Krieg und Frieden (1956)
Film | |
Titel | Krieg und Frieden |
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Originaltitel | War and Peace |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1956 |
Länge | 208 Minuten |
Stab | |
Regie | King Vidor |
Produktion | Dino De Laurentiis/Paramount |
Musik | Nino Rota |
Kamera | Jack Cardiff |
Besetzung | |
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Der Monumentalfilm Krieg und Frieden wurde vom US-amerikanischen Regisseur King Vidor nach dem Buch Krieg und Frieden von Leo Tolstoi gedreht.
Handlung
Russland 1812: Andrej Bolkonskij und Pierre Besuchow, beide Mitglieder der Moskauer Oberschicht, sind Freunde. Pierre, der einzige, aber uneheliche Sohn eines russischen Adeligen, kann den richtigen Weg seines Lebens nicht finden und ist ständig dem Trunk und dem Glücksspiel verfallen. Aber auch Andrej ist nicht glücklich: obwohl mit einer der begehrenswertesten Frauen Moskaus verheiratet, findet er ihre Anhänglichkeit und die ständigen gesellschaftlichen Verpflichtungen als lästig und fühlt sich in seinen Entwicklungsmöglichkeiten behindert. Darum ist für ihn der anstehende Krieg mit Napoleon Bonaparte die ersehnte Möglichkeit, auszubrechen. Er zieht als Offizier mit der russischen Armee Napoleon und seinen Truppen entgegen. In der Schlacht bei Austerlitz begegnet er dem berühmten Herrscher das erste Mal.
Pierre, dessen Vater mittlerweile verstorben ist und ihm sein ganzes Vermögen hinterlassen hat, verbringt viel Zeit bei der lebensfrohen Moskauer Familie Rostova. Die jüngste Tochter, die jugendlich lebenslustige Natascha, hegt besondere Gefühle für Pierre, die sich jedoch erst nur in Freundschaft ausdrücken. Pierre heiratet zunächst die junge, schöne Elena Kuragin. Doch diese Ehe erweist sich schon bald als schwerer Fehler, da sie ihn wohl nur seines Geldes wegen gewählt hat und ihn mit dem leichtlebigen Dolokhov betrügt. Nach einem Duell mit Dolokhov läßt Pierre sich scheiden. Auch Andrej ist wieder frei: Seine Frau ist während seiner Abwesenheit verstorben. Während er als Gast auf dem Landsitz der Familie Rostova weilt, verliebt er sich in Natascha und sie sich -scheinbar- in ihn. Doch nach Willen von Andrejs störrischem und griesgrämigen Vaters dürfen sie erst in einem Jahr heiraten. Andrej reist als Gesandter in das Lager Napoleons, der mittlerweile an der Grenze zu Rußland steht. Bonaparte weist die Bitte um Rückzug zurück, fällt in Rußland ein und marschiert auf Moskau zu.
Derweil beginnt Natascha eine Affäre mit Elena Kuragins Bruder Anatol, der genauso wenig Charakter wie seine Schwester besitzt. Natascha, die dafür kein Einverständnis von ihrer Familie erhoffen kann, will heimlich mit ihm fliehen und ihn heiraten. Pierre kann die Aktion jedoch verhindern und veranlaßt Anatol, aus Moskau zu verschwinden. Andrej erfährt von der Angelegenheit und löst enttäuscht seine Verlobung.
Napoleons Truppen erreichen Moskau. Die Bewohner sind vorher geflohen, auch die Rostovas. Um den Franzosen so wenig wie möglich zu lassen, wurde die Stadt in Brand gesteckt. Pierre will sich zu einer drastischen Tat durchringen und Napoleon aus einem Hinterhalt erschießen, hadert aber in letzter Sekunde. Er wird von den Franzosen verhaftet. Der russische Winter setzt den napoleonischen Truppen heftig zu. Bonaparte muß aufgeben und sich auf den Rückmarsch machen. Die Kriegsgefangenen, unter ihnen Pierre, werden auf dem beschwerlichen Marsch mitgeschleppt. Unter den Mitgefangenen befindet sich auch ein einfacher Soldat, ein ehemaliger armer Bauer, der trotz seiner Schicksalsschläge dem Leben positive Seiten abgewinnen kann und Pierre neuen Lebensmut gibt. Die russische Armee, die sich bisher aus taktischen Gründen nur zurückgezogen hat, greift jetzt die geschwächten Franzosen ständig an. Bei so einer Aktion, unter dem Kommando von Dolokhov, wird Pierre befreit. Er versöhnt sich mit Dolokhov, der ihn um Vergebung bittet.
Das tut Natascha auch bei Andrej, den sie in einem Verwundetenlager im Hinterland findet, bei einer Schlacht schwer verwundet und im Sterben liegend. Vor seinem Ableben verzeiht er ihr. Die Rostovas kehren in die Ruine ihres Hauses in Moskau zurück. Auch Pierre trifft dort ein. Er und Natascha, vom naiven Mädchen zur jungen Frau gereift, entdecken ihre Liebe zueinander und gehen gemeinsam in ein neues Leben.
Kritik
- Lexikon des internationalen Films: Tolstois Roman aus der russischen Gesellschaft zur Zeit der Napoleonischen Kriege, mit großem Aufwand und ausgezeichneten Schauspielern inszeniert. Obschon etwas zu glatt und ohne künstlerische Form, imponiert der Film durch beachtliche Leistungen bei der Darbietung einer Fülle von Einzelschicksalen und Massenszenen.
Siehe auch: Krieg und Frieden (1968)
Literatur
- Leo Tolstoi: Krieg und Frieden (Originaltitel: Vojna i mir). Deutsch von Werner Bergengruen. Mit einem Nachwort von Heinrich Böll. 6. Auflage, Gesamtausgabe in einem Band. Deutscher Taschenbuch-Verlag (dtv), München 2002, 1580 S., ISBN 3-423-13071-7
- Olga Litvinova, Stefan Machura: Krieg und Gesellschaft : Mehrebenenanalyse der amerikanischen und sowjetischen Verfilmungen von Tolstojs Roman "Krieg und Frieden". In: Stefan Machura, Rüdiger Voigt (Hrsg.): Krieg im Film. Münster: LIT, 2005. ISBN 3-8258-8406-6