ÖBB 1020
| ÖBB 1020 | |
|---|---|
| Achsformel: | Co'Co' |
| Länge über Puffer: | 18.600 mm |
| Dienstmasse: | t |
| Höchstgeschwindigkeit: | 90 km/h |
| Stundenleistung: | 3.300 kW bei 68 km/h |
| Dauerleistung: | 3.000 kW bei 71 km/h |
| Antrieb: | Tatzlagerantrieb |
Die Baureihe 1020 der ÖBB sind Lokomotiven der Baureihe E 94 der Deutschen Reichsbahn, die nach 1945 in Österreich verblieben sind oder in Österreich nachgebaut wurden. Die Loks wurden während ihrer Einsatzzeit bis 1995 mehrfach umgebaut. Sie waren insbesondere auf den Alpenbahnen im Einsatz.
Geschichte
Bereits bei der Planung, Österreich wurde an das Dritte Reich angeschlossen, wurde ein Einsatz auf den Alpenrampen Arlbergbahn, Karwendelbahn, Karawankenbahn, Tauernbahn und Brennerbahn als Zug-, Vorspann- und Schiebelokomotive vorgesehen.
Ab 1940 stellte die Deutsche Reichsbahn die Lokomotiven in der Ostmark als Baureihe E 94 in Dienst. Wegen der strategischen Bedeutung dieser leistungsstarken Lokomotiven wurde diese Baureihe bis 1945 als KEL 2 gebaut.
Nach Kriegsende befanden sich 44 Lokomotiven in Österreich. 1952 bestellten die ÖBB drei weitere Lokomotiven. Die Baureihenbezeichnung wurde 1954 in Baureihe 1020 geändert.
Die Baureihe 1020 wurde über Jahrzehnte im Güterzug- und Rampendienst eingesetzt und war in allen wichtigen Bahnbetriebswerken stationiert. Die Lokomotiven beförderten auch Züge in das benachbarte Ausland, bis München, Tarvis (Italien) und Jesenice (Slowenien)
Ab 1967 wurden die Lokomotiven modernisiert. Sie erhielten z.B. zwei gummigefasste Stirnfenster (ursprünglich waren es drei schmale), Scheinwerfer-Schlusslicht-Kombinationen, einen neuen Anstrich (blutorange statt tannengrün) und Düsenlüftergitter an den Vorbauten.
1995 wurden die letzten Lokomotiven dieser bedeutenden Baureihe ausgemustert.
Erhaltene Lokomotiven der Reihe
| Nummer | Baujahr | Eigentümer/Standort |
|---|---|---|
| 1020 010 | ab 1940 | - / Kornwestheim |
| 1020 018 | ab 1940 | Eisenbahnfreunde Lienz / Lienz |
| 1020 038 | ab 1940 | 1.ÖSEK / Eisenbahnmuseum Strasshof |
| 1020 041 | ab 1940 | Mittelweserbahn |
| 1020 042 | ab 1940 | Privatbesitz / Erlebnisbahn Bludenz |
| 1020 044 | ab 1940 | ÖBB Erlebnisbahn / Innsbruck |
| 1020 047 | ab 1940 | ÖBB Erlebnisbahn / Wien Nord |
Die Nummern 1020.001, 1020.003, 1020.005, 1020.012, 1020.014, 1020.017, 1020.022, 1020.023, 1020.027, 1020.034, 1020.037, sind als Ersatzteilspender oder Schrottloks ebenfalls noch mehr oder weniger erhalten.
1020 047 wurde weitgehend in den Ursprungszustand versetzt. Die meisten dieser Lokomotiven sind einsatzfähig und werden im Museumsbetrieb in Österreich und Deutschland eingesetzt.
Außerdem ist 1020 041 erhalten, die bei der deutschen Mittelweserbahn auf der Spessartrampe (Laufach - Heigenbrücken) in Deutschland ihr Gnadenbrot im aktiven Einsatz bekommt. Selten wird sie vor Museumszügen eingesetzt.
Modelleisenbahnen
Viele der Modelleisenbahnhersteller haben Modelle dieser Baureihe in den wichtigen Maßstäben im Sortiment.
Literatur
- Ulf Degener: 1995: Adieu Krokodil. Abschied von der ÖBB-Reihe 1020. In: LOK MAGAZIN. Nr. 280/Jahrgang 44/2005. GeraNova Zeitschriftenverlag GmbH München, ISSN 0458-1822, S. 66-68.
- Deutsche Altbaulokomotiven Teil 3 EK Spezial 37 ,EK Verlag Freiburg