Steißbein
Das Steißbein (med.-lat. Coccyx) des Menschen ist die untere Spitze des Kreuzbeines, das wiederum unterhalb der Wirbelsäule liegt. Das Steißbein besteht aus ehemaligen Schwanzwirbel und ist nach ventral (nach vorne) gebogen.
Ein Sturz auf das Gesäß kann das Steißbein nach vorne drücken, was sehr schmerzhaft ist. Dabei kann es nach ventral luxieren ("auskugeln"). Der Patient kann wegen der Schmerzen dann nicht mehr sitzen. Nur wenn er lediglich eine Beckenhälfte aufsetzt, ist ihm das Sitzen möglich. Eine Steißbeinluxation wird von ärztlicher Seite eher selten diagnostiziert, denn diese Luxationsmöglichkeit ist nicht sehr bekannt. So kommt es, dass diese Patienten oft einen langen Leidensweg hinter sich haben, bis jemand die richtige Diagnose stellt und helfen kann.
Als Behandlung bleibt nur, das Steißbein zu reponieren, indem sich der Patient vornüberbeugt, sich mit den Händen auf einem Tisch abstützt und der Therapeut einen Zeigefinger, mit Latexhandschuhen und Vaseline bewehrt, rektal einführt und so das Steißbein mit diesem Zeigefinger und seinem noch außerhalb befindlichen Daumen packt. Das Steißbein muss er dann leicht nach unten vom Kreuzbein wegziehen und unter Beibehaltung dieses Zuges nach hinten (dorsal) zurückziehen. Es muss sich sofort eine erhebliche Erleichterung beim Patienten einstellen. Trotz der peinlichen Maßnahme sind dies die dankbarsten Patienten.
Evolutionisten sehen das Steißbein als Rudiment der menschlichen Entwicklung über Jahrmillionen an, Kreationisten verneinen diese Ansicht und messen dem Steißbein wie auch anderen sogenannten rudimentären Organen wichtige Funktionen zu, die ihrer Meinung nach auf einen intelligenten Schöpfergott schließen lassen.