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Kabel BW

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Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG

Datei:Kabel BW 210 63.jpg
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 2003 (Privatisierung)
Sitz Heidelberg, Deutschland
Leitung Klaus Thiemann (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 1700 (2007)
Umsatz 300 Mio. EUR (2007)
Branche Kabeltelefonie
Kabelfernsehen
Breitband-Internet
Website www.kabelbw.de

Kabel BW, die Kabel Baden-Württemberg GmbH & Co. KG, mit Sitz in Heidelberg ist der Betreiber der meisten Breitbandkabelnetze für die Fernsehverteilung im Bundesland Baden-Württemberg. Die Gesellschaft hat im Laufe der letzten Jahre viele private Kabelnetze in Baden-Württemberg aufgekauft, darunter von EnBW die Ditra (2004) und die baden-württembergischen Tochterunternehmen der Tele Columbus Südwest (2006), darunter auch die KFS in Stuttgart. Kabel BW hat etwa 650 Mitarbeiter, weitere 1000 Mitarbeiter arbeiten indirekt für Kabel BW als Installateure, Callcenter-Mitarbeiter und Vertriebsmitarbeiter.

Im Oktober 2004 sollte die Gesellschaft von Kabel Deutschland übernommen werden, doch wurde dieses vom Bundeskartellamt verhindert.

Bereits in sehr vielen Gebieten Baden-Württembergs bietet Kabel BW auch einen sehr schnellen Internetzugang und Telefonie über das Breitbandkabel an. Die Verbreitung dieser Dienste wird kontinuierlich erweitert.

Nach eigenen Angaben kann Kabel BW aktuell (2007) 3,7 Millionen Haushalte und damit über zwei Drittel der Haushalte des Landes Baden-Württemberg versorgen. Kabel BW hat derzeit 2,3 Millionen Kunden.

Digitalisierung

Vorreiter von Triple Play in Deutschland

Datei:Kabel BW logo.png
altes Unternehmenslogo (bis 31. März 2007)

Kabel BW modernisiert seit 2003 das Kabelnetz in Baden-Württemberg und macht es dadurch rückkanalfähig. Das bedeutet, dass die Bandbreite von 470 auf 862 MHz erhöht wird. Dadurch werden Kapazitäten für zusätzliche digitale Fernsehkanäle geschaffen. Durch den Rückkanal werden Telefongespräche und Internetzugriff über das Fernsehkabel möglich, sogenanntes Triple Play. Aktuell (Juli 2007) sind 3 Millionen Kabel-Haushalte und damit über 80 Prozent der Kabel-Haushalte in Baden-Württemberg an das extrem leistungsfähige Multimedia-Kabel angeschlossen, bis Ende des Jahres 2007 sollen über 3,3 Millionen Kabel-Haushalte und damit über 90 Prozent des gesamten Netzes modernisiert sein.

Verfügbarkeit

In diesen Kabelnetzen im Großraum Aalen, Mannheim, Karlsruhe, Ludwigsburg, Ulm, Reutlingen, Tübingen, Böblingen (=> Sindelfingen, Horb), Villingen, Donaueschingen, Freiburg, sowie im gesamten Ostalbkreis sind flächendeckend Kabel-Internet-Bandbreiten von bis zu 25 MBit/s und Kabel-Telefon verfügbar. Nach dem Eigentümerwechsel 2006 mit der schwedischen EQT-Gruppe als neuem Investor hat Kabel BW angekündigt, den Modernisierungskurs noch zu verstärken und bis 2008 allen Kabelhaushalten in Baden-Württemberg Triple-Play anbieten zu können.

Am 1. November 2006 hat Georg Hofer, seit 2003 Vorsitzender der Geschäftsführung, das Unternehmen verlassen. Der ehemalige E-Plus-Chef und Arcor-Vorstand Klaus Thiemann ist seitdem Vorsitzender der Geschäftsführung.


Der baden-württembergische Kabelnetzbetreiber Kabel BW realisiert in seinem modernisierten Kabelnetz extrem schnelle Breitband-Internet-Verbindungen mit äußerst kurzen Ping-Zeiten (Reaktions-Zeiten). Kabel BW bietet 3 verschiedene Tarife an: 4 MBit/s (Internet Flatrate + Telefonanschluss); 10 MBit/s (Internet Flatrate + Telefon Flatrate); 25 MBit/s (Internet Flatrate + Telefon Flatrate + Abo TV Paket)

Durchbruch beim Digitalfernsehen

Ende 2005/Anfang 2006 schloss Kabel BW mit der RTL-Familie (RTL, RTL2, VOX, n-tv, RTL Shop, Traumpartner TV) einen Vertrag über die digitale Einspeisung ins digitale Kabelnetz, einige Tage später mit der ProSiebenSat.1-Gruppe (ProSieben, Sat1, N24, Kabel 1, 9Live). Damit werden 2006 alle relevanten Sender in Baden-Württemberg nicht nur analog, sondern auch digital verbreitet (Simulcast). Bis zum Jahr 2010 soll das analoge Fernsehen deutschlandweit abgeschaltet und nur noch Digitalfernsehen verbreitet werden. Kabel BW ist weltweit der Kabelnetzbetreiber mit den meisten digitalen Inhalten: Über 600 digitale Radio- und Fernsehsender sind im modernisierten Kabelnetz zu empfangen.

HDTV im Kabel

Seit 2004 werden mit Euro1080/HD1 und seit 2005 mit HD-Hit (seit April 2007 umbenannt in Campus TV) zwei HDTV-Fernsehsender im MPEG-2-Modus im digitalen Kabel in Baden-Württemberg verbreitet. Mit Premiere und der ProSiebenSat.1-Gruppe hat Kabel BW die Einspeisung der HD-Kanäle (MPEG-4-Modus) vereinbart. Seit Mitte Mai werden nun alle HDTV-Kanäle im ausgebauten Kabelnetz eingespeist. Darunter sind ProSiebenHD, Sat.1HD, Premiere DiscoveryHD und Premiere FilmHD. Seit Ende Mai sind HDTV-fähige Set-Top-Boxen mit MPEG-4/H.264 für Kabel auf dem Markt. Seit Anfang Juni ist auch der Mannheimer HDTV-Sender Anixe TV im modernisierten Gebiet zu empfangen. Seit November 2006 ist nun auch der französische Sender LUXE HD (MPEG-4-/H.264-Modus) eingespeist. Dieser wird zusätzlich noch als „normale“ Variante (SDTV-Modus) angeboten.

Fernsehprogramme

Analoge Fernsehprogramme

Das Erste, ZDF, Südwest BW, RTL, Sat.1, ProSieben, kabel eins, RTL II, VOX, n-tv, DSF, Eurosport, Super RTL, KI.KA, NDR Fernsehen, Bayerisches Fernsehen, WDR Fernsehen, MDR Fernsehen, Das Vierte, N24, 3sat, Phoenix, ARTE, MTV, VIVA, 9Live, HSE24, QVC, sonnenklar TV, CNN International, BBC World, Comedy Central Deutschland, .

Regional sind auch folgende analoge Fernsehprogramme empfangbar:

R.TV (Karlsruhe), REGIO TV Euro 3, REGIO TV Schwaben, REGIO.TV Stuttgart, RTF.1 Neckar Alb, Tele 5, DMAX, Nick, hr-fernsehen, TV5 Europe, ORF 1, ORF 2, Bloomberg TV, TV Südbaden, RTL Shop, BBC World, RTF.1, TF1, France 2, France 3, RNFplus, SF1, SF zwei, welcom.e, L-TV und der Infokanal Kabel BW.

Digitale Fernsehprogramme

Das digitale Angebot von Kabel BW besteht derzeit aus den Digital-Paketen von ARD (ARD digital), ZDF (ZDFvision), RTL (RTL World), sowie dem Angebot des Senders Premiere: 13th Street, Scifi, Discovery Channel, Discovery Geschichte, Filmclassic, Filmfest, Nostalgie, Premiere 1, Premiere 2, Premiere 3, Premiere 4, Premiere Sport Portal, Premiere Serie, Premiere Krimi, Gesundheit, Beate-UhseTV, Animal Planet, Premiere Direkt(VOD), Thema Live, Erotik (VOD), MGM, Hit24, Classica, GoldstarTV, Heimatkanal, Premiere Start, Arena Home. Das Fremdsprachenangebot wird in den Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Polnisch und Russisch ausgestrahlt und beinhaltet das von Kabel Deutschland übernommene Pay-TV-Bouquet Kabel Digital Home, das derzeit insgesamt 34 TV-Sender und 45 Radioprogramme (Xtra Music) umfasst. Die Fernsehsender sind:
13th Street, SciFi, Sat.1 Comedy, kabel eins classics, Kinowelt TV, AXN, Silverline, Planet, XXP Digital, Deutsches Wetter Fernsehen, The History Channel, National Geographic Channel, E! Entertainment, Fashion TV, Wein TV, tv.gusto premium, G-TV, BBC Prime, Toon Disney und Toon Disney zeitversetzt, Playhouse Disney, Boomerang, Motors TV, Extreme Sports, NASN, ESPN Classic, Sailing Channel, Trace.TV, MTV Dance, MTV Hits, VH1 Classic, Volksmusik TV, Gute Laune TV und Playboy TV. Die Sender der ProSiebenSat.1 Media-Gruppe (u. a. ProSieben, Sat.1, kabel eins und N24) werden digital und unverschlüsselt im gesamten Netz der Kabel BW eingespeist. Eine entsprechende Vereinbarung über die Einspeisung im gesamten Netz wurde am 6. Februar 2006 unterzeichnet, die flächendeckende Einspeisung sollte ursprünglich im 1. Quartal erfolgen. Kabel BW war nach eigenen Angaben zuversichtlich, bis zur Fußball-WM 2006 eine Lösung gefunden zu haben. Kurz vor der WM wurde der Termin dann nochmals revidiert und auf "unmittelbar nach der WM" festgesetzt. Seit 26. Juli 2006 stehen die Sender nun überall zur Verfügung. Kabel BW führte dazu eine große Umbelegungsaktion im analogen wie auch digitalen Bereich durch, unter anderem wurden dazu einige analoge Kanäle abgeschaltet und viele digitale Kanäle auf die Modulationsart QAM256 umgestellt. In Zukunft werden alle digitalen Sender nur noch in dieser Modulationsart übertragen. Aufgrund ihrer erhöhten Störanfälligkeit kann es schneller zu Empfangsproblemen, insbesondere im Bereich noch nicht modernisierter Empfangsanglagen führen. In Gebieten, in denen das digitale Netz modernisiert ist, sind zur Zeit (2007) über 650 Programme digital empfangbar, darunter Tele 5, Prometheus Wissenschaftsfernsehen, STUDIO LIVE Junges Fernsehen, BWeins, BBC World, Bloomberg TV, CNBC, Deluxe Music, MTV, Nick, TV5 Europe und TRT-int, sowie die Schweizer Programme SF 1 und SF zwei (Zweikanalton aktiv, viele Sendungen in Originalsprache Englisch), die französischen Programme TF1, France 2, France 3 und France 5. In optimierten und modernisierten Regionen sind seit Mitte Januar 2006 auch wieder die Ende 2005 aus dem Paket ZDFvision entfernten Sender Eurosport und EuroNews zu empfangen.

Die österreichischen Sender des ORF wurden am 8. Februar 2007 ausgespeist, da der ORF die bis zu dem Zeitpunkt stillschweigende Duldung der Einspeisung untersagt hat. Seit Ende Mai ist nun der Sender ORF 2 Europe in den ausgebauten Kabelnetzen zu empfangen.

Klage gegen DVB-T

Gemeinsam mit dem Kabelverband ANGA hat Kabel BW gegen die Subventionierung von DVB-T durch einige Landesmedienanstalten in Deutschland vor der EU-Kommission Beschwerde eingelegt (2006). Die EU-Wettbewerbskommission gab der Beschwerde gegen die Förderpraxis recht und forderte die Medienanstalt Berlin-Brandenburg auf, die an die Privatsender gezahlten Förderentgelte umgehend wieder einzufordern. Dagegen hat die Medienanstalt Klage eingereicht, ein Urteil wurde noch nicht gesprochen (10/ 2006). Gleichzeitig ist noch eine Beschwerde bei der Wettbewerbskommission in Brüssel anhängig, die sich gegen den Aufbau der digitalen terrestrischen Infrastruktur mit Rundfunkgebühren und damit öffentlichen Geldern wendet.