Gelbliches Seidenmoos
Homalothecium lutescens | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Homalothecium lutescens | ||||||||||||
(Hedw.) Robins |
Die Äste des Gelbliche Seidenmooses Homalothecium lutescens glänzen im trockenen Zustand. Als Epiphyt ist es gegenüber Luftschadstoffen empfindlich. Durch sauren Regen in Gebieten größerer Luftverschmutzung ist es wohl durch Kalkauswaschungen verschwunden.


Erkennungsmerkmale
Die kräftigen, bis 15 cm langen Pflanzen sind gelbgrün oder frischgrün gefärbt und unregelmäßig und locker verzweigt. Die Stämmchen haften an ihrer Basis mit wenigen Rhizoiden am Substrat. Die dicht stehenden Blätter sind dreieckig-lanzettlich geformt, stark längsfaltig (meist 4 deutliche, bereits mit der Lupe erkennbaren Längsfalten erkennbar) und am Rand unregelmäßig fein gesägt. Die Blattrippe erreicht gewöhnlich 3/4 des Blattes. Die langen linealisch-prosenchymatischen Laminazellen werden etwa 45 bis 95 µm lang und 4 bis 7 µm breit. Die rechteckig verlängerten Zellen am Blattgrund sind getüpfelt und dickwandig. Blattflügelzellen gibt es nur vereinzelt. Diese sind subquadratisch und leicht aufgeblasen. Eine Sporenreife erfolgt relativ selten im Frühjahr. Die rotbraune, gerade, warzig-rauhe Seta trägt eine hellbraun bis braun gefärbte Sporenkapsel, die eiförmig bis kurz zylindrisch geformt ist und horizontal steht oder schwach geneigt ist. Die Kapselhaube ist kappenförmig, der kegelige Deckel ist kurz geschäbelt. Verwechslungsgefahr besteht mit Brachythecium salebrosum, welches jedoch deutlich kürzere, eiförmig lanzettliche Blätter ausbildet, die zudem nicht so stark längsfaltig sind.
Vorkommen
Homalothecium lutescens besiedelt bevorzugt trockene, sonnige und kalkreiche Böden, ist jedoch auf auf Gestein in offenen Kalk- und Lavaschutthalden und auf Borke zu finden. Halbtrockenrasen mit einem gewissen Kalkgehalt des Bodens sind daher primäre Gesellschaften. Dort kann das Moos auch große Reinbestände ausbilden. Selten tritt es auch epiphytisch an Bäumen auf. Typische Begleitmoose sind Brachythecium salebrosum, Hypnum lacunosum, Rhytidium rugosum oder Thuidium abietinum. Das Moos ist über fast das gesamte Europa verbreitet. In Teilen Nord-Afrikas und Nord-Amerikas ist es ebenfalls zu finden. In Deutschland gehen die Bestände derzeit etwas zurück.
Literatur
- Nebel, Philippi: Die Moose Baden-Württembergs Band 2 (Ulmer Verlag, 1. Auflage, 2001 ISBN 3-8001-3530-2)
- H. Gams, W. Frey, J.-P. Frahm, E. Fischer: Kleine Kryptogamenflora, Bd.4, Die Moospflanzen und Farnpflanzen Europas (Spektrum Akademischer Verlag), ISBN 3827408482
- Wirth/Düll: Farbatlas Flechten und Moose (Ulmer Verlag), ISBN 3-8001-3517-5