Jean Monnet
Jean Omer Marie Gabriel Monnet (* 9. November 1888 in Cognac, Frankreich, † 17. März 1979 bei Paris) war französischer Staatsmann und Politiker. Er gilt als einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaften.
Während des Ersten Weltkrieges arbeitete Jean Monnet in London. Von 1920 bis 1923 war er stellvertrender Generalsekretär des Völkerbundes. Danach arbeitete er bis 1938 im Familienunternehmen in Cognac. Seit 1932 bekleidete er verschiedene internationale Beraterfunktionen, die ihn in alle Weltregionen führten.
Im Zweiten Weltkrieg war Jean Monnet u.a. Präsident des Koordinierungsauasschusses für die Kriegsproduktion Frankreichs und Großbritanniens. Nach dem Krieg war er Leiter des französischen Planungsamtes. Er entwickelte die Idee, die westeuropäische Montanindustrie zusammenzuschließen. Am 9. Mai 1950 stellte der französische Außenminister Robert Schuman diese Idee der Öffentlichkeit vor. Dies wird als die Geburtsstunde der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS, Montanunion) angesehen.
Jean Monnet wurde der erste Präsident der Hohen Behörde der Montanunion (1952-1954). Bis 1975 war Monnet politisch aktiv. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Karlspreis der Stadt Aachen, die Friedensmedaille der USA und die Ernennung zum ersten Ehrenbürger Europas.
Literatur
- Jean Monnet, Erinnerungen eines Europäers. Vorwort von Helmut Schmidt.