Zum Inhalt springen

Optik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. August 2007 um 15:44 Uhr durch Pajz (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von 85.104.43.83 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von 84.58.86.231 wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Optik (griech. optike ”Lehre vom Sichtbaren“, optiko ”zum Sehen gehörig“, zu opsis ”das Sehen“) ist ein Bereich der Physik, der sich mit der Ausbreitung von Licht und dessen Wechselwirkung mit Materie insbesondere im Zusammenhang mit optischen Abbildungen beschäftigt. Optik wird daher auch als die Lehre vom Licht bezeichnet.

Unter Licht versteht man in der Regel den sichtbaren Teil des elektromagnetischen Spektrums. Viele Gesetzmäßigkeiten und Methoden der klassischen Optik gelten allerdings auch außerhalb des Bereichs sichtbaren Lichts. Dies erlaubt eine Übertragung der Erkenntnisse der Optik auf andere Spektralbereiche wie Röntgenstrahlung ( siehe Röntgenoptik) bis hin zu Mikro- und Funkwellen.
Auch Strahlen geladener Teilchen bewegen sich in elektrischen oder magnetischen Feldern oft nach den Gesetzen der Optik (siehe z.B. Elektronenoptik).

Teilbereiche der Optik

Man unterscheidet zwei klassische Zugänge zur Lichtausbreitung: Die Wellenoptik und die geometrische Optik. Grundlage der Wellenoptik ist die Wellennatur des Lichts. Die Gesetzmäßigkeiten der geometrischen Optik gelten für den Fall, dass die Abmessungen des optischen Systems sehr groß sind gegenüber der Wellenlänge des Lichts. Bei geringen Abmessungen der Komponenten gegenüber der Wellenlänge spricht man von der Mikrooptik.

Eine wichtige Teildisziplin der Optik ist die Quantenoptik, welche sich mit den Wechselwirkungen von Licht und Materie beschäftigt. Dabei spielt besonders der gequantelte Charakter des Lichts eine bedeutende Rolle.

Daneben sind die nichtlineare Optik und die Fourieroptik von theoretischem und technischem Interesse. Ein interdisziplinärer Teilbereich ist die atmosphärische Optik, in der Leuchterscheinungen in der Erdatmosphäre untersucht werden.

Geometrische Optik

In der geometrischen Optik wird Licht durch idealisierte Strahlen approximiert. Der Weg des Lichtes, etwa durch ein optisches Instrument, wird durch Verfolgen des Strahlenverlaufs konstruiert.

Das snelliussche Brechungsgesetz beschreibt die Brechung des Lichtes an Grenzflächen zwischen transparenten Medien mit verschiedener Brechzahl (z. B. an Oberflächen von Linsen oder Prismen). Bei Reflexion an Spiegeln und bei partieller oder Totalreflexion gilt die Regel, dass der Einfallswinkel dem Ausfallswinkel gleich ist.

Mittels dieser Methode lassen sich Abbildungen, beispielsweise durch Linsen oder Linsensysteme (Mikroskop, Teleskop, Objektiv) und die dabei auftretenden Abbildungsfehler behandeln.

Ein wichtige Näherung ist die paraxiale Optik, welche aus einer Linearisierung des Snelliusschen Brechungsgesetzes abgeleitet werden kann, und wichtige Begriffe wie Brennweite und Abbildungsmaßstab definiert.

Wellenoptik

Als Wellenoptik wird der Bereich der Optik bezeichnet, der von der Wellennatur des Lichts handelt. Sie erklärt Phänomene, die die geometrische Optik nicht erklären kann, da bei ihnen die Welleneigenschaft des Lichtes relevant sind. So ist in der geometrischen Optik im Prinzip eine ideale Abbildung möglich, wohingegen die Wellenoptik zeigt, dass durch Beugungseffekte der Auflösung eine prinzipielle Grenze gesetzt ist. Wichtige Elemente der Wellenoptik sind:

Auf die Wellenoptik bauen die Kristalloptik und die Magnetooptik auf!

Oberflächenphänomene

Die Wechselwirkung von Licht mit wirklichen (d. h. nicht idealisierten) Oberflächen ist für die optische Wahrnehmung des Menschen bedeutsam, ist aber bislang nur unvollständig verstanden. Bedeutsam ist die Remission, also die Absorption eines Teil des Lichts sowie die Reflexion, Transmission bzw. Streuung des restlichen Spektralanteils.

Manche Oberflächen, wie etwa die menschliche Haut, sind in den obersten Hautschichten teilweise transparent, so dass optisch keine reflektierende Fläche, sondern eine reflektierende Schicht vorliegt. Eine abstrakte Beschreibung der optischen Vorgänge an derartigen Oberflächen ist kompliziert, und einer der Gründe, dass computergenerierte Bilder künstlich wirken können.

Das menschliche Auge

Das optische Sinnesorgan des Menschen ist das Auge. Dieses verarbeitet die Absorption von Licht unterschiedlicher Wellenlänge an den Photorezeptoren zu Aktionspotenzialfolgen der Ganglienzellen der Netzhaut. Die physiologische Optik befasst sich mit der Optik und dem Aufbau des Auges. In der Medizin spricht man bei der das Auge betreffenden Medizin von der Augenoptik bzw. Optometrie als der Messung der Sehweite.

Geschichte der Sehhilfen

Mit der Entstehungsgeschichte von Sehhilfen sind Linsen verbunden, die auf Gotland gefunden wurden. Die auf der Insel gefundenen bikonvexen, teilweise gefassten Bergkristall-Linsen gehören zu Wikingerschätzen des 11. oder 12. Jahrhunderts. Einige sind in Gotlands Fornsal, dem historischen Museum der Stadt Visby, ausgestellt, andere gingen verloren.

Bei den gefassten Exemplaren besteht die Chance, dass die Fassung auf Gotland gefertigt wurde, während der geschliffene Kristall importiert wurde. M. Stenberger hält zumindest eine Fassung für gotländische Goldschmiedekunst. Die Verarbeitung von Bergkristall war bereits im 11. Jahrhundert weit verbreitet. Die Herkunft der gotländischen Linsen war aber trotz genauer Analyse nicht zu ermitteln. Die Handelsbeziehungen der schwedischen Wikinger konzentrierten sich auf den Handel mit dem Südosten Europas und Kleinasiens. Nach Meinung von M. Stenberger wurden die Linsen aus dem Orient in den Pontischen Raum gebracht, wo sie mit einer Silberfassungen versehen wurden. Von dort könnten sie von Mitgliedern der Waräger-Garde aus Byzanz nach Gotland verbracht worden sein. Bergkristalle tauchen gegen Ende des 11. Jahrhunderts auf Gotland auf und verschwinden schnell wieder.

Einige Visby-Linsen haben optische Eigenschaften, die besser sind als die späterer sphärischer Lesesteine. Die Abbildungsqualität ist teilweise so gut, dass sich die vor ca. 1000 Jahren gefertigten Linsen mit heutigen Linsen messen können.

Der arabische Gelehrte Ibn el Heitam (996-1038) schrieb über das Sehen, die Refraktion und die Reflexion in seinem Buch "Schatz der Optik". Um 1240 wurde das Buch ins Lateinische übersetzt. Genial war seine Überlegung, das Auge mit geschliffenen Linsen zu unterstützen. Europäische Mönche griffen diesen Gedanken auf und fertigten später als im Orient halbkugelige Plankonvexlinsen für Sehhilfen.

Technische Optik

Das Design, die Auslegung und die Fertigung optischer Systeme wird als Technische Optik bezeichnet und zählt im Unterschied zur physikalischen Optik zu den Ingenieurwissenschaften, da hier die konkrete Konstruktion und Herstellung optischer Geräte sowie die Konzeption spezifischer Strahlengänge im Vordergrund stehen. Im Folgenden sind deshalb nur exemplarisch die wichtigsten Bauelemente, Komponenten und Geräte aufgelistet:

Optische Bauelemente

Optische Komponenten

Passive Elemente

Aktive Elemente

verschiedene Modulatoren und spezielle Lichtquellen, optische Detektoren

Optische Geräte

Anwendungen und Methoden

Siehe auch

Wikibooks: Optik – Lern- und Lehrmaterialien

Weitere Bedeutung

Als Optik bezeichnet man auch die Summe aller optischen Bauteile eines optischen Gerätes und im übertragenen Sinne auch das Aussehen eines Gegenstandes oder eine bestimmte Sichtweise.

Literatur

Wiktionary: Optik – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen