Früherkennung von Krankheiten
Als Vorsorgeuntersuchung wird im weiteren Sinn eine ärztliche Untersuchung bezeichnet, die dazu beitragen soll, der Entstehung von Krankheiten vorzubeugen.
In Österreich wird unter Vorsorgeuntersuchung
Der Wunsch nach besseren Behandlungsmethoden führte dazu, Kenntnisse über die Entstehung von Krankheiten zu gewinnen. Entsprechende Untersuchungen wurden (und werden) auf vielen Gebieten durchgeführt. Die medizinischen Grundlagenwissenschaften erlebten einen immensen Aufschwung und die Endeckungen auf diesem Gebiet wurden entsprechend geehrt, wie an der großen Anzahl von Genetikern in der Liste_der_Nobelpreisträger_für_Physiologie_oder_Medizin erkennbar ist. Begriffe wie Epidemiologie, medizinische Biochemie, medizinische Statistik mögen als weitere Stichworte dienen.
Mit diesem besseren Verständnis der Krankheiten war es nicht mehr nötig, auf den Ausbruch der Erkrankung zu warten. So lässt sich heute mittels Amniozentese schon während der Schwangerschaft feststellen, auf das im Mutterleib wachsende Kind einer Patientin mit Phenylketonurie ebenfalls an dieser Erkrankung zu leiden haben wird und sich die werdende Mutter deshalb noch genauer an ihren Diätplan (strikte Begrenzung der Einweißaufnahme) halten muss.
Ziele
Vorsorgeuntersuchungen werden aus verschiedenen Gründen propagiert:
- Die Entstehung einer Krankheit soll verhindert werden, indem nach entsprechenden Risikofaktoren gefahndet wird.
- bestehende Erkrankungen sollen in einem Frühstadium diagnostiziert werden, um ein Fortschreiten zu verhindern.
- Evtl. notwendige Therapiemaßnahmen sollen den Patienten weniger belasten, da weniger ausgedehnte Eingriffe notwendig sind.
- Es soll dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung Rechnung getragen werden.
- Nicht zuletzt erhoffen sich Krankenkassen wie Staat, durch eine entsprechende Prophylaxe die Kostenexplosion im Gesundheitswesen in den Griff zu bekommen.
- Primäres Ziel ist es jedoch immer, die Lebenserwartung bei verbesserter Lebensqualität erhöhen zu können
Voraussetzungen
Vorsorgeprogramme müssen deshalb bestimmte Anforderungen erfüllen:
- die Krankheit muss für die Volksgesundheit von Bedeutung sein
- sie muss gut bzw. bei früherer Erkennung deutlich besser behandelbar sein
- das Testverfahren soll eine hohe Sensitiviät und Selektivität aufweisen, d.h. der Test soll die gesuchte Erkrankung mit möglichst großer Sicherheit nachweisen oder ausschließen können, das heißt: möglicht wenig falsch negative oder falsch positive Ergebnisse liefern.
- die Untersuchung soll zeit- und kostengünstig sein.
- die Untersuchung soll den zu Untersuchenden möglichst wenig belasten.
Der letzte Punkt ist von besonderer Bedeutung: Screeningprogramme in der Vorsorgemedizin müssen von den Patienten angenommen werden, um erfolgreich zu sein.
Vorteile
- Eine Erkrankung wird in einem gut behandelbaren Frühstadium entdeckt
- Die Behandlung eines Frühstadiums beeinträchtigt die Lebensqualität in geringerem Ausmaß.
- Die Behandlung des Frühstadiums verursacht geringere Kosten.
Nachteile
folgt
Beispiel
Als Beispiel dienen soll der Guthrie-Test, der in den ersten Lebenstagen eines Säuglings zur Diagnose der erblich bedingten Stoffwechselerkrankung Phenylketonurie herangezogen wird.
Siehe auch: Schwangerenvorsorge - Mutter-Kind-Pass - Neugeborenenscreening - Stoffwechselstörungen - Mammographie - Hypertonie - Lipidstoffwechselstörung - Cholesterin - Triglyceride - Magenkarzinom - Gastroskopie - Kolonkarzinom - Kolonoskopie - Haemoccult - Prostatakarzinom - PSA - Zervixkarzinom - PAP - Glaukom-Screening - Zahnhygiene - Kindergartenuntersuchung - Schuluntersuchung - Sexualkundeunterricht - Kondom -Schutzimpfung