Landkreis Ahrweiler
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Bad Neuenahr-Ahrweiler |
Fläche: | 786,95 km² |
Einwohner: | 129.520 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 165 Einwohner je km² |
Kreisschlüssel: | 07 1 31 |
Kfz-Kennzeichen: | AW |
Kreisgliederung: | 74 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: | Wilhelmstraße 24 - 30 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler |
Website: | www.kreis-ahrweiler.de |
Landrat: | Dr. Jürgen Pföhler (CDU) |
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Der Landkreis Ahrweiler ist ein Landkreis im Norden von Rheinland-Pfalz, Deutschland. Er ist (im Uhrzeigersinn) umgeben vom Kreis Euskirchen, dem Rhein-Sieg-Kreis und der Bundesstadt Bonn in Nordrhein-Westfalen sowie den Landkreisen Neuwied, Mayen-Koblenz und Vulkaneifel.
Siehe auch: Portal Bonn/Rhein-Sieg
Geographie
Der Rhein bildet die Ostgrenze des Kreises. Die Ahr, ein linker Nebenfluss des Rheins, durchquert den Kreis von Südwesten nach Nordosten und mündet an der Kreisgrenze.
Der Stadtteil Ahrweiler von Bad Neuenahr-Ahrweiler liegt am Rande der Eifel. Die Berge nördlich der Ahr werden Ahrberge genannt – sie sind allerdings nicht so hoch wie die Hohe Eifel im Süden des Kreises.
Die Wälder der Eifel sind ein Ergebnis der Wiederaufforstung im 19. Jahrhundert. Am häufigsten kommt die Fichte vor, die ursprünglich nicht typisch für die Region war. Das Rodder Maar, ein mit Wasser gefüllter Vulkantrichter im Osten des Kreises, wurde in den 1950er-Jahren trockengelegt und 1998 renaturiert, was seltener vorkommende Tiere anzog.
Das Weinanbaugebiet entlang der Ahr ist eines der nördlichsten Weinanbaugebiete in Deutschland, besonders bekannt für Rotwein. Der Nürburgring, ein bekannter Formel 1-Kurs, liegt im Landkreis Ahrweiler rund um die Nürburg.
Siehe auch: Ahrschleife bei Altenahr
Geschichte

Die Region wurde von den Römern unter Julius Caesar um 50 v.Chr. erobert. Einige Jahre später wurde das Legionslager Castra Rigomagus gegründet, aus welchem später die Stadt Remagen entstand. Der Vinxtbach, ein naher Bach und Nebenfluss des Rheins, war die Grenze zwischen den römischen Provinzen Germania Superior und Germania Inferior. In Ahrweiler befindet sich die bekannte römische Villa Rustica am Silberberg.
Ahrweiler wurde 893 erstmals urkundlich im Prümer Urbar erwähnt, dem Güterverzeichnis der Fürstabtei Prüm.
1180 wählte der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, Friedrich I., Sinzig als Ort aus, um die Herrscher von Frankreich und Flandern zu treffen. Ein weiterer bedeutender Ort ist das Kloster Maria Laach am Laacher See im Südosten des Landkreises Ahrweiler.
Die Kreise Ahrweiler und Adenau wurden 1816 gegründet, als Preußen seine Provinzen, darunter auch die Rheinprovinz, in Regierungsbezirke und Kreise einteilte. Der Kreis Adenau wurde 1932 in den Kreis Ahrweiler integriert. Bei der Kreisreform 1970 wurden dem Landkreis Ahrweiler noch einige Gemeinden des aufgelösten Landkreises Mayen hinzugefügt.
Die Schlacht am Rhein um die Brücke von Remagen 1945 ist ein weltweit bekanntes Ereignis, nicht zuletzt wegen des Kinofilms Die Brücke von Remagen (1969).
Eine Fundgrube heimatkundlichen und geschichtlichen Wissens über den Kreis Ahrweiler ist das von der Kreisverwaltung Ahrweiler herausgegebene und in wesentlichen Teilen über das Internet verfügbare Heimatjahrbuch des Kreises Ahrweiler.
Politik
Kreistag
Der Kreistag des Landkreises Ahrweiler besteht aus 46 gewählten Mitgliedern und dem in den meisten Punkten stimmberechtigten Landrat als Vorsitzenden.
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2004 |
Sitze 2004 |
% 1999 |
Sitze 1999 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 20,0 | 9 | 25,7 | 12 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 55,1 | 25 | 56,5 | 26 |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 7,4 | 4 | 5,0 | 3 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,5 | 3 | 4,4 | 2 |
FWG | Freie Wählergruppe | 12,1 | 5 | 7,1 | 3 |
ödp | Ökologisch-Demokratische Partei | – | – | 1,4 | 0 |
gesamt | 100,0 | 46 | 100,0 | 46 | |
Wahlbeteiligung in % | 56,0 | 62,4 |
Landräte nach 1945
- 1945 - 1950: Hermann Schüling
- 1951 - 1965: Werner Urbanus
- 1965 - 1973: Heinz Korbach
- 1973 - 1977: Christoph Stollenwerk
- 1977 - 1988: Egon Plümer
- 1988 - 1999: Joachim Weiler
- seit 2000: Jürgen Pföhler; wurde 2007 wiedergewählt.
Wappen

Der Landkreis führt das Wappen seit dem 5. Juli 1927 nach Genehmigung durch das preußische Staatsministerium.
Beschreibung:
Geviert: 1 in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, 2 in Gold ein rot bewehrter schwarzer Adler, 3 in Gold ein rot bewehrter schwarzer Löwe, 4 in Grün ein silberner Schrägwellenbalken (Wappen-Verleihung 5. Juli 1927)
Bedeutung:
Das Kreuz steht für das Kurfürstentum Köln, der Adler für die Grafen von Are und der Löwe für die Herrschaft Jülich-Berg, die in früheren Zeiten Anteil am heutigen Kreisgebiet hatte. Der heraldische Wellenbalken symbolisiert die Rheinprovinz, zu der das Kreisgebiet ab 1816 gehörte.
- Siehe auch Liste der Wappen im Landkreis Ahrweiler
Verkehr
Durch das Kreisgebiet führen die Autobahnen A 61 (Koblenz–Mönchengladbach), die noch nicht durchgehend befahrbare A 1 (Trier–Köln), die A 571 und die A 573. Ferner durchziehen zahlreiche Bundesstraßen, darunter die B 9, B 258, B 267 und die B 412 das Kreisgebiet.
Im Rheintal erbaute 1844/1856 die Bonn-Cölner Eisenbahngesellschaft flussaufwärts von Köln über Bonn bis Rolandseck eine Strecke, die von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft 1858/59 über Remagen und Koblenz bis Bingerbrück verlängert wurde.
In Remagen schloss sich 1880 die Ahrtalbahn bis Ahrweiler an, die von der Preußischen Staatsbahn 1886 bis Altenahr und 1888 bis Adenau weitergeführt wurde. Aus strategischen Gründen kam 1912 eine Abzweigung in Dümpelfeld nach Lissendorf hinzu. Die Verbindung aus dem Ahrtal auf die rechte Rheinseite über die „Ludendorff-Brücke“ und ihre Zufahrten wurden erst 1919, ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, vollendet. In der Schlussphase des Zweiten Weltkrieges spielte diese, später als „Brücke von Remagen“ bekannt, eine entscheidende Rolle.
Bergbau und Industrie des Brohltales wurden 1901 durch eine Schmalspurbahn der Brohltal-Eisenbahn-Gesellschaft AG erschlossen, die von Brohl am Rhein – teilweise mit Zahnradbetrieb – nach Kempenich 20 km durch den Kreis führte. Der Personenverkehr wurde hier 1960/61 eingestellt. Im Staatsbahnnetz betraf dies weitere 33 km Strecken, so dass das Netz heute genau halbiert ist:
- 1945: Unkel – Ludendorff-Brücke bei Remagen – Bodendorf 4 km
- 1973: Dümpelfeld – Müsch – Ahrdorf – Lissendorf 16 km
- 1985: Ahrbrück – Hönningen – Dümpelfeld – Adenau 13 km
Den Nahverkehr zwischen den beiden damals noch selbständigen Städten Bad Neuenahr und Ahrweiler bediente von 1906 bis 1919 die „Elektrische gleislose Bahn Ahrweiler GmbH“ mit einer Oberleitungsbus-Linie.
Städte und Gemeinden
Der Landkreis Ahrweiler besteht aus 74 Städten und Gemeinden, von denen alle bis auf 4 verbandsfreie Städte bzw. Gemeinden den 4 Verbandsgemeinden angehören.
(Einwohner am 31. Dezember 2006)
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Verbandsgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden