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Tinos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Vorlage:Infobox Gemeinde Griechenland

Tinos, Wallfahrtskirche Panagia Evangelistria

Tinos (Vorlage:ELSneu; bibliographisch Ténos; in der Antike vereinzelt auch: Hydroessa und Ophioyssa) ist eine griechische Insel südöstlich von Andros, die zur Inselgruppe der Kykladen gehört. Die 194 km² große Insel ist ihrer ganzen Länge nach von bis zu 727 m hohen Bergen durchzogen. Tinos ist zwar nicht besonders fruchtbar, aber im Terrassenbau landwirtschaftlich nutzbar.

Die rund 5.000 Einwohner leben überwiegend direkt und indirekt vom Tourismus, betreiben weiters Landwirtschaft (Gemüse, Artischocken, Zitronen, Viehzucht) und Marmorbildhauerei. Der bedeutendste Wirtschaftsfaktor heute ist der Tourismus – in Form des Religionstourismus. Die Insel wird überwiegend von Griechen besucht, da im Ausland wenig gezielte Werbung gemacht wird. Tinos bietet jedoch ausgezeichnete Möglichkeiten für einen Urlaub auch außerhalb der Hauptsaison; zum Wandern, Baden , auch alternative Urlaubsformen (Bildhauerei, Keramik, Tanzen, Tauchen) werden angeboten

Datei:Exomburgo tinos.JPG
Der Vrekastro am der Stadt nahe gelegenen langgezogenen Sandstrand Agios Fokas

Tinos verfügt außerdem über Lager von weißem und grünem Marmor, Serpentin, Verde antico (ein dem Onyx ähnlicher Edelstein), Talk, Asbest und Chromeisenerz.


Geschichte

Die Insel Tinos hieß früher Ophioysa, dann Ténos. Als Bundesgenossen der Athener kämpften die Tenier bei Platää gegen die Perser; das antike Ténos gehörte dem Ersten und Zweiten Attischen Seebund an.

1207 kam Tinos unter die Herrschaft der venezianischen Familie Gizi; 1390 unter die Herrschaft der Republik Venedig, der es aber 1537 von dem türkischen Piraten Chaireddin Barbarossa vorübergehend abgenommen wurde. Dennoch blieb Tinos bis 1715 venezianisch. Aus dieser Zeit stammen auch die inseltypischen Taubentürme.

1715 kam Tinos von neuem unter osmanische Oberhoheit. Die türkische Herrschaft hatte jedoch nur formalen Charakter, die Insel hatte viele Vorrechte in Wirtschaft und Handel. Am 31. März 1821 war Pyrgos der erste Ort auf den Kykladen, auf dem die griechische Flagge wehte. Tinos war Teil des neuen griechischen Staates.

Am 30. Januar 1823 fand eine Nonne eine Ikone im Hafen von Tinos, nachdem sie ihren Ort im Traum gesehen hatte. Die psychische Wirkung dieses Fundes war ungemein hoch. Der Kampf gegen die Türken wurde letztlich gewonnen und der Ort gilt seitdem als heilig.

Tinos ist die wichtigste Marien-Wallfahrtsstätte Griechenlands und wird im Westen oft „das griechische Lourdes“ genannt. Besonders am 15. August versammeln sich mehrere zehntausend Gläubige in der Marienkirche von Tinos, um dem Wunder der heiligen Ikone der Jungfrau Maria zu huldigen.

Tinos, Kloster Kechrovouniou

Mythologie

In der Griechischen Mythologie heißt es, der Windgott Aiolos sei auf der Insel Tinos geboren.

Klima

Datei:Tinos Exombourgo 2007.jpg
Der 559 Meter hohe aus Granit bestehende Exomburgo

Tinos besitzt mediterranes Klima mit trockenen warmen Sommern und milden regenerischen Wintern. Die Lage im Zentrum der Ägäis verursacht ganzjährig starke Winde. Im Sommer nennt sich der vorherrschende Wind Meltemi. Dieser kann so stark werden, dass der Fährverkehr eingestellt wird. Der Wind hält die Temperaturen meist sehr erträglich, sodass es anders als in vielen Teilen Griechenlands selten extrem heiß ist. Andererseits verhindert das auch im Winter meist über 17°C warme Meer extrem kalte Temperaturen.

Tinos, Kolimbithra-Bucht
Monat Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Maximal 14°C 15°C 16°C 19°C 22°C 26°C 28°C 28°C 26°C 23°C 19°C 15°C
Minimal 10°C 10°C 11°C 13°C 17°C 21°C 23°C 24°C 21°C 19°C 15°C 12°C
Regentage 8 7 5 5 3 0 0 0 2 2 6 11
Wind in km/h 29 30 26 20 21 23 23 26 23 26 23 28

Sehenswürdigkeiten

Der Büßerweg zur Panagiou Tinos
Antiker Löwe im Innenhof der Pangiou-Tinou

In Tinos-Stadt ist neben der Wallfahrtskirche der heiligen Maria auch ein kleines archäologisches Museum. Ansonsten bietet die Insel vor allem viele sehenswerte kleine Bergdörfer, die, an Steilhängen erbaut, einen fantastischen Blick über die Insel auf die Ägäis bieten. Weit über 1000 teilweise uralte Kirchen und Kapellen sind Zeugnisse der tiefen Frömmigkeit der Inselbewohner. Wie überall auf den Kykladen gibt es auch auf Tinos viele Windmühlen. Einzigartig sind die vielen Taubenhäuser, welche Überreste aus der venezianischen Zeit der Insel sind. Damals waren Brieftauben weit verbreitet und die zentrale Lage der Insel machte sie zu einem wichtigen Poststützpunkt. Im Ort Volax befindet sich eine einzigartige Landschaft voller Granitfelsen, die alle eine Eiform haben. Schöne Badestrände hat die Insel vor allem westlich des Hauptortes zu bieten.

Verkehr

Der Yacht- und Bootshafen von Tinos

Die Insel verfügt über ein dichtes Straßennetz. Mit der Fähre hat man gute Verbindungen nach Mykonos (40 Min.), Piräus (5 Std.), Rafina (4,5 Std.), Andros (1 Std.) und Syros (3/4 Std.). Seit einigen Jahren wird die Insel von Piräus und Rafina aus auch mit Highspeed-Fähren angelaufen, wodurch sich die Dauer der Überfahrt nach Rafina auf unter 2 Std. verkürzt hat. Fähren zu den obengenannten Zielen legen mehrmals täglich in Tinos ab.


Persönlichkeiten der Insel

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