, Phosphor usw.)
- Giftwirkung (Biologisch, Chemisch)
- Radioaktivität
- Blendung
Wird die Granate aus einem gezogenen Rohr (z.B. bei einer Kanone) verschossen, so hat sie Führungsringe zur Aufnahme des Dralls. Diese sind meist aus Kupfer. Geschosse für Granatwerfer sind meist flügelstabilisiert.
Raketengetriebene Granaten werden von einem Werfer aus abgefeuert. Diese Werfer haben den Vorteil, dass sie tragbar sind.
Handgranaten oder auch Wurfgranaten sind Hohlgeschosse kleineren Kalibers und geringen Gewichts (bis 1 kg), welche mit der Hand geworfen werden.
Granaten können auch mit einem Granataufsatz von Gewehren (Anbau-Granatwerfer), oder mittels spezieller Granatpistolen verschossen werden. Üblicherweise hat diese Munition ein von der NATO standardisiertes Kaliber.
Neben der einfachen Sprenggranate gibt es spezielle Anordnungen der Wirkladung, um eine höhere Effektivität gegen bestimmte Ziele zu erreichen. Beim inneren Aufbau kann die Effektivität gegen bestimmte Ziele z.B. durch eine Hohlladung vergrössert werden. Beim äußeren Aufbau, also dem Mantel, ist dieser meist aus Stahl und vorfragmentiert, um eine möglichst hohe Splitterwirkung zu erzielen. Der Sprengstoff wird heutzutage meist von vorne eingebracht. Auf diese Weise kann man die Granate mit einem geschlossenen Boden fertigen, was ein Durchschlagen der Verbrennungsgase der Treibladung zuverlässig verhindert. Die Innenseite der Geschosshülle wird meist lackiert, um zum einen eine zuverlässige Haftung zwischen Sprengstoff und Hülle zu gewährleisten und zum anderen unerwünschte chemische Reaktionen zwischen Hülle und Sprengstoff auszuschließen.
Eine 155 mm Sprenggranate enthält beispielsweise 7 kg Sprengstoff bei 42 kg Gesamtgewicht. Übertrifft der Sprengstoffanteil 20% des Gesamtgewichtes, so spricht man auch von Minengranaten. Diese enthalten einen Sprengstoffanteil von bis zu 35%. Dadurch erhöht sich die Wirkung des Gasschlages, allerdings sinkt die Durchschlagsleistung und die Splitterwirkung, auf Grund des geringeren Geschoßgewichtes ist die Genauigkeit auf größere Entfernungen jedoch schlechter.
Der Name 'Granate' leitet sich tatsächlich vom Granatapfel ab. Die ersten Handgranaten, die im Mittelalter verwendet wurden, hatten eine dem Granatapfel sehr ähnliche Form. Diese bestanden ebenfalls aus einem hohlen Metallkörper, der mit Schwarzpulver gefüllt war, jedoch wurden sie mit einer Lunte gezündet. Der Nutzen einer solchen Waffe im Mittelalter bestand hauptsächlich darin, dass man sie über eine Festungsmauer werfen konnte und somit relativ gefahrlos den Feind im inneren einer Burg vor deren Erstürmung ausschalten konnte.