Pistole
Eine Pistole ist eine Feuerwaffe, die aus der Hand abgeschossen wird. Ihre Entwicklung wurde durch die Erfindung des Radschlosses im Jahre 1517 ermöglicht. Der Name ist mit dem Ort ihrer Erfindung verbunden: der toskanischen Stadt Pistoia. Mit der Pistole fanden Feuerwaffen in der Reiterei verstärkt Gebrauch. Die in den 1540er Jahren aufkommende Truppengattung der Kürassiere war mit Pistolen ausgerüstet. Erstmalige Verwendung in einer größeren Kampfhandlung fand die Pistole in der 1547 ausgefochtenen Schlacht bei Mühlberg.
Es werden unterschieden:
- Einzellader/Mehrlader
- Vorderlader/Hinterlader
- Selbstlader (sind immer Hinterlader)
- Raketenpistole
Zur Erläuterung dieser Begriffe s. Gewehr.
Heute gebräuchlich ist fast nur noch der Selbstlader, Einzel- oder Mehrlader sind vor allem Sammelobjekte und Kuriositäten, es gibt aber auch eine Fangemeinde die nach wie vor aktiv mit Schwarzpulver-Vorderladern schießt.
Sportlich sind Selbstlade-Pistolen beim Deutschen Schützenbund in verschiedenen Disziplinen in Gebrauch. Einzellader-Pistolen für Patronenmunition sind im Kaliber .22lfB (lang für Büchsen) in der olympischen Disziplin "Freie Pistole" in Gebrauch. Vorderlader-Pistolen sind ebenfalls in den Arten Perkussionspistole und Steinschloßpistole nach wie vor beim Deutschen Schützenbund in sportlichem Gebrauch.
In einem Selbstlader wird durch den Rückstoß des Schusses der sog. Verschluss (Oberteil der Pistole, der die Patrone im Lauf festhält) nach hinten bewegt und nimmt dabei die leere Patronenhülse mit, die durch ein Fenster ausgeworfen wird. Diese Bewegung erfolgt gegen eine schließende Feder, sodass der Verschluss letztendlich wieder nach vorne bewegt wird. Auf dem Weg nach vorne streift er mit seiner Unterkante aus dem darunter befindlichen Magazin eine neue Patrone heraus und schiebt sie in den Lauf, sodass die Waffe zum nächsten Schuss bereit ist. Teilweise bleibt der Verschluss nach dem Abfeuern der letzten Patrone eines Magazins in der hinteren Stellung stehen. Durch das Einführen eines neuen, gefüllten, Magazins wird die Sperre freigegeben und der Verschluss lädt die nächste Patrone. Im Lauf einer modernen Pistole sind normalerweise einige Züge eingefräst. Die Züge versetzen die Kugel in eine Drehung um die Längsachse. Dies stabilisiert das Geschoss auf seiner Flugbahn.
Pistolen sind im allgemeinen Halbautomaten, das heißt um den nächsten Schuss auszulösen muss der Abzug erneut betätigt werden. Bei Vollautomaten (Maschinenpistolen, Maschinengewehre) wiederholt sich der Selbstladeprozess solange der Abzug gedrückt ist (und solange Patronen im Magazin sind).
Siehe auch: Revolver.