Zum Inhalt springen

Mammographie

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 4. November 2003 um 23:03 Uhr durch Nerd (Diskussion | Beiträge) (erw). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Mammographie ist als Teilbereich der Radiologie eine spezielle Röntgenuntersuchung der weiblichen Brust.

Die Mammographie gilt als Methode der Wahl zur Früherkennung des Mammakarzinoms, der häufigsten Krebserkrankung der Frau. Die Untersuchung erfolgt an speziellen Röntgengeräten. Die angewendete Röntgenstrahlung ist eine weiche Strahlung von ungefähr 40 kV (kiloVolt). Diese weiche Strahlung führt zu kontrastreichen Aufnahmen, die die Früherkennung von Brustkrebs erlauben, da hier noch nicht tastbare kleine Krebsgeschwülste erkennbar sind.

Gründe für eine Mammographie

Die Mammographie wird aus zwei Gründen durchgeführt.

  1. Es liegt ein spezieller Befund vor, der abgeklärt werden soll, z.B. ein tastbarer Knoten.
  2. Es soll eine Früherkennung von Brustkrebs erreicht werden. Zu diesem Zweck führt man eine Reihenuntersuchung am Frauen ohne Symptome durch. Solch eine Reihenuntersuchung nennt man Screening Krebs. Dies Früherkennung ist aber nur dann sinnvoll, wenn durch das Behandlen in einem frühen Stadium der Tod durch Brustkrebs auch tatsächlich vermiedern werden kann. Ingrid Mühlhauser spricht hier von einem Fehlschluss, dass eine Späterkennung schlechter sei. Sie sieht keinerlei Beweise das Früherkennung die Brustkrebssterblichkeit senke (Olsen 2001). Wie es zu einem solchen Trugschluss kommt begründet, dass an Screeningprogrammen mehr gesundheitsbewußte Frauen teilnehmen. Diese Gruppe ist nicht repräsentativ für die Gesamtbevölkerung und haben auch ohen Mammographie geringere Risiken. Weiters wird nur die Diagnose vorverlgt, aber nicht die Lebenserwatung gesteigert - das Leben mit der Diagnose wird länger, aber nicht das Leben an sich. Und zum dritten werden eher die langsam wachsenden Tumore erfasst, von den viele Frauen ohnehin nie beeinträchtigt hätten.

Der Nutzen einer Brustkrebsvorsorgeuntersuchung ist mit dem Nachteil abzuwägen.

Vorteile

Das Ziel der Mammographie ist es, die Sterblichkeit auf Grund des Brustkrebses zu verringern (Nystrom 1996). Es gibt Anzeichen dafür, dass das bei Frauen über 50 der Fall ist.

Nachteile

(Mühlhauser 2000) Wie jeder Test liefert auch die Mammographie falsch positive Testergebnisse, also einen "Krebsverdacht", obwohl kein Krebs vorhanden ist. Diese Befunde können zur Abklärung weitere, eventuell belastende Untersuchungen nach sich ziehen. Dies ist der Grund, dass jede zweite Frau, die regelmäßig zur Mammographieuntersuchung geht, einen positiven Befund bekommt, obwohl sie gar keinen Brustkrebs hat (Kerliskowske 2000)

Es gibt auch Karzinome, die nicht notwendigerweise weiter wachsen ("duktuale Karzinome in situ") (Ernester 1997), oder nur langsam weiterwachsen, besonders bei älteren Frauen.

Weiterhin wird noch diskutiert, inwieweit die Mammographie selbst (bei jüngeren Frauen) Karzinome hervorrufen (Jung 1998), da die Untersuchung mit einer Strahlenbelastung verbunden ist.

Für Frauen, die jünger sind als 50 Jahre, scheint die Mammographie keinen Vorteil zu bringen. Frauen, die älter als 50 sind, können vor Fragen stehen, die sie mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin klären sollten.

Der Nutzen der Mammographie wird oft als zu hoch eingeschätzt (s.a. Krebs (Medizin),(Missverständnisse beim Brustkrebsscreening)

Quellen

  • Mühlhauser I, Höldke B. :Mammographie. Brustkrebs-Früherkennungs- Untersuchung Mainz: Kirchheim-Verlag (2000)
  • Ole Olsen, Peter C. Gotzsche (2001): Cochrane review on screening for breast

cancer with mammograhy, Lancet 358, October 20, 2001: 1340-1342

  • Jung, H.: Mammographie und Strahlenrisiko Fortschritte auf dem Gebiet der Röntgenstrahlung 169, S 336-343 (1998)
  • Kerliskowske, K.: Breast cancer sreening in :M.B.Goldmann, M.C. Hatch (Hrsg.) Women and Health, New York: Academic Press, S 895-906 (2000)
  • Nystrom, L. et al: An overview of the sshwedish rondomised mammography trials: total mortality patter an d the representativ of the study cohorts Journal of Medical Screening 3, S 85-87 (1996)
  • Ernester, V.L., Barcley,J.: Increases in duactal carsinoma in situ (DCIS) of the breast in relation to mammography: A dilemma, Journal of the National Cancer Institute/Monographs 22, S 151 -156 (1997)

Hinweis Gesundheitsthemen