Riesen-Bärenklau
Riesen-Bärenklau | ||||||||||||||
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Herkulesstaude im Spätherbst | ||||||||||||||
Systematik | ||||||||||||||
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Der Riesen-Bärenklau (auch Herkulesstaude, Berce geante, Giant Hogweed, botanisch Heracleum mantegazzianum Sommier & Levier) ist eine zweijährige Pflanze aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Er ist inzwischen in ganz Mitteleuropa und Teilen Nordamerikas verbreitet. Seine gute Aussamung hat die Pflanze schnell zu einer Plage in der gesamten europäischen Naturlandschaft werden lassen. Einmal angesiedelt, bildet die Pflanze in kürzester Zeit große Bestände und lässt sich nur sehr schwer wieder entfernen. Er gehört auch zu den so genannten Neophyten, also Pflanzen, die durch den Menschen verbreitet wurden.
Es ist eine oft über 4m hohe Pflanze mit sehr großen dekorativen Doldenblüten. Sie stammt ursprünglich aus dem Kaukasus und wurde seit ca. 1890 als Zierpflanze eingesetzt.
Die Pflanze ist stickstoffliebend. Die Blütenfarbe ist weiß. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September.
Ausgehend von Gärten und Parks besiedelt die Herkulesstaude Straßenränder, Brachen sowie Bach- und Flusstäler, wobei sie die einheimische Flora verdrängt. Eine Pflanze kann mehrere tausend Samen bilden. Die attraktiven Fruchtstände verlocken dazu, als Dekoration verwendet zu werden, durch den Transport reifer Dolden trägt der Mensch zur Verbreitung bei.
Blütenformel: * K5 C5 A5 G(2)
Vorsicht bei Berührung! Die Pflanze enthält Furanocumarine, die bei Berührung mit der Haut zur "Wiesendermatitis" führen. Dabei kommt es zu Brandblasen und Hautausschlag, weswegen die Pflanze in der Literatur auch als Giftpflanze bezeichnet wird. Zu der Reaktion kommt es besonders im Sonnenlicht (phototoxische Reaktion), es kann helfen, sofort nach Kontakt schattige Orte aufzusuchen.
Die ganze Pflanze enthält photosensibilisierende Substanzen, die insbesondere in Kombination mit Sonnenlicht zu Reizungen, Rötungen, Hautentzündungen und in schlimmen Fällen nach 2 bis 3 Tagen zu schmerzhafter Blasenbildung führen. Der Kontakt mit Pflanzensaft, zum Beispiel beim Arbeiten mit dem Rasentrimmer oder beim Abhacken der Pflanze kann selbst durch Kleidung hindurch Probleme bereiten. Kinder und Haustiere sollten auf jeden Fall von der Pflanze ferngehalten werden, da auch unverletzte Blätter beim Versteckspielen bereits Hautreizungen hervorrufen können.
Um die Pflanze aus dem Garten zu entfernen, wird empfohlen, sie noch vor der Blüte am Wurzelansatz abzuhacken. Dabei ist unbedingt Schutzkleidung zu tragen (Handschuhe, Schutzbrille, langärmelige Kleidung). Die Schutzkleidung sollte direkt danach ausgezogen werden, da der Saft durch Textilien hindurchsickern kann. Die Pflanze ist wuchsfroh und wiederstandsfähig gegen Herbizide, so dass der Einsatz von Pflanzengiften meist keinen Erfolg bringt.
Auch andere, kleinere Bärenklau-Arten wie der in Deutschland einheimische Wiesenbärenklau (Heracleum sphondylium) oder der Bergbärenklau (Heracleum montanum) rufen Hautprobleme durch Photodermatitis hervor.
Weitere Inhaltsstoffe sind ätherische und fette Öle, letztere nur in den Früchten.
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