Rückennummer
Die Rückennummer wird auf den Trikots von Sportlern, vor allem in Mannschaftssportarten, angebracht. Dadurch fällt die Identifizierung der einzelnen Sportler durch Schiedsrichter und Zuschauer leichter. In den meisten Sportarten wird die Größe der Nummern fest vorgeschrieben. Abhängig von der Sportart werden Rückennummern entweder bei jedem Sportereignis neu vergeben, oder den Sportlern werden die Rückennummern für eine Saison oder ein Tunier fest vergeben. In einigen Sportarten standen oder stehen die Rückennummern für bestimmte Positionen der Sportler innerhalb der Mannschaft.
Feste Rückennummern sind heutzutage vor allem bei Profisportlern populärer Sportarten üblich. Zusätzlich wird auf dem Trikot oft auch der Spielername über oder unter die Rückennummer gedruckt. Viele Spieler fühlen sich aus Aberglauben mit bestimmten Nummern besonders wohl, oder wählen eine Nummer mit persönlichem Bezug, wie z.B. dem Geburtsjahr.
Aus den USA kommt der Trend, Rückennummern von populären Sportlern nach deren Karriereende für eine bestimmte Zeit nicht mehr zu vergeben (retired numbers, gesperrte Rückennummern). Dies geschah dort erstmalig 1934 im Eishockey. Die Sperrung der Nummer ist meistens mit einer feierlichen Zeremonie, in deren Rahmen das Trikot des Spielers über dem Spielfeld aufgehängt wird, verbunden. In extrem herausragenden Fällen kann eine Nummer auch für die gesamte Liga gesperrt werden.
Fußball
Im Fußball ist die Größe und Position der Rückennummer i.d.R. genau geregelt. Zum Beispiel verfügte die FIFA für die Weltmeisterschaft 2006, dass die Nummern zwischen 25 und 35 Zentimeter groß sein mussten, sowie sich farblich deutlich von der Trikotfarbe abzusetzen hatten. Zur Überprüfung hatten die teilnehmenden Verbände Mustertrikots vor dem Turnier einzusenden.
Einige Rückennummern werden oftmals an eine bestimmte Position vergeben. Der Stamm-Torhüter bekommt in der Regel die „1“. Als „Sechser“ wird oftmals der defensive Mittelfeldspieler bezeichnet. Die „10“ steht für das zentrale offensive Mittelfeld, den „Spielmacher“.
Die Deutsche Fußball Liga legt den Vereinen der Fußball-Bundesliga und 2. Fußball-Bundesliga grundsätzlich nahe, eine durchgehende Nummerierung der Rückennummern vorzunehmen, so dass die höchste Rückennummer in Relation zur tatsächlichen Größe des Spielerkaders steht. Ein Verbot für hohe Rückennummern gibt es jedoch nicht.
Beispiele gesperrter Rückennummern im Fußball:
- Nach dem Karrierenende von Diego Maradona versuchte der argentinische Fußballverband vergeblich, die Rückennummer 10 bei Länderspielen nicht mehr zu vergeben. Jedoch unterband die FIFA dieses Vorhaben mit der Begründung, dies sei zu ungewöhnlich.
- In Anlehnung daran, die Fans als „zwölften Mann“ zu bezeichnen, vergeben u.a. der FC Bayern München, Werder Bremen, 1.FC Kaiserslautern, Hannover 96 und die Österreichische Fußballnationalmannschaft die Rückennummer 12 nicht. Bei Eintracht Braunschweig hingegen wurde für die Fans die 1 gesperrt, daher muss der Torhüter mit Rückennummer 12 spielen.
- Nach dem Karriereende von Peter Schöttel wurde die 5 vom SK Rapid Wien für 10 Jahre (bis 2011) gesperrt.
- Nach dem Karriereende von Franco Baresi wurde die 6 vom AC Mailand bis auf weiteres gesperrt. Baresi, auch Franz genannt, spielte 20 Spielzeiten lang beim AC Mailand.
- Die Rückennummer 3 von Paolo Maldini wird nach dem Ende dessen Karriere nach der Saison 2007/2008 beim AC Mailand ebenfalls nicht mehr vergeben werden.
- Die Rückennummer 14 von Johan Cruyff wird zum 25. April 2007, dem 60 Geburtstag von Cruyff bei Ajax Amsterdam nicht mehr vergeben.
Eishockey
Im Eishockey kann jeder Spieler eine beliebige Nummer zwischen 1 und 99 wählen.
Im Eishockey wurde am 22. Februar 1934 erstmalig eine Rückennummer gesperrt: Es handelte sich um die Trikotnummer 3 von Eishockeyspieler Lionel Hitchman von den Boston Bruins. Eines der bekanntesten Beispiele gesperrter Rückenummern ist die 99, die der wohl weltbeste Eishockeyspieler Wayne Gretzky trug. Sie wurde nach dessen Karriereende für die gesamte NHL gesperrt.
American Football
Im American Football werden feste Rückennummern vergeben. Für Spieler auf bestimmten Positionen sind nur bestimmte Rückennummern erlaubt:
- 1-19 Quarterbacks und Kicker
- 20-49 Running Backs und Defensive Backs
- 50-59 Centers und Linebackers
- 60-79 Defensive und Inside Offensive Linemen
- 80-89 Wide Receivers und Tight Ends
- 90-99 Defensive Linemen
Radsport
Radrennfahrer tragen ihre Startnummer, vorallem bei Straßenrennen, auf dem Rücken. Diese wird, meist rechts und links, auf die Rückentaschen des Radtrikots geklebt. Die Nummer wird über Teamzugehörigkeit, interne Teamhierachie und Vorjahresplatzierungen vom Rennveranstalter festgelegt.
Bei Etappenrennen wird als äußeres Kennzeichen einer Disqualifikation oder Aufgabe die Rückennummer des Fahrers abgezogen und einbehalten. Bei einigen Rennen, wie der Tour de France, gibt es neben den speziellen Trikots für best-platzierte Fahrer auch spezielle Rückenummern. So wird bei der Tour die „Rote Rückennummer“ an den kämpferischsten Fahrer des Vortags vergeben, und die Fahrer der insgesamt bestplatzierten Mannschaft tragen gelbe Rückenummern.
Baseball
Die erste gesperrte Rückennummer im Baseball war am 4. Juli 1939 die 4 im Team der New York Yankees (MLB) in Erinnerung an Lou Gehrig. In der MLB wurde zudem die Rückennummer 42 zu ehren des ersten Afroamerikaners (Jackie Robinson) für die gesamte Liga gesperrt. Ausnahme: Spieler, die zum Zeitpunkt der Sperrung die 42 trugen, durften die Rückennummer weiter tragen.
Trivia
- Der Titel des Pearl Jam-Albums Ten (Zehn) bezieht sich auf die Rückennummer von Basketballspieler Mookie Blaylock von den New Jersey Nets.
- Der Fußballspieler Bixente Lizarazu spielte bei Bayern München in der Saison 2005/2006, dem letzten Jahr seiner aktiven Fußballer-karriere, im Trikot mit der Nummer 69 - eine im Fußball unüblich hohe Rückennummer. Es handelt sich dabei um sein Geburtsjahr, seiner Größe 169cm und seinem damaligen Gewicht von 69 Kilogramm.