Jörg Hube
Jörg Hube (* 22. November 1943 in Neuruppin) ist ein deutscher Schauspieler, Regisseur und Kabarettist.
Leben
Hube wuchs in Dießen am Ammersee und in München auf. Er verließ das Gymnasium vor dem Abitur und erlernte die Schauspielkunst an der renommierten Münchner Otto-Falckenberg-Schule und am Salzburger Mozarteum. Ab 1984 unterrichtete er selbst an der Falckenberg-Schule und leitete sie vom Frühjahr 1991 bis Sommer 1993. Sein Erstengagement führte ihn von 1968 bis 1969 ans Theater in Trier (u. a. als Der Prinz von Homburg von Heinrich von Kleist). Von dort wechselte er zurück nach München und gehörte hier von 1971 bis 1973 dem Kabarett Die Hammersänger an. 1973 bis 1975 spielte er am Münchner Theater der Jugend. Im Kabarett glänzte Hube ab 1975 mit den Programmen Herzkasperls Altstadtfunk, Herzkasperls Salto Normale und Herzkasperls Abermakaber (Buch gemeinsam mit seiner Ehefrau Elisabeth Fall). Gastspiele an verschiedenen deutschen Bühnen folgten, so z.B. 1977 als Danton in Dantons Tod bei den Festspielen von Gandersheim und 1980 in Heidelberg als Bürgermeister in Gogols Der Revisor. Regelmäßig trat Hube ab 1973 an den Münchner Kammerspielen auf. Die Theaterkritik feierte ihn besonders als Rabensteiner in Dieter Dorns Inszenierung von Weiss' Der neue Prozess und als Edgar in Franz Xaver Kroetz' Nicht Fisch nicht Fleisch (beide 1983). Dem Filmpublikum bekannt wurde er besonders durch seine Rolle in Edgar Reits' Serie Heimat und durch den Gestapo-Ermittler in Michael Verhoevens Film über die Weiße Rose - 14 Jahre später spielte er wieder in einen Film über dieses Thema, dieses mal als Vater von Sophie Scholl: Sophie Scholl – Die letzten Tage. Hube ist regelmäßig im Münchener Nationaltheater in der Operette Die Fledermaus in der Rolle des Gefängniswärters Frosch zu sehen. Sein neuestes Programm Suggardaddy (2005), in dem er zusammen mit Beatrix Doderer auf der Bühne steht, ist im Marstall des Bayerischen Staatsschauspiels und deutschlandweit zu sehen.
Theater
weitere Theaterrollen:
- 1973 in Plenzdorfs Die neuen Leiden des jungen W., München
- 1974 in Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe
- 1978 in Widmers Nepal, München
- 1981 in Mitterers Kein Platz für Idioten, München
- 1985 in Bauern sterben, München
- 1994 als Klosterbruder in Lessings Nathan der Weise, München
- 1995 als Franz Schritt in Kroetz' Bauerntheater, München
- 1998 als Puntila in Brechts Herr Puntila und sein Knecht Matti, München
- 1998 in Ringsgwandls König Ludwig II. - Die volle Wahrheit
- 1999 in Polymestor in Euripides' Hekabe, München
Film und Fernsehen
Jörg Hube hat eine Vielzahl von Film- und Fernsehrollen gespielt, z.B. in
- Der Zeuge (1980, Tatort-Folge, als Kommissar Paul Enders);
- Der Gerichtsvollzieher (1981);
- Die Weiße Rose (1982)
- Monaco Franze - Der ewige Stenz (1983);
- Heimat - Eine deutsche Chronik (1984);
- Löwengrube (1989);
- Sophie Scholl – Die letzten Tage (2005);
Auszeichnungen
- 1997 Prix Pantheon Kategorie Reif & Bekloppt
- 1996 Deutscher Kabarettpreis Hauptpreis
- 1992 und 1993 Adolf-Grimme-Preis
- 1982 Deutscher Kleinkunstpreis in der Sparte Kabarett
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Hube, Jörg |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler, Regisseur und Kabarettist |
GEBURTSDATUM | 22. November 1943 |
GEBURTSORT | Neuruppin |