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Pin-up

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ursprung

Übersetzt man den englischen Begriff „to pin up“ (=anheften) kommt man dem Wesen der Pin-Up–Bilder näher. Das typische der Pin-Ups ist eben, dass sie häufig an die Wand geheftet wurden, zum Beispiel abgebildet auf einem Kalender oder auf einem so genannten „Centerfold“. (Unter einem „Centerfold“ versteht man ein ausfaltbares Bild in der Mitte einer Zeitschrift oder eines Magazins.)

Form

Inhaltlich sind auf den Bilder hübsche, junge Frauen in verschiedensten Posen zu sehen. Meist haben diese Bilder erzählende, sentimentale, romantische oder patriotische Aspekte. Sie zeigen Szenen des Alltagslebens der Mädchen, in denen ihnen manchmal kleine Missgeschicke passieren. Die Szenen sind häufig erotischer Natur, aber eher andeutend als enthüllend. Selbst wenn man scheinbar Einblicke bekommt (z.B. unter einen vom Wind empor gehobenen Rock), sind diese der Fantasie des Betrachters überlassen und bilden nichts wirklich deutlich ab. Normalerweise sind die Pin-up-Girls bekleidet, es gibt auch ganz oder teilweise nackte Mädchen auf den Bildern, aber diese sind nicht die Regel.

Der ganze Bereich der Pin-Up-Art ist geprägt von der Tatsache, dass es sich bei den Bildern so gut wie immer um Auftragsarbeiten handelt, die z.B. für große Kalenderverlage wie Brown und Bigelow gefertigt wurden. Die angestellten Künstler malten die Bilder nach Vorgaben und Wünschen ihrer Arbeitgeber und waren deshalb weniger frei in der Gestaltung der Pin-Ups. Auch die relative Harmlosigkeit der Bilder in sexueller Hinsicht resultiert vorwiegend zum einen aus der damaligen strengen Zensur und zum anderen aus den Vorstellungen der Verlage, die ihre Produkte so populär wie möglich gestalten wollten um, sie gut und gewinnbringend vermarkten zu können. Die Künstler malten die Pin-Ups als Reproduktionsvorlagen oft in Öl auf Leinwand oder Karton, manche benutzten auch Pastelle oder Gouache. Meistens waren die lebensecht gestalteten Pin-Up-Girls auf bestimmten Formaten gemalt (Gil Elvgren malte für Brown und Bigelow alle Arbeiten in 76cm x 61 cm), weil sie für den Nachdruck einheitlich sein sollten. Oft wurden einzelne Motive auch mehrfach, in veränderter Form oder von einem anderen Künstler teilweise übermalt, noch einmal in einem anderen Zusammenhang benutzt, denn die Eigentumsrechte der Bilder besaßen in der Regel die Auftragsfirmen, die diese nicht als Kunst betrachteten und sparsam mit den vorhandene Motiven umgingen.

Geschichte

Die Pin-Up-Art, welche die Definition als Kunstform erst in den 80er Jahren erhielt, wurde bis dahin als Illustration betrachtet. So wurden Groschenromane, Zeitschriften- und Magazincover, aber auch die Titelseiten von seriösen Magazinen wie der „Times“, mit Pin-Ups illustriert. Man kann die Pin-Ups als Alltagskunst bezeichnen, denn sie wurden etwa von den zwanziger Jahren bis in die siebziger Jahre von einer breiten Bevölkerungsschicht durch die eben erwähnten Medien, aber auch durch Werbeplakate oder abgebildet auf anderen Gegenständen in millionenfacher Anzahl konsumiert und betrachtet.

Kategorien

Man kann die Illustrationen mit dem Motiv schöner Frauen in drei Kategorien unterteilen, deren Grenzen zum Teil fließend ineinander übergehen.

Pin-Up

Ein Pin-Up ist eine Ganzfigurenbild mit einem erzählerischen Element. Die Frau auf dem Bild trägt entweder ein figurbetontes Kleidungsstück, das sie außer Haus tragen kann (z.B. Badeanzug, Sportdress oder ein knappes Kleidchen) oder etwas provokantes, intimes wie ein Neglige oder Dessous. Es gibt auch wenige nackte Pin-Ups, die, wie bereits erwähnt, eine Ausnahme bilden.

Glamour-Girl

Die nächste Kategorie, das Glamour-Girl, ist entweder ein Ganz- oder ein Brustbild. Die dargestellte Frau trägt gewöhnlich ein Abendkleid oder ein Kostüm, das weniger freizügig ist als die Bekleidung der Pin-Ups.

Pretty Girl

Die dritte Kategorie ist die der Pretty-Girls. Sie wurden von Illustratoren gezeichnet, die für „seriöse“ Zeitschriften tätig waren. Die Frauen auf den Bildern waren im Glamour-Stil gemalt. Die Bezeichnungen „Pin-Up-Kunst“ und „Glamour-Kunst“ beziehen sich also auf Künstler, die sich auf diese Sparte spezialisiert hatten. Unter „Pretty-Kunst“ versteht man fast immer Motive von Künstlern, die sich normalerweise auf andere Genre konzentrierten.