Engelstrompeten
Engeltrompeten | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Arten (Auswahl) | ||||||||||||||
und andere Brugmansia-Arten. |
Die Engelstrompeten (Brugmansia) sind eine Gattung von aus Südamerika stammenden Pflanzen. Sie sind sehr giftig.
Standort/Verbreitung
Die Engelstrompete kommt urprünglich aus Peru und Chile. Inzwischen ist sie jedoch auch als Zierpflanze in Europa verbreitet. Sie verträgt keinen Frost. Sie kann bis zu 5 Meter hoch werden.
Typische Merkmale
Blätter lanzett- bis eiförmig, je nach Art weich behaart oder glatt, am Rand gewellt oder gezackt, gestielt, grün, gegenständig bis zu 40cm lang.
Blüte: Juni bis Januar (nur bei entsprechender Temperatur von 18-22°C, sonst kürzer). Einzeln, hängend (bei B. aurea auch aufrecht), bis 30 cm lang, in vielen Farben (weiß, gelb, orange, roas, rot) mit fünf nach oben aufgerollten, intensiv gefärbten Saumspitzen. Fruchtkapsel: fünf Monate nach der Blüte, hängend, eiförmig (B. aurea) oder länglich (B. suaveolens), behaart oder glatt. zwei (selten drei) Samenpakete aus je ca. 25 Samen. Samen: grau, runzelig, nierenförmig
Wachstumsbereich/Blühbereich: Engelstrompeten blühen erst im sogenannten Blühbereich. Dieser beginnt oberhalb der ersten natürlichen Gabelung der Zweige, die durch Schnitt nicht erzwungen werden kann und deren Höhe weitgehend von der Gattung abhängt. Die Blätter im Blühbereich sind asymetrisch, d.h. der Ansatz am Stiel ist rechts und links unterschiedlich hoch. Im Wachstumsbereich unterhalb der Gabelung sind die beiden Blattkanten exakt gleich lang.
Giftige Pflanzenteile und Inhaltsstoffe
Alle Organe enthalten Tropanalkaloide.
- Hauptalkaloide
- Scopolamin (bis zu 80%), Hyoscamin, Atropin. Diese wirken zentralerregend oder zentralsedierend und beeinflussen den peripheren Kreislauf und das Vegetativum. Eine Blüte enthält eine nur schwer bestimmbare Menge an Inhaltsstoffen, durchschnittlich ca. 0,65 mg Scopolamin und ca. 0,2 mg Atropin.
- Kritische Dosis
- schon kleinste Mengen können nach Literaturangaben zu Symptomen führen.
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- Mögliche Symptome
- Erbrechen und Durchfall, heiße Haut, Gesichtsröte, trockene Schleimhaut, Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Herzbeschwerden, Erregung aber auch Sedierung, Halluzinationen, Tod durch Herzversagen.
Kultur
Die Kultur von Engelstrompeten im Garten oder auf dem Balkon ist unproblematisch. Kleine Pflanzen werden im Frühjahr in den Gärtnereien wie auch Supermärkten reichlich angeboten. Die Pflanzen haben einen sehr hohen Nährstoff- wie auch Feuchtigkeitsbedarf, weshalb sie zügig in deutlich größere Töpfe umgepflanzt werden müssen. Je nach Pflanzen- und Topfgröße muß in Abhängigkeit von der Witterung ggf. mehrmals am Tag gegossen werden. Stickstoff-betonter Dünger fördert die Blühfreudigkeit. Auch ein Auspflanzen in den Garten über den Sommer und Herbst ist möglich. Dies hat den Vorteil einer gleichmäßigeren Feuchtigkeitsversorgung. Der Ballen kann in einen Kartoffelsack getan werden, dies ermöglicht ein leichteres Ausgraben und Verbringen in einen Topf im Herbst. Vor den ersten Herbstfrösten müssen die Pflanzen in frostfreie Räume verbracht werden. Ein radikaler Rückschnitt ist unproblematisch, zu empfehlen ist aber der Rückschnitt ca. 30cm oberhalb der natürlichen Gabelung (im Blühbereich), um den nächstjährigen Blütenansatz nicht zu mindern. Die Überwinterung sollte im Idealfall hell und kühl erfolgen. Den Ballen nur wenig feucht halten. Eingetrocknete Triebe kürzen. Früher Austrieb lockt magisch die ersten Blattläuse an. Eine Vermehrung durch Stecklinge ist im Frühjahr und Sommer problemlos. Die Stecklinge sollten aber bis auf wenige Blätter an der Triebspitze entblättert werden.
Engelstrompeten als Rauschmittel
In den letzten Jahren wurden vor allem von Jugendlichen immer wieder Aufgüsse von Blättern oder Blüten von Engelstrompeten zur Einnahme als Rauschmittel (Halluzinogen) hergestellt. Da die dabei aufgenommene Dosis aber kaum zu bestimmen ist, kam und kommt es immer wieder zu schwersten Vergiftungen bis hin zum Tod. Daher ist davon dringenst abzuraten. Bei Vergiftungen ist unverzüglich ein Notarzt zu verständigen.
Weblinks
Engelstrompete in Topfkultur, 4 Jahre alt