Bahnstrecke Zittau–Hagenwerder
Neißetalbahn Görlitz–Zittau | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer: | 6590 (Görlitz–Hagenwerder) 6589; sä. ZN (Hagenwerder–Zittau) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 220 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 33,1 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1.435 mm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 330 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckengeschwindigkeit: | 80 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Neißetalbahn ist eine Nebenbahn in Sachsen, welche ursprünglich von der Berlin-Görlitzer Eisenbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Görlitz entlang der Lausitzer Neiße nach Zittau. Ein Teil der Strecke befindet sich seit 1945 auf polnischem Staatsgebiet.
Geschichte
Die nach 1945 auf polnischem Gebiet gelegenen Abschnitte zwischen dem Kilometern 8,4 und 9,8 sowie 10,0 und 21 gingen 1948 an die Polnische Staatsbahn PKP über. Der dazwischen liegende Abschnitt ist die in einer Neißeschleife auf deutscher Seite befindliche frühere Haltestelle Rosenthal mit den Ruinen der Ausflugsgaststätte, welche wegen ihrer Grenzlage unzugänglich gemacht wurde.
Die Bezeichnung Neißetalbahn bezog sich bis 1945 nur auf die sächsische Nebenstrecke zwischen Nickrisch (seit 1936 Hagenwerder) und Zittau, während die Bahntrasse zwischen Nickrisch und Görlitz zur 1875 eingeweihten Fernverbindung Berlin–Iglau–Wien gehörte, die von Görlitz über Seidenberg, Friedland und Reichenberg weiterführte Süd-Norddeutsche Verbindungsbahn.

Die polnische Staatsbahn PKP hat den Personenverkehr im Jahre 2000 eingestellt. Im Güterverkehr wird die Strecke noch von der PKP bedient, es verkehren Kohleganzzüge vom Tagebau Turów.
Auf der Neißetalbahn verkehren heute stündlich die Züge der Lausitzbahn in der Relation Zittau–Cottbus. Die Reisezeiten für die Gesamtstrecke betragen 123 beziehungsweise 125 Minuten, für den Abschnitt Zittau–Görlitz 36 beziehungsweise 42 Minuten.
Ausblick
Ab Dezember 2008 wird der ZVON für zehn Jahre die ODEG mit dem Bahnbetrieb auf dieser und weiteren Strecken im Spree-Neiße-Netz beauftragen.[1] Mit Abschluss der bereits seit Jahren laufenden Sanierungsarbeiten soll sich die Reisezeit zwischen Zittau und Görlitz auf 32 Minuten verkürzen. Ferner soll es möglich sein, zwischen Görlitz und Cottbus mit zwei (Horka und Schleife) statt drei (Charlottenhof, Weißwasser und Kiekebusch) Zugkreuzungen auszukommen, wodurch in Cottbus der Anschluss an den Null-Taktknoten sichergestellt werden kann.[2]
Streckenbeschreibung
Die Strecke verlässt den Bahnhof Görlitz in östlicher Richtung. Noch im Bahnhofsbereich unterquert die Neißetalbahn in einem Rechtsbogen die Gleise nach Wrocław (Breslau) und Jelenia Gora (Hirschberg) in einem kurzem Tunnel, um dann in einem tiefen Einschnitt südwärts zu führen. Nach dem heutigen Haltepunkt Görlitz-Weinhübel wird das Görlitzer Stadtgebiet verlassen. Bei dem heute aufgelassenen Dorf Deutsch-Ossig wurde die Strecke 1988 wegen des vorrückenden Tagebaues Berzdorf zur Neiße hin verschwenkt. Im folgenden Bahnhof Hagenwerder zweigte früher die Hauptbahn in Richtung Seidenberg und weiter nach Liberec ab, welche wegen der Grenzziehung an der Lausitzer Neiße 1945 aufgegeben und später abgebaut wurde. Kurz nach dem Bahnhof Hagenwerder wird das erste Mal im Streckenverlauf die Neiße überquert und das Gleis führt nun über polnisches Territorium. Von links mündet die heute nur dem Güterverkehr dienende PKP-Strecke von Zawidow (Seidenberg) ein. Der folgende Bahnhof Krzewina zgorzelecka - früher Bahnhof Ostritz - ist der einzige Halt der deutschen Züge im polnischen Streckenabschnitt. Am Haltepunkt Bratków Zgorzelecki halten heute keine Züge mehr. Auf den folgenden Kilometern führt das Gleis durch das enge, landschaftlich reizvolle Durchbruchstal der Neiße. Am ehemaligen Haltepunkt Rosenthal wird die Neiße bei einer Flussschleife zweimal überquert, was zu dem Kuriosum führt, dass sich dort rund 200 Meter der Strecke im Eigentum der Deutschen Bahn befinden. Ausgangs des Engtales zweigt nach links die PKP-Strecke nach Bogatynia (Reichenau) ab und das Gleis überquert auf einer Fachwerkbrücke die Neiße. Hirschfelde war bis 1992 ein bedeutender Güterbahnhof, lief doch von 1984 bis 1992 die Braunkohleversorgung des heute stillgelegten Kraftwerkes Hirschfelde über diesen Bahnhof. Fast geradlinig führt die Strecke nun durch Wiesen und Felder nach Zittau, wo die Neißetalbahn von Osten in den Bahnhof einmündet.
Quellen
- ↑ Pressemitteilung des Zweckverbands Verkehrsverbund Oberlausitz-Nierderschlesien (ZVON), Bautzen, 29.3.2007
- ↑ Bahn-Report, Heft 3/2007, Herausgeber: Interessengemeinschaft Schienenverkehr e.V., 91189 Rohr